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Tagebuch shouten
2005-08-09 16:59
wohnen
Na toll.. ich hab mich gerade ellenlang über die Wohnung meiner Eltern ausgelassen, dann ist mir der IE abgestürzt und jetzt ist alles weg. Was ich wollte: ich bin fast froh dass ich bei mir zu Hause keine Chance habe irgendwo Dinge verschwinden zu lassen und Sachen zu bunkern wenn ich mir die Wohnung hier so anschaue.

Ist mir früher nie aufgefallen, aber alles ist irgendwie total erdrückend.. im Wohnzimmer jedes Eck ausgebaut mit Möbeln, die Wände zum größten Teil bedeckt von Bildern und Pflanzen, eine dunkelbraun gemusterte wuchtige (hässliche) Couch und ein Fauteuil, die Essecke auch mit dunklem Stoff bezogen, die Möbel in Kirsche (also auch eher dunkel). Dazu alles vollgerammelt mit Zeug. Ich fühl mich hier überhaupt nicht wohl.. am liebsten würde ich mal durchwirbeln und ihnen ordentlich Platz verschaffen. Wie kann man nur so viel Zeug haben?

Hier gibt es ein Vorzimmer das ist voll mit vier 2-türigen Kleiderschränken die bis unter die Decke gehen (aber eh schön seitlich verbaut), davon ist nur eines wirklich ein Kleiderschrank. Der Rest voll mit Dingen die die Welt nicht braucht. Ok, einer ist für Staubsauger, Bügelbrett und so weiter, das ist vollkommen in Ordnung und braucht man auch. Aber die anderen.. umpf. Dabei sind Bad, Küche und Schlafzimmer eh groß genug und bieten genügend Stauraum um die jeweils zugehörigen Dinge unterzubringen.. und meine Schwester und ich hatten als Kinder auch immer unsere Dinge alle in unseren Zimmern.
Ich finde das echt unglaublich wie man so viel Zeug haben und Platz brauchen kann. Klar hätte ich bei mir zu Hause auch gerne einen Schrank wo ich den Staubsauger drin verschwinden lassen kann (so muss ich ihn immer zerlegen und verstauen was mich ordentlich anfickt), aber das ist dann EINER und nicht vier. Im Wohnzimmer gibt es ja auch so viele Regale.. die haben alleine dort fast doppelt so viel Stauraum wie ich in meiner kompletten Wohnung zusammen- ungelogen. Und klar sind wir eine vierköpfige Familie, aber sowohl meine Schwester als auch ich sind jetzt beide ausgezogen.. von uns gibt es nur mehr Relikte am Dachboden und im Keller in Kisten verstaut (bzw. meine Schwester hat ihr ehemaliges Zimmer noch vollgeräumt, meines gehört mittlerweile meiner Oma)- die Dinge sind also wirklich alle von meinen Eltern.

Da wundert mich nicht mehr dass ich bis vor kurzem noch Chaos-Queen war.. habs ja vorgelebt bekommen. Ok, ich war schon sehr extrem (SEHR extrem), aber das Dinge hamstern hab ich mir anscheinend abgeschaut (auch wenn ich es übertrieben weiterbetrieben hab) Ich glaub ich bin von der Chaotischsten in unserer Familie zur Organisiertesten geworden.. nicht dass meine Eltern arg unordentlich wären oder gar dreckig, das nicht (obwohl ich manches ja schon eklig finde)- aber sie haben einfach unglaublich viel Zeug, und eine Vorliebe dafür auf jeden freien Platz eine Vase, eine Figur oder sonstwas zu stellen, was alles überladen und auch unaufgeräumt wirken lässt sobald man ein bissel was rumliegen lässt (und bei ihnen liegt immer was rum).

Selbst meine Schwester die früher einen Aufräum- und Putztick hatte (in ihrem Zimmer zumindest) versifft in ihrer eigenen Wohnung. Dabei ist sie von ihrem Sternzeichen her total ordentlich und pedantisch veranlagt (Jungfrau), aber irgendwie zeigt sich das jetzt nicht mehr. Früher wenn wir im Sommer hier in der Wohnung meiner Eltern zusammen waren, war sie diejenige die freiwillig die Küche gemacht hat (Geschirrspüler einräumen, putzen), und ich habe dafür immer die 23948 Pflanzen auf der Terrasse gegossen. Dieses Mal ists umgekehrt. Ich bin erst seit vier Tagen da, hab aber schon zweimal die Küche gemacht, einmal das Wohnzimmer aufgeräumt so gut es ging, Bad geputzt, Spiegel geputzt.. sie lässt überall nur ihren Dreck fallen. Dabei haben meine Eltern immer vorhergesagt dass ich mal absolut versiffen werde wenn ich meine eigene Wohnung habe- ich habe aber immer gesagt 'Bestimmt nicht, das ist ja dann MEINE'.. und ich hatte Recht. HA. Und es wirkt sich sogar außerhalb meiner Wohnung aus- ich VERTRAGE die Unordnung einfach nicht mehr. So akribisch Klo putzen wie bei mir zu Hause (inkl. den Teil mit Brille+Deckel runternehmen und in die Badewanne schleifen zum desinfizieren) tu ich hier zwar nicht, aber ich fühle mich soo unwohl hier, dass ich ständig am Dinge zusammenschlichten etc bin.. leider kann man da ohne ausmisten nicht viel machen, denn selbst wenn man oberflächlich aufräumt schaut es noch ungut aus.

Ich war ja gestern kurz in meiner Wohnung um ein paar Dinge zu holen- ich wäre am liebsten gleich dortgeblieben. Aufgeräumt, überischtlich eingerichtet anstatt überladen (obwohls ja noch teilweise ZU leer ist, ein bisschen Deko fehlt noch). Ich würde mich überhaupt nicht wohl fühlen wenn ich so wohnen würde wie meine Eltern.. ich halte es ja die paar Tage jetzt schon kaum aus. Als ich noch hier war ist es mir zwar auch nicht aufgefallen, aber hier würde einiges getan gehört (war das deutsch?). Ich wüsste was ich tun würde. Erst kistenweise ausmustern, und dann neue Couch, neuer Teppich (der löst sich teilweise schon vom Boden und wirft Falten- wirkt sich natürlich auch auf den Gesamteindruck aus), Essecke neu beziehen. Bücher umordnen aus den offenen Regalen, ein paar Bilder abnehmen. Und im Vorzimmer mit den vier Kästen zwei, besser drei davon rauskicken. Damit wär schon mal ein Großteil getan.

Die Wohnung hier symbolisiert alles von dem ich mich selber erst vor kurzem befreit habe. Ich hatte ja genug Gerümpel und Zeug das keine Sau braucht und es auch erst vor ein paar Monaten geschafft ordentlich auszusortieren. Ich habe immer geflucht darüber dass ich in meiner Wohnung nicht Platz für einen einzigen Kasten hab in dem ich ordentlich was verstauen kann. Aber seit ich wirklich den Großteil losgeworden bin (der Rest steht ja auch schon bereit, den muss ich 'nur mehr' nach der Reihe bei ebay einstellen, dann hab ich endlich genug Platz um die letzten beiden Umzugs-Kisten auch noch los zu werden) gehts mir viel besser, und ich bin fast froh dass ich gezwungen war mich von vielen vielen alten Dingen ENDLICH zu trennen die ich früher angehamstert hatte und eh nie gebraucht habe. Ich hab mir auch vorgenommen in Zukunft alles gleich auszusortieren und gar nicht mehr so viele Dinge anzusammeln.. die Rückkehr hierher hat mich darin jetzt wieder bestärkt. Seit ich hier bin merke ich wie wieder meine verworrenen Gedanken zurückkommen, meine Wurschtigkeit und sich die absolute Unlust zu allem noch verschlimmert, einfach weil das Umfeld irgendwie alles aussichtlos scheinen lässt weil man von dem vielen Zeug erschlagen wird. Selbst wenn sich viel von dem Zeug hinter Schranktüren verbirgt und gar nicht offen sichtbar ist- es bremst einen einfach. Ich bin froh dass ich das bei mir schon vor längerem erkannt habe, wenn nicht wäre ich glaube ich spätestens jetzt draufgekommen.

Einen Lichtblick gibts hier aber auch.. nämlich die Terrasse- wir haben die Dachgeschoßwohnung von dem Wohnhaus. Wunderschön (meine Mutter kümmert sich auch toll drum, die ist ein Pflanzenfreak), sehr groß, toller Ausblick.. total gemütlich. Die Terrasse liebe ich ja, und mir geht sowas bei mir total ab.. ich hätte für mein Leben gern einen kleinen Balkon gehabt, aber leider hatte ich zu wenig Zeit bei der Wohnungssuche Ich steh hier total gern einfach draußen, haz eine und schau mir die Gegend an.. sowohl am Tag als auch in der Nacht, hat beides voll was für sich.

Soda, genug gelabert.. ich hab Hunger und die Eierschwammerl verkohlen glaub ich gerade in der Pfanne

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