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Tagebuch shouten
2006-06-30 01:05
hamstern
Mir fällt gerade auf dass ich sehr viele Dinge aufhebe 'für den Fall dass'. Also nicht solche Sachen wie 'eine große Leiter für den Fall dass ich einmal selbst an den Sicherungskasten muss', denn das ist was praktisches.

Ich meine eher so Sachen wie bestimmte Klamotten, für den Fall dass ich mal reinpasse. Oder bestimmtes Parfum, für den Fall dass es endlich bald zu meinem Auftreten passt. Oder ein anderes Parfum das ich mir genial auf einem Mann vorstelle aber eine limited edition ist und ich nicht mehr bekomme wenn ich es weggebe- also für den Fall dass ich mal ein männliches Testobjekt habe.

Das ist mir nur gerade so aufgefallen weil das heute der zweite Grund war aus dem ich nicht fähig war einige Dinge auszusortieren und zu Geld zu machen.

Ich hab versucht meinen Parfumbestand zu dezimieren. Ich hatte heute Mittag schon zwei Flaschen in der Hand um sie zum Verkauf anzubieten. Beide davon hab ich wieder zurückgestellt nachdem ich sie angerochen habe.

Ich weiß genau dass das eine Parfum nach 5 Minuten wie verbranntes Plastik auf mir riecht, und ich weiß genau dass mir das andere Parfum viel zu süß und stechend ist um es jemals zu tragen, aber ich konnte mich einfach nicht überwinden.

Zwei Stunden später hab ich dem Plastik-Parfum eine letzte Chance gegeben und es in meinen Haaren aufgetragen um zu sehen ob es da so bleibt wie es soll (da kann meine Hautchemie dann nämlich nix upfucken), und als es selbst da angefangen hat etwas komisch zu riechen hab ich es wieder zum Verkauf bestimmt. Da bleibt es jetzt auch.

Das zweite ist wieder zurück in meiner Sammlung. Ich hatte es schon dreimal fast verkauft, und immer wieder zurückgenommen. Es gefällt mir mit jedem Mal aufmachen besser, und jetzt bin ich wieder so weit dass ich glaube es wirklich zu verwenden. Mal sehen ob es in 2-3 Monaten noch immer unberührt dasitzt

Eben gerade habe ich weiter an den Parfums geschnüffelt. Ich hab gerade eines drauf bei dem ich mir denke 'hm, so lala, würde ich eigentlich weggeben, riecht mir auch ein bisschen zu männlich'. Und im nächsten Moment denke ich mir dass das totaaal gut auf einem Mann kommen würde, und ich das gerne ausprobieren würde und es deshalb behalten muss (weil ich es nicht nachkaufen kann da nicht mehr erhältlich).
Und außerdem reicht auch alleine der Gedanke dass es eine limited edition ist und ich es nicht wieder haben kann falls ich wollte schon aus um es nicht herzugeben. Auch der Gedanke dass es sich ja im Wert steigern könnte und ich es in ein paar Monaten um mehr Geld als heute verkaufen könnte kommt dazu (ja, das ist hier möglich), und weil ich gierig bin hält mich das auch auf.

Dieses Verhalten geht mich total an. Auch bei Klamotten. Ich glaube jeder Übergewichtige hat ein paar zu kleine Sachen in seinem Schrank hängen in die er (wieder) reinpassen will. Aber ich bräuchte wohl ein paar Wochen nicht einkaufen gehen wenn ich wirklich endlich diese Größe habe, weil ich genug habe um für eine Weile über die Runden zu kommen. Ist doch abnormal.

Was mich am meisten daran ärgert ist das Gefühl dass es mich irgendwie blockiert. Ich hab schon so oft gelesen man soll seine alten Sachen loswerden um sich auf etwas neues einlassen zu können- besonders auch im Zusammenhang mit abnehmen und genau diesen obligatorischen zu kleinen Klamotten die jeder im Schrank hat.
Es ist schlecht die jeden Tag vor der Nase zu haben und zu denken 'irgendwann passe ich da rein'. Man sollte sich auf seine jetzige Situation einlassen, sie akzeptieren, und alles andere das gerade nicht dazu passt entsorgen.

Von einer Seite her kann ich mich wenigst darauf einlassen- meine 'alles hamstern'-Mentalität kann ich insofern ausschalten, als dass ich mir denke 'sobald ich es geschafft habe (egal ob das jetzt die nächstkleinere oder gar eine utopische Größe ist, ich hab ja für alles was im Kasten) laufen mir wahrscheinlich genauso viele neue Sachen über den Weg die mir gefallen, und dann kann ich mir kaufen was ich will weil ich sowohl Platz im Kleiderschrank habe, als auch etwas brauche'.

Das Problem ist nur, dass einmal neu einkleiden natürlich teuer ist, und wenn ich das jede Größe machen muss- na servas. Ich hab jetzt schon immer ein schlechtes Gewissen wenn ich eine neue Hose brauche (so wie jetzt gerade), und schleppe die selben Schuhe so lange bis sie zerfallen. Liegt wahrscheinlich aber auch daran dass ich zumindest klamottentechnisch das Geld von meinem Vater ausgebe- wenn es mein eigenes wäre hätte ich nicht so ein Problem damit mir alles neu zu kaufen, ich bin sowieso total verschwenderisch. Noch ein Grund um sich schneller um einen Job zu bemühen.

Trotzdem hält mich dieses ganze Zeug das ich mir 'nur für alle Fälle' aufhebe auf. Ich hätte es gerne weg. Die Klamotten könnte ich in eine Kiste packen und in den Keller stellen, aber das ist genauso schlecht. Ich sollte mich wirklich davon trennen um etwas zu bewirken.

Und diese Parfum-Sache für 'wenn ich einen Typen habe' ist ja auch komplett plemplem, als ob ich nachher nie wieder über ein gutes Parfum stolpern würde (aber genau das ist der Gedanke der mir kommt und weswegen ich es nicht loslassen kann)

Naja. Die nächsten drei Wochen fahren meine Eltern weg, und ich fahre wahrscheinlich nach Hause um mit meiner Schwester zusammen einen Teil vom Sommer zu verbringen. Letztes Jahr hab ich gemerkt wie anders mein Blick auf meine Wohnung danach war, obwohl ich natürlich öfters Abstecher dort hin gemacht und auch ein paar Mal übernachtet hatte.
Ich war nicht involviert, ich konnte richtig von außen und eher objektiv draufsehen. Vielleicht kann ich diese Phase die sicher wieder kommt heuer ausnutzen um einige Dinge loszuwerden. Ich hoffe es, weil ich ersticke bald unter dem Zeug, auch wenn es 'nur' seelisch drückt.

Naja.

Ich hab Hunger. *irgendwas machen geh*

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