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Tagebuch seltsam
2006-12-18 10:03
Sterbensangst
Die 2 Tage bei meinen Eltern waren schön. Unglaublich, aber wahr. Es war nicht übermenschlich schön, oder besonders toll. Es war schön.
Sogar mein Vater hat sich gefreut. Meine Mutter musste ihm zwar erst einen Tag davor den Kopf waschen, weil er (verständlicherweise) meine Launen blöd fand, aber er freut sich jetzt auch auf Weihnachten und den ganzen Schiss.
Aprospros Schiss: Mein Vater ist seit Sonntag wieder im Krankenhaus. Meine Mutter hat mich gestern Abend noch angerufen. Er hatte Schmerzen am unteren Rippenbogen. So sehr, dass er wieder freiwillig ins KH ging.
Das irgenwas mit ihm nicht stimmt haben wir daran gemerkt das er stank wie die Pest... ich weiss, das ist nicht nett, aber wahr.
Mein Vater hat vom vielen Cortison nen Pilz in der Lunge. Deswegen stank er so. Oder stinkt noch. ich weiss es ja nicht.
Er stank so schlimm, dass wir dachten die Katze hätte ins Wohnzimmer geschissen und alles danach abgesucht haben...sogar Papa hat mitgesucht :D
Naja. So lustig das alles kling tund ich es teils auch finde, so große Angst habe ich um ihn. ich habe wirklich eine Scheissangst das er stirbt. Klar, irgendwann muss jeder mal. Aber ich glaube der Tod eines Elternteils ist das allerschlimmste was für ein "Kind" passieren kann.
Ich bereite mich schon seit es ihm schlecht geht darauf vor. Ich habe jedesmal den Puls bis zum hals wenn das Telefon klingelt und ich die Nummer meiner Eltern sehe.
Ich versuche mir klar zu machen, dass er sein Leben gelebt hat wie kaum ein anderer. Er hatte ein großartiges Leben, viele Frauen, viele Parties, viel Geld, viel Arbeit, viel Freizeit, viel vom allem. Manchmal zu viel. Aber er hat gelebt! Und wie!!
Trotzdem. Ich will es nicht! Ich bete inständig darum. Ich frage mich vieles, denke viel nach, versuche es aus den verschiedensten Warten zu sehen. Trotzdem hab ich eine riesengroße Scheissangst!
So sehr wir uns oft in der Wolle hatten, mein Vater und ich, so sehr ähneln wir uns. ich habe soo viel von ihm gelernt, geerbt, gezeigt bekommen, erklärt bekommen. Wie wahrscheinlich (fast) jede Tochter von ihrem Vater. Dennoch ist er was ganz ganz besonderes. Er, sein Leben könnten verfilmt werden. Es würd ein Film dabei rauskommen wie "Larry Flint"...fast.

Tja, sonst bin ich, wie die meisten, im Weihnachtsstress, Unistress, Privatstress...

Ach ja, Fotos von meine Haaren gibts am WE. Hab hier keine Cam..mea culpa...

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leben 

Kommentare


unbekannt
10:14 18.12.2006
Als mein Opa nach einer langen Krebserkrankung im September verstorben ist, war ich sehr zweigeteilt. Auf der einen Seite hab ich mir eingeredet, dass er lange gelebt hat und das er zum schluss solche schmerzen hatte, das er tod eine erlösung für ihn ist. Auf der anderen seite hat alles einreden, von wegen es ist besser für ihn und solche sachen alles nichts genützt, da war diese traurigkeit, die so weh tat und mir die luft zum atmen nahm. Ich hoffe für dich, dass dir dieses Gefühl erstmal erspart bleibt.

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2006-12-18 10:03