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Tagebuch seltsam
2006-11-25 14:27
Rallye im Sarg
News.
Mein Vater ist endlich aus dem krankenhaus raus. Wir haben ihn gestern in einer Haarsträubenen Aktion aus dem Betonsarg, wie ich das hiesige Hospital zu nennen pflege, endlich abgeholt.

Eingeliefert wurde er letzten Freitag wegen ner schweren Erkältung und ner Lungenentzündung, die gaaanz knapp an ihm vorbeigegangen ist.

Man war das n Akt.

Man muss wissen das mein Vater ein Lungenemphysem hat (bei Unwissenheit bitte google), nicht mal mehr 30% Lungenvolumen und immer geraucht hat wie ne Lok. Selbst am Tag der Einlieferung.
Ich habe es ihm gesagt, meiner Mutter gesagt, bin mit gutem Beispiel voran als ich vor 1,5 jahren aufgehört habe....erfolglos. Wer traut schon seinem Kinde?
Nun ja. Jetzt isses vorbei nicht dem Piefen. Papa will nicht mehr und mama wird folgen. Mal sehen wie lange...
Erst mussten Mutter und ich inne Apotheke, kiloweise neue Medikamente bestellen und den Sauerstoff. Ja, richtig. Sauerstoff. Meine Eltern haben jetzt 2 große und 50kg schwere Sauerstoffflaschen im Haus stehen, an denen mein Vater angeschlossen ist. Nicht immer, aber meistens. Ist nicht schön, aber lebensnotwendig.
Als sämtliche Bestellungen getan waren mussten wir nur noch unser Flaschenkind holen. Mutter holte das Auto, ich den Herrn Papa mit dem Rollstuhl. Aber das war auch wieder so ne Sache. Warum sollte es auch einfach sein? Wenns schon für die Seele schwer ist, warum nicht auch für die Nerven.
ich musste Parterre den Rolli holen, damit ich den ersten Aufzug, damit innen Keller, dort durch die Gänge, da in den zweiten Fahrstuhl, damit in die Innere, dort wieder durch die Gänge und zu meinem Vater. Ich kam mir vor wie Asterix und Obelix im Verwaltungshaus.
Zur Strafe bin ich mit rasentem Tempo, haarstäubenden Ausweichmanövern, Gejohle und Papa vor mir durchs Kh gebrettert. Er dachte schon, er müsse jetzt schon sterben. Reeevvvennngge!
Tja, der Rest ist nicht soo spannend, bis zu dem Punkt wo der Lieferant mit den Sauerstoffpullen kam.
Da meine Eltern kaum ein Wort Französisch sprechen musste ich als Dolmetscher ran, weil der Herr von der Flaschenpost kein Deutsch sprach.
ich war total runter mit den Nerven,weil ich Angst hatte was falsch zu verstehen und falsch weiterzugeben und und und. Zudem plärrte Vater ewig rein und wollte Boratwitze erzählen (!!) und meine Mutter knatschte auch rum.

Aber zum Glück ist alles gut gegangen, keiner ist in die Luft geflogen und ich hab auch noch alle Tempos in der Tasche. Thank god.
Fazit: Die letzte Woche hat mich bestimmt 2 Jahre lebenszeit gekostet.

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leben 

Kommentare

09:37 26.11.2006
klingt anstrengend....
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unbekannt
14:50 25.11.2006
ich hoffe, die grauen Haare sprießen jetzt nicht!? ;o) nein, aber schön, dass es ihm wieder besser geht!

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2006-11-25 14:27