Die zweite Gewissheit
Eben hab ich erfahren das am Samstag das Sechswochenamt für gehalten wird. Ich fürchte mich ein wenig davor.
Es wird alles nochmal real. Ich werde wieder in der kleinen Dorfkirche sitzen, werde seine Eltern sehen und seine unsere Freunde. Und alles wird nocheinmal real. Nicht nur ein Gedanke an einen grässlichen Alptraum. Realität.
Es wird zum zweiten Mal wahr.

Sein Grab ist auf dem Friedhof den wir so oft gesehen haben. Haben uns auf dem Parkplatz oft getroffen. Er, ich und unsere Freunde. Haben einfach dagestanden und Bier getrunken, geredet.

Auf dem selben Parkplatz haben wir uns auch immer getroffen bevor wir zu unserem Festival gefahren sind. Haben gelacht und uns gefreut wie die Kinder. Gefreut auf 4 Tage Spaß und Freiheit. Weitab von allem.

Sein Grab ist direkt an der Hecke, die den PArkplatz vom Friedhof trennt. Er hat sozusagen den perfekten Ausblick auf "unseren Parking".

Es wird so verdammt schwer. So schwer sein Grab zu sehen. Denn ein Grab sieht man ja schliesslich nur, wenn jemand tot ist.

Ich denke immer wieder an ihn. An ihn in meiner Erinnerung und an ihn jetzt. Es ist, als wären zwei Menschen gestorben. Sein "Ich" von früher, und er so wie er zuletzt war. Ein und dieselbe Person, und doch zwei Persönlichkeiten.

Zwei unglaubliche Persönlichkeiten die ich geliebt habe.