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Friday, 29. March 2024
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Tagebuch Schatten
 1918-08-04 hh:mm
Entscheidungsschlacht und Kleidungsmangel

Gott sei Dank!
Foch´s Plan unsere Aisne – Marne – Front zu durchbrechen ist als total gescheitert zu betrachten! Die Franzosen hatten unzählige Divisionen, sowie Engländer und Amerikaner, zusammengerafft, um an der Front Reims – Mondidier eine Entscheidungsschlacht zu liefern. Große Tankgeschwader und neu erfundene, franz. Sturmwagen waren in den Wäldern versteckt, in Paris über 300 Lazarette hergerichtet – und trotz dieser Legionen, trotz dieser Vorbereitungen haben die Feinde ihr Ziel nicht erreicht. Hindenburgs Taktik eigene Menschen zu sparen und den Feind möglichst umfangreich unschädlich zu machen, ist wieder mit größtem Erfolg angewandt worden. -  Planmäßig und unbemerkt vom Feinde wurde unsere Front zurückverlegt. Tagelang beschoß der Feind die leeren Gräben und muß nun immer wieder von vorn beginnen, an unsere Linie anrennen und schwerste Opfer bringen. Hindenburg hat dem Gegner den Bewegungskrieg aufgezwungen und erhält ihn darin, unbekümmert nur Geländegewinn oder =Verlust! -  Die Flieger wüten immer noch in unserer Gegend, vorgestern war über Saarbrücken eine Luftschlacht, in welcher 7 engl. Flugzeuge abgeschossen wurden. Saarbrücken ist übel zugerichtet und viele Opfer zu beklagen. –

Die Nahrung ist knapp, wenig Gemüse vorhanden, die Aussichten für den Winter trübe. Besonders schlimm ist der Mangel an Schuhen, obwohl Viele Holzschuhe tragen, ist es doch nicht möglich, zu Winterschuhen zu kommen. Wir lassen uns jetzt von einem Soldatenschuster, welcher in freien Stunden auf eigene Rechnung arbeitet, aus zwei alten Schultaschen von Rudolf Schuhe machen. Bezugscheine für Schuhe bekommt man nur einen für ein Jahr! Aber wer kann mit 1 Paar jährlich auskommen?
Es ist traurig! – Es fehlt auch sehr an Hemdenstoff, die meisten Leute haben keine Hemden, wie soll das im Winter werden? Wer hätte an einen 5ten Kriegswinter gedacht!? Das 3 ½ pfündige Brot kostet 78 Pf und ist so, daß man es kaum essen kann! Und dennoch ist man froh, wenn man nur genug davon hat. – Nun soll man einmachen und hat keinen Zucker! Mangel überall!
Aber wenn unsere Tapferen nur den Sieg erringen, wollen wir Alles geduldig tragen!

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