Sitzt, passt, wackelt und hat Luft
ist ein feststehender Begriff der Handwerkskunst.

Das drückt aus, dass etwas funktioniert, gewartet wird und reparabel ist.
Spielraum braucht man, um Teile austauschen zu können.
Dazu muss es auch etwas wackeln. Aber dafür muss man eben sorgen.

Da war ja am 6.Januar der Klöppel des dicken Pitters abgebrochen, der nun ersetzt werden soll, wen das denn ginge, denn die Aufhängung hat eben keine Luft und wackelt keinen Millimeter.


Ich las heute Folgendes:
Die St.-Petersglocke („Decke Pitter“) im Kölner Dom ist nicht nur die größte und schwerste (24.000 Kilo) freischwingende Glocke der Welt, sondern auch die mit Abstand dickköpfigste: Sie gibt die Aufhängung des Klöppels nicht frei.
Die Aufhängung steckt noch in der Glocke, befestigt mit zwei Riesenschrauben, die sich keinen Millimeter bewegen. „Unsere Hütte hat eigens ein Werkzeug angefertigt – die Schlüsselweite beträgt 31,5 Zentimeter – um die Schrauben zu lösen“, so Schock-Werner. „Das Werkzeug ist total verbogen, aber die Schraube sitzt immer noch bombenfest.“
Mit dieser Halsstarrigkeit des „decke Pitter“ hat wohl keiner gerechnet, jetzt soll ein hydraulisches Werkzeug der Klöppelaufhängung zuleibe rücken.

Man darf gespannt sein, was passiert, wenn man das hydraulische Gerät ansetzt, denn der Druck wirkt ja unmittelbar auf die Glocke ein.

P E N G