Willkommen auf Tagtt!
Friday, 29. March 2024
Tagebücher » Schalk » News, Bilder, Videos - Online
Tagebuch Schalk
2007-03-07 21:21
Peinlich - aber wahr
Da machen die hohen deutschen Geistlichen der römisch katholischen Kirche, die sich Bischofskonferenz nennt, einen Ausflug ins gelobte Land.
Unter Ihnen so illustere Personen wie, Kardinal Meißner, Mixa (das war der mit den Gebärmaschinen) und viele andere.

Da besuchen sie, was ja auch normal ist in Israel, die Holocaust Gedächtnisstätte.
Platzt doch einem dieser Herren heraus, jetzt führen sie in ein anderes Ghetto.

Diese Bezeichnung für Einmauerung in begrenzte Bezirke ist nun einmal nur mit dem Judentum verbunden und das nicht erst seit den nationalsozialistischen Zeiten.

Der Vorsitzende hat sich auch schon für diesen Fehlgriff entschuldigt, denn die Intention eines Ghettos, war seit jeher eine andere, genau wie das Selbstverständnis der Juden ein ganz besonderes ist.

Egal wo ein Jude lebt betrachtet er sich in erster Linie dem Volk Israels zugehörig.
Erst in zweiter Linie ist er dann dem Volk seines Landes zugehörig - eigentlich „Gastland“.

Das bestätigte mir auch ein Kollege, dessen Eltern mit ihm wegen der politischen Wirren einige Jahre nach der Unabhängigkeit (1990) aus Moldawien fliehen mußten, nachdem der Regierungschef auf einem Flug nach Moskau gestorben wurde, als ich mich nach bestimmten Zeremonien - im speziellen Trauerzeremonien - erkundigte.

Im Laufe des Gespräches fiel in anderem Zusammenhang - wohl mehr unbewußt - die Äußerung:
„Wir sind schon ein munteres Volk“

Erst Russe, die die Juden, wie ich aaO schrieb, auch nicht anerkennen als solche,
dann Moldawier,
jetzt Deutscher?
Das erinnert mich an ein Lied von Freddy Quinn :“Heimatlos“

Der Fakt der Einmauerung jedoch, um sich Unangenehmes und Schwieriges vom Hals zu halten, ist und bleibt aber die gleiche Intention.
Nicht anders ist das mit den Autonomiegebieten zu sehen.
ich schrieb dazu früher schon in Bezug auf den Gazastreifen.

Es kommt eben nur darauf an, wer etwas sagt, wie er es sagt und wo er es sagt.

Es ist eben ein Unterschied, wenn ein Deutscher von Völkermord spricht, wenn er die Indianer oder Armenier meint, oder ein Amerikaner oder Türke.

Von dem Vorgehen des jetzt im Koma liegenden ehemaligen Ministerpräsidenten Sharon gegen die Palästinenser im ersten Libanonkrieg (1982), dass dazu führte, dass er nie wieder Verteidigungsminister werden durfte, schrieb ich ja schon vor längerer Zeit.

Wie heißt der Spruch?

Wenn zwei das Gleiche tun, ist es noch lange nicht dasselbe.

Irgendwie fällt mir da analog die Aufregung der Muslime nach einem Vortrag von dem derzeit aktuellen Papst ein.

Kommentare

Noch keine Kommentare!
Kommentieren


Nur für registrierte User.

Schalk Offline

Mitglied seit: 29.03.2005
DE mehr...
Wirklich beenden?
Ja | Nein

2007-03-07 21:21