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Tagebuch Schalk
2009-04-21 21:43
Kunst, Krampf oder kriminell
Diesen Artikel las ich die Tage in der hiesigen Presse:

Der Mann fällt über die Frau her, reißt ihr brutal die Kleider vom Leib.
Angestachelt wird er von einem Kerl auf einem Stuhl: „Gib’s ihr! Jetzt von hinten!“ Solche Szenen sollen sich bei den Proben zur Oper „Samson et Dalila“ abspielen. Der Mann auf dem Stuhl ist Regisseur Tilman Knabe.
Seine brutale und blutige Inszenierung der lieblichen Oper von Camille Saint-Saëns, die er in den heutigen Gaza-Krieg verlegt, schockt die Opernsänger.
„Frauen bekamen Weinkrämpfe, ein Sänger wurde ohnmächtig und musste notärztlich versorgt werden“, berichtet eine Sängerin, die anonym bleiben muss, dem EXPRESS. „Die Gewalt und Vergewaltigungs-Szenen sind so drastisch, wie ich sie noch nie auf der Bühne erlebt habe! Er zwingt die Leute wieder und wieder dazu.“
Auch Kinder-Statisten unter 14 Jahren müssen mitmachen, sich unter ohrenbetäubendem Lärm „erschießen“ lassen. Knabe, als „Regie-Rüpel“ mal gefeiert und oft zerrissen, lasse sogar Ge-schehnisse aus KZs nachspielen, wo Nazis ihre Gefangenen schänden und ermorden. Bitten von erschütterten Ensemble-Mitgliedern, in Singpausen hinter die Bühne gehen und sich die Ohren zuhalten zu dürfen, soll Knabe abgeschmettert haben. Dennoch hätten über 20 Sänger die ab-stoßenden Proben noch weit über ihre Grenzen ausgehalten und seien krank geworden.

Die Gewalt und Vergewaltigungs-Szenen sind so drastisch, dass die Sänger Weinkrämpfe bekamen.
Rund zehn von ihnen bescheinigt ein ärztliches Attest, diese Produktion nicht durchstehen zu können. Das bestätigt Bühnen-Intendant Peter F. Raddatz dem EXPRESS. Den Sex-Schocker absetzen (Premiere am 2. Mai) will er aber nicht: „Dazu gibt es keinen Grund! Es handelt sich schließlich um Kunst!“
Doch da hat der Personalrat der Bühnen in einem Brief an Mitarbeiter und Kulturdezernat sein Veto eingelegt. Auch Verdi-Sprecher Martin Nees, bei dem sich betroffene Sänger Rat holten, sagt: „Die Freiheit der Kunst darf nicht über die Würde und Gesundheit der Mitarbeiter gestellt werden!“
Mit der Warnung der Oper, die Inszenierung sei erst für Zuschauer ab 16 geeignet, wollen sich die Sänger nicht zufrieden geben. Sie verweisen auf die Oper Frankfurt: Dort wurde die für den 21. Juni geplante Premiere der „Gärtnerin aus Liebe“ von Knabe nach ähnlichen Konflikten aus dem Programm geschmissen.


Da fragt man sich doch wirklich, was sich alles unter dem Deckmantel der Kunst verbergen kann, und ob das Grundrecht der Unversehrtheit und menschlichen Würde nicht das höhere Gut ist.
Jugendschutz ade.
Und da wundern wir uns über die Verrohung der Jugend.
Hier soll wohl nur noch das Alter gleichgeschaltet werden.
Hat dieser Knabe eigentlich keinen Vater, der ihm mal so richtig den Hintern versohlt.
Will heißen, dass der Kulturdezernent ihn da hin schicken sollte, wo er hin gehört.
In die Wüste.
Aber die Wellen schlagen schon höher und es wird wohl so werden, wie der Spruch sagt:
Stell Dir vor, es ist Krieg
Und keiner geht hin!


Mich wundert mittlerweile allerdings nichts mehr, was das künstlerische Empfinden von Intendanten, Regisseuren und sonstigen angeht, die nicht selber etwas schaffen, sondern nachspielen und dabei das Geld der Steuerzahler verplempern, denn ein Opernhaus wird ja nicht von ihnen finanziert wie zum Beispiel ein Familientheater, das es hier auch noch gibt.

Bei Trauer muss Elektra tragen, sollte mal ein Mönchsgeier auftreten, was die Tierschutzgemeinde allerdings zu verhindern wusste, sodass er durch einen Pappkameraden ersetzt wurde.
Eine Szene von Romeo und Julia in einem Park wurde künstlerisch auf einen Tennisplatz verlegt, auf dem ein Pfau dann den Flair der Romantik darstellen sollte.
Das Problem löste sich allerdings von alleine, denn er schrie die Vorstellung zusammen.

Wenn Künstler auf eigene Kosten sich selbst verwirklichen, habe ich da ja nichts gegen.
So ist auf der jetzigen Art Cologne eine/r, wie ich gerade sah, die/der eine Kunstinstallation hat, in der sich mehrere Asiaten, die dafür bekannt sein sollen Abstand zu halten, nahezu in den Armen liegen – sie stützten sich stehend auf den Schultern ab, was gezeigt wurde.
Seit 6 Stunden sollen sie da schon gestanden haben. Keine Gewerkschaft oder sonst wer setzte sich für sie ein.
Als vor ein oder zwei Jahren Pferde da künstlerisch rum stehen sollten, waren sofort mahnende Stimmen da, die Abwechslung alle 2 Stunden forderten.
Was ich nicht verstehe ist, das sich bei der anstehenden Aufführung noch nicht mal der Kinder-schutzbund bemerkbar gemacht hat.

Wie krank ist unsere Gesellschaft eigentlich?
Das Vorhaben ist weder Kunst, eher Krampf, mit Sicherheit aber kriminell, denn Körperverletzung ist Straftatbestand.
Und der ist ja wohl offensichtlich vor der Premiere schon erfüllt.
Da sollte der Personalrat mal drüber nachdenken.

Ein herzliches
BO EYE

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