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Tagebuch Schalk
2005-03-31 10:01
Ein Rückblick
Da wird der Papst seit Tagen leidend im Fernsehen präsentiert und ich frage mich:

W A R U M ?

Es wird gemutmaßt, der Stellvertreter Gottes auf Erden, der seine Glaubensgemeinschaft nach dem 2.ten Vatikanischen Konzil, das unter seinem Großvater im Amt - Papst Johannes XXIII. - am 11.10.1962 stattfand und das sein Vater im Amt – Johannes Paul I. -, unter dessen Ägide als Kardinal 5 ökumenische Konferenzen stattfanden, mit Leben erfüllen wollte, mit harter Hand auf den vermeintlich guten Weg der „heiligen Kirche römischer Nation“ zurückführte, wolle den Gläubigen zeigen, dass zu einem guten Papst auch das Leiden gehöre.

Das blieb seinem Vorgänger, der auch als „33-Tage-Papst“ oder „Papst des Lächelns“ bezeichnet wurde, erspart, als er bei der Bettlektüre verstarb.

War er kein guter Papst?

Hatte es wohl einen besonderen Grund, dass vor einigen Jahren Johannes Paul II. auffällig pressewirksam genau an dessen Grab in der Krypta von St.Peter betete?


Ein Schelm der, dem der Gedanke kommt, dass vielleicht seine jetzige Selbstgeißelung eine späte Buße ist.

JOHANNES PAUL I. (Albino Luciani), Papst (26.8. - 28.9. 1978), * 17.10. 1912 in Forno di Canale (seit 1964 Canale d'Agordo) bei Belluno als erstes Kind von Giovanni Luciani und seiner zweiten Ehefrau Bortola, geb. Tancon, † 28.9. 1978 im Vatikan. - Albino Luciani wurde als ältester Sohn und als drittes von insgesamt sechs Kinder des überzeugten Sozialisten Giovanni Luciani, der sich sein Brot als Saisonarbeiter im Ausland verdienen mußte, in einem Bergdorf am Fuße der südlichen Dolomiten geboren. In Armut aufgewachsen, besuchte Luciani die höhere Schule am bisch. Knabenseminar von Feltre und studierte nach dem Abitur am Priesterseminar von Belluno, ehe er nach Ableistung des Militärdienstes schon mit 22 Jahren am 7. Juli 1935 zu Belluno die Priesterweihe empfing. Aufgrund glänzender Examina durfte Luciani ab 1941 seine Studien an der päpstlichen Universität Gregoriana in Rom vollenden. Dort promovierte er 1947 mit einer 1950 im Druck erschienenen Arbeit über den it. Philosophen und Ordensgründer Antonio Rosmini (1797-1855), dessen kirchenpolitische Schriften 1849 indiziert worden waren, zum Doktor der Theologie. Nachdem er zunächst als Kaplan in seiner Heimatgemeinde gewirkt hatte, ernannte ihn sein Bischof 1937 zum Vizeregens am Priesterseminar von Belluno, wo er zudem zehn Jahre lang verschiedene theol. Fächer unterrichtete. Seit 1947 wurde er zu leitenden Aufgaben im Bistum Belluno herangezogen, so als Direktor des Katechetischen Amtes der Diözese, als Prokanzler, Provikar und schließlich 1954 als Generalvikar. Veranlaßt durch die Übernahme der Leitung der Katechetik-Sektion bei einem Eucharistischen Kongreß in Belluno, veröffentlichte Luciani 1949 (also noch vor der Dissertation) ein kleines, aus seiner langjährigen Unterrichtspraxis geschöpftes Lehrbuch für die Katecheten der Diözese mit dem Titel »Catechetica in Briciole« (»Katechetik in Brosamen«; dt.: Unseren Kindern zuliebe, 1992). - Am 15. Dezember 1958 ernannte ihn sodann Johannes XXIII. zum Bischof der kleinen, Belluno benachbarten Diözese Vittorio Veneto, wo er sich durch die leutselige und volksnahe Art seiner Amtsführung großer Beliebtheit erfreute. Auf dem Zweiten Vatikanum spielte er nur eine untergeordnete Rolle, doch machte sich Luciani in der it. Bischofskonferenz als aktives Mitglied der Kommission für die Glaubensdoktrin einen Namen. Am 15. Dezember 1969 durch Paul VI. zum Erzbischof und Patriarchen von Venedig ernannt, wahrte der mit Vorliebe im einfachen schwarzen Priesterrock auftretende Luciani auch hier den engen Kontakt zur Bevölkerung, insbesondere zur Unterschicht. So kann es nicht überraschen, daß der Patriarch, der für kirchliches Gepränge wenig übrig hatte, Gemeindepfarrer dazu ermunterte, kostbare Gefäße und sonstige Pretiosen der Kirche zugunsten der Armen zu verkaufen, und daß er 1971 den reichen Kirchen des Westens vorschlug, ein Prozent ihrer Einkünfte an die mittellosen Kirchen der Dritten Welt abzuführen. Theologisch konservativ geprägt und ein Apologet der Enzyklika »Humanae vitae«, zeigte sich Luciani als wachsamer Oberhirte seines Sprengels, wenn es galt, katholische Prinzipien zu verteidigen. So löste er ohne lange Umschweife eine katholische Studentenbewegung auf, die sich für die it. Scheidungsgesetze ausgesprochen hatte. In seinen neun Jahren in Venedig war Luciani, der 1973 zum Kardinal kreiert wurde, Gastgeber von fünf ökumenischen Konferenzen, darunter derjenigen der anglikanisch-röm.-kath. internationalen Kommission, die 1976 eine gemeinsame Erklärung zur Frage der Autorität abgab. Darüber hinaus schrieb er in jener Zeit für die Monatsschrift »Messaggero di S. Antonio« (Sendbote des hl. Antonius) eine Reihe launiger und humorvoller, z. Tl. auch bissiger Briefe an historische und fiktive Gestalten, die 1976 in Buchform unter dem Titel »Illustrissimi« (dt.: »Ihr ergebener ... Albino Luciani«, 1978) erschienen und ebenfalls Zeugnis geben von seiner traditionellen theologischen Ausrichtung. - Obgleich außerhalb Italiens und auch in der röm. Kurie kaum bekannt, wurde Albino Luciani 1978 bereits am ersten Tag des Konklaves, dem 26. August, im dritten Wahlgang zum Papst gewählt, wohl nicht zuletzt deswegen, weil sich die Mehrheit der Kardinäle keinen politischen, kurialen oder intellektuellen Papst wünschte, wie es sein Vorgänger Paul VI. gewesen war, sondern einen »Seelsorger-Papst«. Nach der Wahl Lucianis herrschte im Kardinalskollegium fast uneingeschränkte Freude, da der Mann mit dem gewinnenden Lächeln als »Kandidat Gottes« angesehen wurde. Durch seinen Namen, den ersten Doppelnamen in der Geschichte des Papsttums, versuchte der neue Pontifex seinem Bestreben Ausdruck zu verleihen, die progressiven Qualitäten Johannes' XXIII. und die traditionellen des Montini-Papstes in sich zu vereinen, was die römische Tageszeitung »Vita« zum Kommentar animierte: »Viel Johannes und wenig Paul«. Am 27. August verkündete J.P., der sein Pontifikat unter den Schutz Mariens stellte, den Kardinälen sein Programm, wobei diese Ansprache »die erste wirkliche, nicht auf fromme Rhetorik und allgemeine Appelle beschränkte Programmrede eines neugewählten Papstes war« (David A. Seeber). Hierbei nannte er sechs Schwerpunkte, nämlich die kontinuierliche Umsetzung der Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils, die Bewahrung der »großen Disziplin der Kirche für das Leben der Priester und der Gläubigen«, die Evangelisierung als erste Pflicht der Kirche, die Fortsetzung der ökumenischen Bestrebungen, die Weiterführung des von seinem Vorgänger zur Grundlage und zum Prinzip des pastoralen Wirkens erhobenen Dialogs und die Unterstützung aller aufrichtigen Initiativen zur Erhaltung und Förderung des Friedens in der Welt. Am 3. September folgte die Amtseinführung, wobei J. P. I. - seiner Abneigung gegen allen Pomp treu bleibend - auf Krönung und Inthronisation verzichtete und sich lediglich mit dem Pallium als Zeichen seines Hirtenamtes bekleiden ließ. Überdies vermied er den Pluralis maiestatis und sprach stets in der Ich-Form zu den Gläubigen, deren Herzen er während seines nur vierwöchigen Pontifikats durch seine unkomplizierte, bescheidene und freundliche Art im Sturm gewann. Bereits am 28. September 1978 gegen 23 Uhr erlag J. P. bei der Bettlektüre einiger Papiere mit persönlichen Aufzeichnungen im Alter von 65 Jahren einem Herzinfarkt. Die rasch aufkeimenden Gerüchte und Legendenbildungen bezüglich eines gewaltsamen Todes (bes. Yallop!), die durch eine ungeschickte Nachrichtenpolitik des Vatikans und den Verzicht auf eine Autopsie geschürt wurden, entbehren jedoch der Grundlage. Vielmehr ist davon auszugehen, daß J. P. I. den hohen physischen und psychischen Belastungen und der starken Isolierung, die sein Amt mit sich brachte, nicht gewachsen war. So konnte der »Papst des Lächelns«, der am 4. Oktober 1978 in der Krypta von St. Peter beigesetzt und sogar von Nichtkatholiken betrauert wurde, seine Vision von einer Kirche der Armen und für die Armen nicht mehr verwirklichen.


Kommentare


unbekannt
18:26 31.03.2005
Ich bin als erster evangelischer Christ 1971 in eine Studentenverbindung des Katholischen Kartellverbandes als Vollmitglied aufgenommen worden.
Die satzung des KV wurde extra geändert.
25 Jahre später sollte ich in einen Zweigverein abgeschoben werden, bin ausgetreten und die satzung wurde wieder geändert.
So viel mal dazu.


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12:43 31.03.2005
Ich habe mich darüber bereits auch schon mehrfach informiert und bin überzeugt davon, dass der »Papst des Lächelns« nicht eines natürlichen Todes gestorben ist.
Sehr schade, nach allem was man über ihn weiß wäre er ein sehr guter Papst geworden/gewesen und -wer weiß- vielleicht wäre ich noch gläubig geworden? *lächel*
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2005-03-31 10:01