Als er online kam, war Fabian sozusagen nur auf dem falschen Fuß zu erwischen.

Er kam gerade vom alten Schrottauto des Kiffer-Kumpels. Der hatte Fabian gebeten sein altes Auto bei ihm abstellen zu dürfen und hatte zusätzlich Fabian gefragt ob der ihm alle brauchbaren Teile, die sich noch zu Geld machen ließen ausbauen könnte. Es wurde ihm die Hälfte des Gewinns versprochen.

Fabian machte sich also ans Werk und erkannte bald, dass das Auto offenbar dermaßen dumm gebaut ist, dass man z.B. die ganze Vorderfront ausbauen müsste, wenn man die Scheinwerfer haben wollte...

Es hat ihn einfach maßlos geärgert, dass der Kiffer-Kumpel nicht geholfen hatte.

Ich ließ ihn sich erst mal bei mir auskotzen. Als er fragte wie es mir denn gehe, hab ich natürlich untertrieben -_-.

Irgendwie habe ich ein Problem damit Schwäche zu zeigen, bzw. mich so verletzlich zu machen, dass ich einem anderen sage, dass ich ihn brauche. Ich beschwichtigte Fabian am Ende sei das eh nur Muskelkater und außerdem würde Aspirin ja heutzutage alles heilen.

Während wir miteinander schrieben, war er gleichzeitig am Zocken. Es dauerte manchmal bis was zurück kam.

Als schließlich mein Aspirin nachließ und kino.to mich beschied, dass ich mein 72-Minuten-Limit an Sex and the City Folgen ausgeschöpft hatte, und Phil - selber total krank, mir klar machte, dass mein geschwollener Lymphknoten ganz sicher was Schlimmes ist...brachen alle Dämme.

Ich fragte Fabian ob er vielleicht mit mir telefonieren würde. Ich müsse mal eine andere Stimme hören als die meiner Eltern...

Nach "nur noch das Rennen fertig fahren" und "schnell noch was zu essen holen" rief er mich an. War gar kein Ding. Er hörte sich selber sehr müde an.

Und ich traute mich nicht ihm zu sagen wie's mir wirklich geht. Ich habe es kurz erwähnt, aber gleich wieder entkräftet. Und ich traute mich auch nicht zu fragen wann wir uns sehen. Ich hab schon wieder so ne Angst er will mich nicht sehen....ich weiß nicht. Ob diese Angst jemals weggehen wird?

Ich weiß ich muss das ablegen. Ich will unkompliziert sein und ich will ihm keine Umstände machen. Ich will, dass es ihm immer so gut wie möglich geht. Und daher will ich mich selber nicht zum "Problem" machen. Ich weiß, das ist natürlich auch irgendwo sein "Job". In einer Beziehung muss man gegenseitig für sich da sein...aber ich hab so unglaublich Angst ihn zu verlieren.

Das ist paradox, ich weiß. Was habe ich davon, wenn ich ständig auf Hab-Acht-Stellung bin und ihm alles immer so schön machen will wie möglich....man sollte sich ja in einer Partnerschaft auch aufgehoben fühlen, sich fallen lassen können.

Und wir haben solche Momente, da habe ich das Gefühl es gibt nichts, was ich jetzt falsch machen könnte. Es gibt diese Momente, in denen ich mit absoluter Sicherheit weiß, dass er mich liebt.

Aber ich zweifle bei jeder Kleinigkeit.

Wenn er müde ist, kann ich das nicht davon unterscheiden ob er genervt ist. Er ist auch kein Mann großer Worte...wenn seine Antworten mal knapper ausfallen wie gewohnt, denke ich gleich er will mich los werden....

Ich weiß auch nicht. So viele Wenns und Abers. Und überhaupt viel zu viele Gedanken vermutlich....und viel zu viel Angst vermutlich auch. -_-