die lieben Nerven
puh...die letzten beiden Tage ging es mir ziemlich schlecht.
Ich habe katastrophal geschlafen. Ich dachte eigentlich diese Schlafstörungsgeschichte wäre vorüber...
Naja...es waren auch die ganz speziellen Tage im Monat...aber so geschafft war ich schon lange nicht mehr.
Die Panikattacken haben mich wieder heimgesucht...ich war einfach total neben der Spur, schrecklich.

Semesterende...unter anderem. Es ist ja nicht so, dass ich tausend Klausuren zu schreiben hätte. Aber...die Zukunft rückt näher. Und mit ihr tausend Ängste und Zweifel.
Meine Träume...kann ich sie wirklich erreichen?
Woher das Geld nehmen, um nach dem Studium auf ne Musicalschule zu gehen...und überhaupt...hätte ich ne Chance?

Ich sehe meine Eltern, die sich aus eigener Kraft ein glückliches Leben erschaffen haben. Sie hatten ja nie viel Geld.
Aber wir haben ein Häuschen mit Garten. Und sie haben sich und können relativ angenehm leben.
Urlaube sind selten drin und das Haus ist auch nach 12 Jahren immernoch stellenweise nicht "fertig", obwohl oder grade weil es ein Altbau ist.

Aber was wird mit mir? Wenn alles nach "Plan" verläuft, werde ich nie ein geregeltes Einkommen haben. Wer weiß...
Und ich würde meinen Eltern wohl noch länger - zumindest teilweise - auf der Tasche liegen.
Mama und Papa macht das nichts aus. Sie haben gesagt wir können so lange daheim wohnen, wie wir wollen (und ich glaube sie hätten am liebsten wir würden nie ausziehen, mein Bruder und ich).
Aber es ist solch ein Risiko.

Wieso kann ich nicht einfach den Traum haben glückliche Ehefrau und Mutter zu werden? ^^
Aber obwohl...das mit der Ehefrau wäre ja auch problematisch. Weit und breit kein Ehemann in spe in Sicht.

Es gibt so viel zu bedenken und so viel, worum man sich sorgen muss.
Wenn ich Bilder von früher sehe, wird mir ganz schwer ums Herz.
Andererseits bestärkt mich das auch.

Ich denke jeder ist wie er ist...und sich selbst gewaltsam in eine andere Form zu pressen ist wider die Natur.
Ich hatte meinen Kopf schon immer in den Wolken. Schon als Kind bin ich singend und tanzend durch die Welt getänzelt. Es hat mir Spaß gemacht mir Geschichten auszudenken und so zu tun als wäre ich ... eine Prinzessin...oder eine Hexe...oder eine Meerjungfrau
Ich weiß, dass ich mich ausdrücken muss. Wenn ich meine Gefühle zurückhalten muss, werde ich wahnsinnig.
Wenn ich alleine in meinem Zimmer in Mainz sitze, habe ich das Gefühl zu ersticken.
Immer wenn Lissy und Klara nicht zu Hause sind, singe ich so laut ich kann, laufe durch die Räume und freue mich, dass ich meine Stimme mal wieder gebrauchen kann. ^^
( die Nachbarn werden sich schon ihre Gedanken machen....aber sie wissen ja nicht wer von uns dreien da singt)

Seltsamerweise kann ich keine einzige Gefühlsregung zeigen, wenn ein Mann im Spiel ist.
Ich kann mich bis über beide Ohren verlieben, aber ich kann nichts davon zeigen. Das muss ich noch lernen. Aber ich glaube, ich bin auf dem richtigen Weg.
Es hapert nur an Selbstsicherheit, Selbstbewusstsein und am Mut.

Ich könnte ja sagen am Geld...aber ich glaube...wenn es sein soll, wird sich alles so fügen, dass es klappt.
Wenn man an etwas glaubt, eröffnen sich einem wie aus Zauberhand tausend neue Wege, diese Erfahrung habe ich seltsamerweise wirklich gemacht.
Ich kam fest entschlossen und verzaubert aus "Wicked" zurück und hatte die Absicht dieser Musicalgruppe beizutreten.
Und auf einmal läuft direkt vor mir die Vorsitzende der Musicalgruppe und plaudert zufällig darüber, wo sie wohnt. Und zufälligerweise ist das die gleiche Straße, in der auch ich wohne.

Ich denke es kann alles gut werden. Wenn man daran glaubt. Und das an sich ist schon schwierig genug...

Aber ich habe es so gut.
Ich habe ein liebevolles Zuhause, das mir immer Halt geben kann, egal was kommt. Ich habe einige zauberhafte Freunde, die immer an mich denken auch wenn sie noch so viel zu tun haben.
Ich bin, so weit ich das sagen kann, gesund. Ich war noch nie in meinem leben richtig krank, nicht mal ne handfeste Grippe hatte ich (auch wenn ich tausendmal am Tag Angst habe todkrank zu sein).
Und dumm bin ich auch nicht.
Ich habe allen Grund glücklich zu sein und zum ersten Mal in meinem Leben kann ich sagen, dass ich es auch größtenteils bin.
Trotz dass ich es sehr viel schwieriger habe als früher. Aber das ist relativ. Ich habe keinerlei Grund zu klagen. Nicht einen Grund habe ich.

Und es ist verdammt nochmal gemein und bescheuert von mir wegen den Kleinigkeiten rumzuheulen, die mir ab und an das Leben schwer machen.
Lissy und Klara...pah. Was können die mir? Nichts können die mir, gar nichts ! Warum lege ich Wert auf deren Wertschätzung...ihnen liegt ja nichts an mir. Sie kennen nur sich selber. Das ist vergeudete Liebesmüh.

Diese dumme Panik- und Angstgeschichte ! Ha ! Das kommt eh nur alles aus meinem Kopf. Das mache ich selber...weil ich Angst habe, nicht sicher bin, zweifle und mir nichts zutrauen will.

Ich kann nichts anderes tun als meinen Weg gehen. Das tun, wofür ich gedacht bin. Das tun, wofür ich auf dieser Welt bin. Im Grunde hat man keine Wahl....wenn man sich gegen seine eigene Natur verhält, wird man unglücklich und landet in einer Sackgasse. Mancher mag sich damit arrangieren und Kompromisse eingehen und halbwegs zufrieden werden.
Aber was hat das für einen Sinn.....

Ich möchte nicht mehr an Kleinigkeiten verzweifeln. Ich möchte mich nicht mehr selbst hergeben, um anderen zu helfen und mich dabei vergessen.
Ich möchte auf meinen eigenen Füßen stehen und auf ihnen sicher und unbeirrt meinen Weg gehen.