Back alone
Es ist komisch. Obwohl ich das Leben hier liebe...gehe ich dennoch jedes Mal mit schwerem Herzen von daheim weg.
Ich hänge zu sehr an zu Hause. An meiner Familie, meinen Eltern im Besonderen.

Es fehlt mir sehr, dass mich hier niemand in den Arm nimmt. Diese Nähe ist einfach nicht da...ich weiß auch nicht. Ich höre mich an wie ein Kind.
Ich bin glücklich hier. Und meine Panikattacken habe ich auch ziemlich im Griff. Sie sind nicht weg...aber ich kann damit leben.

Und dennoch...

...

Heute war ich alleine im Taekwondo.
Lissy hat behauptet einen riesen Berg an Unikram zu erledigen zu haben. So weit kann es damit allerdings nicht her sein.
Als ich zurückkam, war sie noch ganze zehn Minuten an ihrem Schreibtisch gesessen. Uns seitdem hört man sie bei Klara im Zimmer laut lachen.
Ich glaube wirklich im Augenblick bin ich diejenige, die hier am meisten zu tun hat für die Uni. Ich plustere mich nur nicht so sehr damit auf.

Nun ja. Es war sehr anstrengend. Und noch dazu war Marcel nicht da.
Nur sein bester Kumpel Tommy. Normalerweise sieht man die beiden nur im Doppelpack.
Wo ist der Kerl? Am Donnerstag war er auch schon nicht da...
Naja. Er wird wieder kommen, denke ich.
Hoffe ich.

Ich für meinen Teil habe mich heute von einer Überengagierten verkloppen lassen. Eine mit speziellen Taekwondo-Schuhen. Das kann ich mal gar nicht ab. Das hat man barfuß zu machen, sonst ist das unfair. Die hat gegen mein Handpat getreten wie ein tollwütiges Pferd. Und mehr als einmal war da mein Finger, mein Arm oder mein ganzer Körper dazwischen.

Komisch. Vorhin nach dem Sport ging es mir total gut. Ich war absolut gut drauf.
Warum zum Kuckuck bin ich jetzt so melancholisch?