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Tagebuch Sayu
2009-06-01 14:12
Ablenkung
Ich habe mich dieses Wochenende soweit es geht von zu Hause ferngehalten. Wurde mir allerdings auch nicht sonderlich schwer gemacht.

Nachdem ich freitags bei Stephan war, hätte er mich wohl am liebsten für das ganze Wochenende verplant.
Zumindest am Samstag hatte ich ja aber einen festen Termin: das Stufentreffen. Natürlich gab es durchaus einige Leute, die zu sehen ich keine große Lust hatte....aber man geht eben hin.
Wurde auch wie erwartet sehr feuchtfröhlich. Eine Shots-Runde jagte die nächste und irgendwann redete man mit Menschen, mit denen man während der ganzen Schulzeit kaum ein Wort gewechselt hatte.

Ich habe mit meiner Amerika-Austausch-Freundin in den guten alten Zeiten geschwelgt, sie hat sich als Reise-Partnerin für zukünftige Zeiten erboten, ich habe mich auf dem Damenklo mit gefühlten 7 Promille auf englisch über Vor- und Nachteile des Studentendaseins unterhalten und die blonde Stufenbarbie hat mir durchs Haar gestrichen und mich vor allen geküsst.
Es war letztendlich doch witzig und weit entfernt von dem Klischeeklassentreffen à la "und was hast du so erreicht?".

Irgendwann hat Jens mich auf die Seite genommen. Er hatte schon beim Begrüßen gesagt er müsse mal mit mir reden.
Nun ja. Er wollte wissen ob ich mittlerweile irgendjemandem von unserem kleinen Tête-à-Tête an Fasching erzählt hätte, was ich entschieden verneinte. Seine Flamme wüsste es nämlich mittlerweile. Sie wüsste was auf der Party war und irgendwie wüsste sie auch, was danach gelaufen ist.
Ist mir selbst wirklich unergründlich wie das passiert ist. Die einzigen "Mitwisser" waren Carry und ihr Freund .
Aber andererseits...was schert es mich.

Der Abend endete allerdings eher unschön. Als sich die Party langsam aufzulösen begann, kam Elena - bei der ich einen Mit-Heim-Fahr-Platz hatte - und sagte sie würden fahren. In dem Moment fing Jule an mit "fahrt ruhig...zur Not schlaf ich im Wald, macht auch nix" und es zeigte sich, dass Jule keine Ahnung hatte wie sie heimkommen sollte.
Weder eine Carry noch eine Elena noch sonst wer machte irgendwelche Anstalten à la "Wir rücken zusammen, du passt sicher noch ins Auto".
Und was macht die gutmütige Sayu? Sie lässt ihren Heimfahrplatz verfallen und bleibt bei Jule.
Ich hatte aber vergessen, dass in meinem neuen Handy keine Taxinummern mehr eingespeichert waren. Also hab ich sämtliche Auskünfte abtelefoniert, die mir eingefallen waren, irgendwie wurden wir jedoch einfach nicht verbunden (was genau genommen auch mein Fehler sein könnte). Es waren nur noch Jule und ich übrig und irgendeiner aus der Stufe, der Jule unaufhörlich darin bestärken wollte mit ihm im Wald zu schlafen.

Als letzte Ausflucht rief ich kurzentschlossen Stephan an und fragte ob er noch fahren bzw. uns abholen könnte.
Und dieser gute Mensch sagte er würde sofort losfahren.
Irgendwo zwischen zwei Dörfern sammelte er uns auf einem Feldweg ein und brachte erst Jule heim und dann mich.

Und irgendwie verfiel ich auf den Gedanken ihm anzubieten bei mir zu übernachten. Und irgendwie sagte er zu.
Zum Alleräußersten ist es nicht gekommen...aber das lag nicht an mir, sondern an ihm.
Er befürchtete ich könnte ihn für jemanden halten, der die offensichtliche Betrunkenheit eines Mädchens schamlos ausnutzt.
Ich glaube eher ich bin selber jemand, der die eigene Betrunkenheit ausnutzt. Anders kann ich mir einfach nicht erklären, was mir in den Sinn kommt, wenn ich getrunken hab.

Am nächsten Morgen verplante mich Stephan gleich noch für den ganzen restlichen Tag. Ich erbat mir aber drei Stunden, um mich irgendwie wiederherzustellen.
Müde wie ich war, schlief ich dann später direkt bei ihm ein und verschlief zwei Filme.
Abends holte uns ein Kumpel von ihm ab und wir gingen noch ne Weile auf ein Weinfest. Danach wieder zurück zu ihm.
Er bot mir an bei ihm zu übernachten und fast hätte ich das Angebot angenommen. Zum Glück war ich aber nüchtern genug es nicht zu tun.
Mit einem Ruck rappelte ich mich auf und fuhr nach Hause.

Es wäre eine Kurzschlussreaktion gewesen. Und Stephan ist zu lieb, um als Ablenkunds-Lückenfüller herhalten zu müssen. Ich kann ja erahnen wie bitter sowas ist...

...

Heute Nacht hab ich meinen Bruder in seinen Mülleimer kotzen hören.

Bei den Jungs muss es wieder mal heftigst zur Sache gegangen sein. Er und Dominik sind schon um 23 Uhr nach Hause gekommen, beide sturzbetrunken.
Meine Mutter wollte Dominik nicht mehr mit dem Fahrrad nach Hause fahren lassen - verständlicherweise. Im Auto hat sie ihn dann besorgt ausgefragt ob sie denn nicht irgendein Problem hätten, da sie sich immer so abräumen müssen. Da hat Dominik ihr offenbar sein Herz ausgeschüttet, dass er "Angst" hat vor der Zeit nach dem Abitur, wenn er seine Freunde - und vor allem meinen Bruder - nicht mehr so oft sehen würde. Er hätte Angst, dass sie sich alle aus den Augen verlieren, denn mein Bruder sei ja "wie ein Bruder für ihn".
Den Spruch kenne ich ja auch schon....
Andererseits....ich verstehe ihn. Ich war in einer ähnlichen Stimmung damals als die Schulzeit bei uns zu Ende war. Und bei mir ist das auch eher schlecht ausgegangen.
Carry war doch ebenfalls wie eine Schwester für mich. Und nun? Jetzt bringt sie's nicht mal mehr zur Kusine zweiten Grades.

Nun ja. Vielleicht braucht das ganze einfach Zeit...ich weiß nicht.
Es kann nicht gut und nicht schlecht sein.
Vielleicht kann es gar nicht sein....? Hm.

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Kommentare

12:48 02.06.2009
hm. gute frage ^^ . ich denke grundsätzlich meinte ich die Sache mit Dominik. Es war vielleicht einfach kein guter Zeitpunkt sich näher zu kommen...weiß nicht. Im Allgemeinen hab ichs ja eigentlich auch immer zu eilig, was auch immer es ist.
Soll der Kommentar wirklich gelöscht werden?
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20:18 01.06.2009
Ich finds gut, dass du das Angebot, bei Stephan zu schlafen, ausgeschlagen hast. Ich denk nämlich auch, dass es dich im Nachhinein nur noch mehr verwirrt hätte, vor allem, wenn da noch was gelaufen wär ...
Was meinst du denn im letzten Abschnitt mit "dem Ganzen"? Hab ich nicht so ganz verstanden ;)
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