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Tagebuch Santana
2007-10-09 23:00
Takte und Worte.
Tag sechs.
Tag sechs ist fast wie Tag eins, ich schaue stetig auf das Handy und warte auf noch eine SMS. Komisch, dass Du gar nicht wissen willst, was ich in Neukölln mache! Paranoid wie ich bin, vermute ich, Du rechnest eins und eins zusammen und weißt es schon.
Die Flamencostunde war anstrengend, schön und schmerzhaft - ich brauche unbedingt vernünftiges Schuhwerk mit richtigem Halt, Sitz und benagelten Absätzen! Das Schönste: ich war anderthalb Stunden so konzentriert, dass ich nicht an Dich denken KONNTE!
Also auch eine Form der Therapie, sehr schön.
Vielleicht entwickle ich eine Art des Sarkasmus oder Realismus mir selbst gegenüber, indem ich mir sage, dass ich eben das Beste aus den noch vier Wochen machen muß. Allerdings müßte ich dazu aufhören, ständig auf das Handy zu stieren. Manchmal versuche ich mir einzubilden, Du seist halt ein paar Wochen verreist. Fertig.
Klappt eben nur manchmal, denn als ich aus der Tür des Hauses trat, in dem der Flamencokurs stattfindet, rechne ich damit, dass Du irgendwo im Dunkeln auf mich wartest, weil Du es auch nicht mehr aushältst.
Fehlanzeige. Enttäuscht war ich, wie albern.
Ich hatte überlegt, mich noch in den Saalbau zu setzen, ein Buch hatte ich dabei. Da ich aber Hunger und nur 5 € dabei hatte und auch müde war, fuhr ich zurück, mich noch immer wundernd, dass die Nachfrage nicht kam. Die kam prompt, als ich mich am Stau anstellen mußte!
Und wieder war ich aufgeregt wie verrückt, leider verstrickten wir uns wieder in wilde Diskussionen per SMS. Was das soll, begreife ich nicht. Entweder es ist Ruhe, oder wir reden, aber dieses Zwischending, so sehr ich über Worte von Dir glücklich bin!, begreife ich nicht.
Inhaltlich geht es um die Einrichtung dieses Tagebuches, von dem Du nun weißt, aber nicht wo und unter welchem Namen. Ich dagegen kenne Deines. Das ist ein Ungleichgewicht, das ist mir klar. Unfair ist es daher auch und ich mache keine Anstalten, als Du mir sagst, Du würdest nicht mehr öffentlich schreiben, so lange das so sei.
Natürlich will ich schreien "NÖÖÖ, FIIIES!!!", aber das ist es natürlich nicht. Der Gedanke, nur nichts mehr von Dir zu lesen, komplett nichts, bringt mich um den Verstand.
Heute schalte ich einfach das Gerät aus, ohne anzukündigen, dass ich jetzt weg bin.
Eine Retourkutsche, ja.
Irgendwie mußte ich das tun.

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2007-10-09 23:00