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Tagebuch Santana
2010-05-06 19:54
K: 2004, Leben mit häuslicher Maske

Mir fehlen die Worte. Mir fehlt Deine Stimme. Wenigstens wollte ich mit Dir reden können, wenn Du mir schon so fehlst, dass ich mich hier wie gefangen fühle. Ein Ausblick wenigstens ist, dass dieser Käfig sich am Montag öffnet. Vier Tage alleine, dann geht es besser. Dann kann ich mit meinen Gedanken alleine sein. Wenigstens das. Wenigstens die Gedanken und die schmerzliche Sehnsucht ausleben können, ohne ständig gefragt zu werden, was denn mit mir los sei, ob es mir gut gehe. Ha, ha, mir geht es gut? Ich muß das zumindest behaupten. Wirklich beweisen in meinem Verhalten kann ich das nicht. Und auf die Frage, wie denn die Woche ohne sie gewesen sei, habe ich spontan geantwortet: super! Mal sehen, wann mir diese Antwort aufs Butterbrot geschmiert wird.
Gestern konnte ich nicht anders, als zur Betäubung eine Flasche Wein aufzumachen. Es hat überhaupt keinen Spaß gemacht. Die einzige Wirkung war, dass ich müde wurde. Aggressiv war ich vorher schon. Das fiel auf. Aggressiv ist übertrieben. Aber schneidend in meinen Antworten und schneidend in meinem Umgang. 
Es ist alles ganz anders. Nicht die Gegenstände erinnern an Dich. Alles schreit in mir nach Dir. Kann es noch Höhenflüge ohne Dich geben? Liege ich schon im Abgrund oder falle ich noch? Wenn ich mal gesagt habe, ich würde mich nie wieder verlieben, war das ein guter Einfall. Denn wer will schon freiwillig solche Qualen durchleben? Da ist es doch besser, diesen Weg zu meiden. Und doch, worauf hätte ich dann verzichtet? Auf Dich! Auf das Leben! Auf ein alles füllendes Gefühl! 
Fragst Du Dich, ob ich irgendetwas bereue? 
Ich bereue nichts!
Und wenn ich an Dich denke, dann ist das ein Trost. Du kommst die Auffahrt entlang gelaufen. Ein Trost. Du schaust mich an und schaust nicht weg. Mehr als ein Trost. Der Sinn!
Und wenn ich an Dich denke, ist der Schmerz Deiner Abwesenheit zwar groß, aber darin mischt sich das Gefühl des Glücks. 

(Und manchmal muss ich grinsen, wenn ich so über uns nachdenke. Wir, die wir äußerlich so gar nicht zueinander passen, welchen Narren haben wir aneinander gefressen? Und wenn ich bedenke, dass ich nie etwas ernstes wollte, vor siebzehn Jahren nicht und auch nicht heute, wie hast Du das nur gemacht? Damals saß ich am Computer und überlegte, dass ich endlich eine Freundin bräuchte. Die Wahl fiel auf Dich, weiß der Teufel warum. Es ging nicht um Dich, an Deiner Stelle hätte jede stehen können. Aber die Rechnung hatte ich ohne Dich gemacht. Und ohne mich. Weil ich mich schnell wirklich in Dich verliebte, so sehr, dass ich lange um Dich kämpfte. Und heute war es kaum anders. Ich wollte Dich nicht lieben und hätte im Traum nicht daran gedacht, dass es so sein könnte. Und wieder ist es passiert. Was hast Du bloß, dass ich Dir ein zweites Mal verfallen konnte? Darüber muss ich schon ein wenig lachen. Denn was bleibt mir übrig, wenn ich es nicht erklären kann? Und das warum ist mir letztlich egal. Denn das Ergebnis bleibt das selbe. Die Gründe wären ebenso wenig zu ändern wie die Tatsache, dass ich Dich liebe.)

 

 

 

 

 

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2010-05-06 19:54