Ich versuche es nochmal. Auch wenn ich den Fluss gerade unterbrochen habe. Endlich mal ein ehrlicher Eintrag - schon ist er weg... und die Gedanken mit ihm.

Also. Wie hatte ich angefangen?

Man, dass ärgert mich gerade sehr... muss kurz nachdenken.

Eine rauchen.

Vergessen... ich habe die Hälfte vergessen.

Ich lebe. Lebe so dahin. Ich stehe auf. Ich Arbeite. Ich tue, was getan werden muss. Essen, Trinken, Putzen, ... . Ich empfinde mein Leben nicht mehr als Leben. Ich bin einfach nur noch da.

Da. Hier.

Wozu? Ich empfinde nichts mehr. Fühlen... wie ist es zu fühlen? Außer Einsamkeit und Schmerz und den unerfüllten, tiefsten Gedanken und Wünschen nachzuhängen? Ich habe es vergessen. Oder verlernt.

Schlafen. Schlafen ist so wichtig. Doch ich kann es nicht mehr. Schon so lange nicht. Stundenlang liege ich wach. Starre an die Decke. Oder an die Innenseite meiner Augenlider.

Heute Abend habe ich mir zwei Gläser Gin-Tonic gegönnt. Es erinnert mich.. an andere Zeiten. An gute, an bessere.

Dann schrieb mir Alex. Ob ich nicht vorbeikommen mag. Oder er bei mir. Ich habe mich angezogen und bin losgegangen. Er hat mit mir über seine (kaputte) Beziehung gesprochen. Ich habe dazu nicht viel gesagt. Nicht mehr als Phrasen. Was ist los?

Früher habe ich stundenlange mit Freunden und Fremden 'psychologische' Gespräche geführt. Tiefgehend. Offenbarend. Ergreifend. Öffnend.

Jetzt... jetzt sitze ich da. Wie ein Eisblock. Wie eine frisch gewachste Scheibe perlt alles an mir ab.

Berührt mich denn gar nichts mehr?

Früher am Abend bin ich bei der Arbeit vorbeigefahren. Alex schloss mir das Büro auf. Wir standen vor dem Dienstplan - ein Stubser hier... ein Blick da.

Was ist nur los... das bin nicht mehr ich.

Ich kann nicht mehr fühlen.

Nicht mal das Betrunken sein hilft mir mehr.

Seine Freundin kam irgendwann nach Hause. War genervt und zeigte das auch deutlich. Also ging ich. Er ging mit, um den Hund rauszulassen... 'Tschüss, Jule."

Jule? Was ist das bloß alles.

Ich will wieder ich sein. Ich möchte mein altes Leben wieder. Meine alten Freunde fehlen mir. Alles fehlt.

Jetzt... jetzt ändert sich nichts mehr. Als hätte jemand die Pause-Taste gedrückt.