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Tagebuch Rynnertau
2005-02-02 23:33
Wie man den Mittwoch begeht...
So, der Eintrag muss noch sein.

Heute war es ein wirklich schöner Morgen.
Ich wurde zärtlich von einem Kuss, schön spät um 10Uhr geweckt und blickte in die bedeutungsvollen, bernsteinfarbenen Augen meiner lieben Frau.
Ich strich Ihr mit der Hand durch Ihr langes Fell am Hals und flüsterte:
„Na, mein Schatz. Gut geschlafen?“
Sie legte Ihren Kopf auf meine Schulter, das linke Ohr an meiner Wange und seufzte glücklich aus.
Gegen halb elf neckte ich Sie mit einem kleinen Zwick in die Seite, Sie biss leicht in meine Hand und darauf blödelten wir fast fünf Minuten nur herum... ich musste dann, wie immer, erschöpfte aufgeben *g*.
Der Schnee konnte mich heute erst mal kreuzweise, obwohl fast ein halber Meter dazugekommen ist.

Wir mussten zuallererst etwas essen und trinken, ich hatte einen furchtbaren Durst.
Ich machte mir ein paar Pfannkuchen und meiner Liebsten auch ein paar Mehl-Pfannkuchen mit Rosinen und ein wenig Puderzucker.
Ihr Teller war von gestern noch dreckig und die Spülmaschine war nicht annähernd voll gewesen.
Also musste ich den Teller der gnädigen Frau noch spülen... man ist ja schließlich Gewohnheitstier.
Zum trinken hatte ich nur noch den offenen Obstsaft... war aber meistens so kalt in der Küche, dass sich der gut hält.

Mittagessen war noch nicht spruchreif, wir waren beide pappsatt.

Nach einem Verdauungsspaziergang rund ums Dorf und einem Besuch bei meinem Lieblingstümpel, traf ich eine gute Freundin von mir. Eine 14jährige Fuchsstute. Ich rufe Sie Sirît, weil Sie der gleichnamigen Mutter, der Ehrenstute meines Bekannten Innu – Häuptlingssohn in Kanada so ähnlich sieht. Damals als ich mit der Bundeswehr freiwillig kurz in Labrador stationiert wurde, habe ich gern mit Ihm gesprochen und er verehrte seine Stute sehr. Diese Ureinwohner haben wirklich noch fast nichts vergessen... Ihnen sind Tiere noch heilig. Brave new world...
Siriît war aber nur langweilig... sie stapfte missmutig im Schnee umher und erzählte mir nichts neues. Lediglich wie kalt der Wind sei und dass Sie eine leichte Infektionskrankheit gehabt hatte.
Ich muss Sie mal richtig besuchen gehen, ich vernachlässige sonst noch meine Bekanntschaften und das ärgert Sie nur unnötig.

Gegen 13Uhr kamen wir nach Hause zurück.
Dann musste der Schnee doch noch weg. Der Postbote jammert sonst wieder die ganze Woche über den langen Weg, denn er doch laufen muss...
So schippte ich die ganze Zeit bis 14Uhr nur Schnee, fing dabei den Postboten auf der Straße ab, kassierte endlich das langerwartete Buch von Ebay ab und kehrte dann erschöpft, Gemahlin im Schlepptau, ins Haus zurück.

Um 16Uhr war der Termin im Gymnasium, also hatte ich noch genug Zeit ein bisschen zu Mittag zu essen und den ganzen Krempel ins Auto zu schleppen.
Diesmal musste ja mein Projektor und die Tonanlage mit, die haben so was ja nicht an Schulen.
Die Projektionswand würde ich angeblich nicht brauchen... aber wer weiß? Also stopfte ich die zwischen Beifahrersitz und Rückbank noch rein.
Alles gut durchgeschüttelt und garantiert ohne Plan verstaut.

Bei der Schule lief dann alles genau nach Plan... Parkplatz reserviert (sogar mit Zettel... nobel, nobel.), Direktor begrüßt, Lehrer begrüßt. Rynnilein ins Sekretariat gebracht, Krempel ausgeladen, aufgebaut, getestet... warten.
Direktor weist mich auch die Brandschutzgeschichten hin... *nick-nick* ... Lehrer dann auch noch einmal... bin ja so blöd und fackle die ganze Aula ab. Fresszettel unterschrieben und endlich kann es losgehen

Dann: Erste Ladung Schüler und ein paar Eltern rein, Licht aus, Ton an... Trara! (Rummel läuft).
Gewohntes Programm: 10 Minuten Survivalmarsch – 15 Minuten Alpenquerung – 10 Minuten Theorie und „Ekel-„Unterhaltung – 5 Minuten praktischer Spaß (Feuer mit Magnesiumspeermanganat und Zucker, „Schnee kann brennen“ etc. Pp.) – 5 Minuten Fragen und Antworten.
Dann: zweite Ladung Schüler und Eltern rein, Licht aus, Ton an... alles von vorne. Nur der praktische Spaß war ein bisschen anders.

Dann war der Rummel auch schon wieder pünktlich um 18Uhr rum und alle gingen um einige Erfahrungen schlauer nach Hause.
Jetzt langt es mir erst mal mit den Vorstellungen... die beste Zeit ist es eh nicht dazu. Im Winter kann man eben nicht draußen die wirklich harten Sachen machen: Feuerspuken, Nahkampfübung mit dem Sportlehrer, Ekelsuppe aus Würmchen und Käfern „Wer will noch mal, wer hat noch nicht?“ etc...
Das macht erst wirklich Laune.

Einige Lehrer wollten sich noch ein bisschen unterhalten und wir sprachen noch über einige Erlebnisse auf Reisen.
Einer will mit seiner 11. nach Tschechien und in den bayrischen Wald... hab ihm ein paar Telefonnummern gegeben, die ihm weiterhelfen können.
Mein Schatz schlief derweil selig unter meinem Stuhl und so redeten wir noch etwa bis 19Uhr.

Dann hatte ich endgültig die Schnauze voll... ein paar nette Schüler hatten mir den Kram zum Auto getragen. Hab alles nachgezählt (man kann ja nie wissen), war alles noch da.
Eingepackt, wie beim Einladen daheim... *klatsch* alles, samt Liebste, rein und weg. Mit dem Landrover um die Ecken.
Punkt acht waren wir daheim angekommen und ich bin jetzt dementsprechend müde.

Bulle von Tölz haben wir noch geschaut, sind dann aber beide eingeschlafen und gerade erst aufgewacht.

Jetzt geht’s ab ins Bett und morgen ist wieder ausspannen geplant.

Hehe... ich werde schon von einer süßen schwarzhaarigen Hundedame dezent aufgefordert (= Pfote auf den Schreibtisch und Nasenstüber gegen die Lippen) gefälligst Schluss zu machen und ins Bett zu kommen.

Bevor Sie mich noch mit Gewalt abholt, geh ich besser.

Schöne Träume, allen Lesern.
Grüße, Rynnertau.

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Kommentare

23:14 03.02.2005
Vielleicht hast Du das falsche Gebiss für solche "Erziehungsmaßnahmen"
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unbekannt
11:32 03.02.2005
sehr löblich! frau ruft, mann kommt. das müsste meiner noch lernen. darf ich ihn zum unterricht vorbei schicken?

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2005-02-02 23:33