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Tagebuch Rynnertau
2005-04-22 07:11
Was tun, wenn's brennt?
Wo brennt’s?

Hast DU Dir schon einmal Gedanken gemacht, was passiert wenn’s brennt?
Nicht nur im wörtlichen, sondern auch im Übertragenen Sinne.

Was wenn: eine Bande oder Gruppe Dich jagt, ein (Ethnischer)Aufstand losbricht, ein Krieg oder eine katastrophale Situation eintritt?
WAS machst Du WANN, WO und vor allem WIE?

Ich führe hierzu persönlich etwa alle 4 Monate, also dreimal jährlich, in unregelmäßigen Abständen ein von mir sogenanntes „Fluchttraining“ durch.

Dieses besteht daraus, dass ich mich in der Regel von Zuhause aus richtiggehend „abseile“.
Der Weg führt unter simulierten Fluchtbedingungen (also Verfolgung etc.) zu meisten Teilen des Nachts immer wechselnsd mal zu Österreichischen, zu Schweizer, zur Französischen, Polnischen, Dänischen und Niederländischen Grenze... ich halte das nach Zufall und teilweise auch zur Verfügung stehender Zeit.

Hauptziel ist es eine „neutrale“ Grenze zu erreichen und diese auf grünem Wege zu überqueren um Asyl zu beantragen oder weiter zu flüchten.
Ggf. kann während der Flucht durch angewandte Sabotage "dem Feind" noch genügender Schaden beigefügt werden, um eine Ablenkung oder Verfolgungsaufgabe zu erzwingen.
(So hätte es ein taktischer Offizier wohl ausgedrückt)

Naturgemäß liegen diese Länder weit entfernt... im 2. WK wäre es die Schweiz oder England gewesen... wobei letzteres als Kriegsmacht über einreisende Deutsche eher ungehalten gewesen wären.

FLUCHTGEPÄCK

Ich habe stets eine BW Mehrzwecktasche unterm Bett stehen (eines dieser Dinger die man sich an das Koppelgestell rechts haftet... das unbequeme Teil mit vier Innenfächern und einem dünnen Trageriemen.).
Wer sich dieses Mordgerät der BW nicht antun möchte kann auf die schweizerische Armee umsteigen und sich bei Räer nen Schweizer Brotbeutel kaufen... kostet 4 oder 5 Euro.
Ich bin es aus meiner Dienstzeit noch so gewöhnt... Gewohnheitstier eben.

Darin sollten sein:

US Feldflasche, vorerst noch leer (plastik – weil leicht)
10-15m Seil
Poncho, klein gerollt
Landkarte, Übersicht ca. 1:750 000
Kampfmesser oder Bajonett
GENÜGEND Draht (min. 10m, aufgewickelt)
GENÜGEND Schnur (min. 10m, gewickelt)
Kompass, nix teures, nur Norden muss er anzeigen
Irgend ne Uhr... egal was für eine, nur klein.
MIKROPUR Pulver oder Tabletten
BW NOTRATION für Einzelkämpfer (bei Ebay suchen... kleine olivene oder orangene [luftwaffe] Pappschachteln in denen in Aluminium eingeschweißte Kekse sind... ergiebig und energiereich, schmecken auch ganz passabel)
BW Wasserentkeimungstabletten, am besten gleich 20 Streifen von dem Teufelszeug... damit könnte man selbst Klärgrubenwasser trinken.
In Filmdöschen: Streichhölzer und Zunder (je zwei, in Gefrierbeutel wasserdicht verpacken)
GasfeuerzeugE (also mehr als 1!)
Magnesiumblock (schab-schab)
Ein winziges Fernrohr hat mir manchmal schon viel weitergeholfen und sei es beim Feuermachen.

!!! MÜLLTÜTEN & GEFRIERBEUTEL !!!
Ich kann es nicht noch betonter schreiben! Die Dinger können Dir mal wirklich den Arsch retten. Immer zwei 220l, mehrere 80 & 60l und einige 40l Tüten immer dabeihaben.
Dann eine kleine Rolle Gefrierbeutel und alles ist geritzt.
Kosten einen Witz an wenigen Cent und sind so nützlich:
Wassertransport, Wassererzeuger, Reuse, Falle, Behelfswaffe, Schuhe, Handschuhe, Schlafsack, Rucksack, Schwimmhilfe, Kleidung allgemein... mannigfaltige Möglichkeiten.

Wenn Du nichts hast, aber Mülltüten sind ne große Hilfe, bei allem.

Ein Foto von einem lieben Mensch respektive Tier.
Medikamente:
- 3 Mullbinden
- 1 Elastikbinde
- 4 Kompressen
- Blutungsstillende Watte oder Puder
- 2 sterile Packungen Klammerpflaster (kleine Plastikstreifen die ggf. Wundnähen ersetzen oder hinauszögern können)
- Garn und Nähnadel (wenn man an Chirurgisches Zeug nicht rankommt...)
- EFORTIL... Kreislauftropfen. Das Beste Mittel bei Schock und beginnender Paralyse
- Baldrian oder besser Johanniskrautkapseln... zu seelischen Unterstützung (härtere „Unterstützer“ sind meist unerreichbar)
- Pinzette
- Scharfe Rasierklinge (Wundrandsäuberung etc.)
- Heftpflaster

Meistens hab ich um die Tasche herum einige Fetzen aus einem alten Tarnnetz und unten dran, mit Perlonschnur festgebunden, ein größeres Stück, für den Oberkörper.
Außerdem haben sich die Tarnstifte der BW und der „Schminkkasten“ als sehr nützlich erwiesen... zumindest bei meinen 2 Wochen Fluchten quer durch die Pampa.
Die Farbe hält schön lange und man kann sogar ohne Kleidung geflohen sein... das stört kaum noch.

Ziel ist es, wie schon gesagt, schnell abzuhauen.
Du musst schon körperlich fit sein, oder ein guter Schauspieler, um heil wegzukommen.

Schusswaffen sind IMMER anderen Waffen vorzuziehen.
Ich kann bei meinen Übungen ja hier zu Friedenszeiten keine Pistole oder nen Revolver mit mir rumschleppen.
Aber DER wäre im Idealfall natürlich mit dabei.

Kurz
Vorteile eines Revolvers: schnelle Schussmöglichkeit, da keine separate Sicherung.
Nachteile eines Revolvers: lahmarschige Lademethode und starker Rückstoß bzw. etwas schlechtere Zielfestigkeit... mit Übung ist das aber zu kompensieren.

Mein Schatz ist bei diesen Fluchtübungen auch dabei.
Sie, als Hund, hat da aber weniger Sorgen... eher Vorteile mir gegenüber.

Ich werde versuchen in nächster Zeit etwas spezielles und konkreteres zu diesem Thema folgen zu lassen... jetzt wo ich mir gerade etwas Freizeit gönne, hab ich Gelegenheit dazu.

Erst mal, schöne Grüße, Rynnertau.

Ps: Lasst uns alle hoffen, dass weder Ihr noch ich diese Taktik je wirklich anwenden müssen.

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