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Thursday, 28. March 2024
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Tagebuch Romreise
 1904-11-25 hh:mm
Pinakothek im Vatikan
Den nächsten Vormittag, 25. Nov. giengen wir in die Pinakothek im Vatikan, die fast nur sehr berühmte Gemälde enthält. Die beiden bedeutendsten sind Raffael's Trasfigurazione'ns seine Madonna di Foligno, beides ganz wunderbar, letzteres mir fast noch mehr zusagend. Weiter besitzt sie an Berühmtem: den hl. Hyronimus von Leonardo da Vinci, nach meinem Geschmack abscheulich häßlich, Guercino, Christus und Thomas, ein reizender Murillo: Verlobung der hl. Katharina, eine Anbetung der Hirten, auch von Murillo, dann die berühmten Predellen von Raffael’s Grablegung: Glaube, Liebe und Hoffnung, Kommunion des hl. Hyronimus, eine Kopie davon in Mosaik ist in der Peterskirche, von Domenichino, Krönung der Maria von Raffael, Perugino, Auferstehung Christi, in den beiden Lanzknechten, die das Grab bewachen haben sich Raffael und Perugino portraitiert.

Weiter ein schönes Bild Perugino’s, Madonna auf dem Thron, Grablegung von Caravaggio, schauerlich naturalistisch. Besonders berühmt ist eine Freske aus der früheren vatikanischen Bibliothek von Melozzo da Forli, es stellt Sixtus IV. dar, umgeben von seinen Nepoten, den beiden Cardinälen Giulio della Rovere (nachmaliger „Papst Julius II“) und Pietro Riario; vor Sixtus kniet der Präfekt der Bibliothek Platina.

Berühmt ist außerdem noch die Kreuzigung Petri’s von (Sasso) Guido Reni.
Mit Blanca war ich noch in der Nicolauskappelle, die von Fra Angelico mit Fresken aus dem Leben des hl. Laurentius und des hl. Stephanus ausgemalt ist. Sie sind ganz entzückend, besonders gefällt mir eine der Scenen: Stephanus predigt dem Volke: man begreift Steinmann, der bei Beschreibung gerade dieses Bildes völlig in Entzücken gerät und mit „hinreißender Anmut“ nur so um sich wirft. Wir citieren im Hause Petersen sehr viel Steinmann, Frau Prof. ärgert sich nämlich heillos darüber, sie hört lieber Citate aus dem Zio-Buch.

Nachmittags, im Lateran, war es sehr schön, die Kirche ist pracht voll, in der Unterkirche der Kappelle Corsini eine schöne Pietà Bernini’s, das erste Berninische Werk, das mir nicht mißfiel.

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