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Thursday, 25. April 2024
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Tagebuch Romreise
 1904-12-12 hh:mm
Papa kommt nach Rom
Endlich, am 12. Dezember, kam natürlich zu meiner größten Freude Papa in Rom an und holte mich morgens bei Petersen’s ab. Was ich mit ihm zusammen noch sah, war für mich Wiederholung des Schönstem und Bedeutenstem in ganz Rom. Papa leistete sehr viel, er hat in einigen Tagen unglaublich viel gesehen. Nach vielen Einkäufen schöner Photographien und Postkarten, kam der Tag, an dem ich dem herrlichen Rom Adieu sagen mußte.

Wie oft hatten wir Freundinnen über allerhand zu klagen und uns zu ärgern gehabt über allerhand Wiederwärtigkeiten und Unannehmlichkeiten, doch in dem Augenblick des Abschieds, erscheint einem das alles so unglaublich peinlich und unwichtig. Alles Schöne und Großartige, was man durch einen Aufenthalt in einer solchen herrlichen „ewigen“ Stadt an Kunstgenüssen u.s.w. genießen konnte und daneben das reizende fortwährende Zusammenleben mit Freundinnen erscheint einem, wenn man im Begriff ist, es zu verlieren, so ganz wundervoll, und es wird einem herzlich schwer, das alles herzugeben.

Mir speciell wurde der Abschied ganz riesig schwer. Ich hatte mir diesen Aufenthalt so in weiter Ferne von zu Hause, bei Mama recht erkämpfen müssen, ich wußte auch, daß es Mama sehr sehr viel gekostet hatte, mich so weit wegzugeben und nun war diese Zeit, auf die ich mich so unsagbar gefreut hatte, wieder vorüber, vorbei auf Nimmerwiedersehen.

Jede Minute, die man sich vielleicht gegenseitig durch Eifersucht oder sonstige Dummheiten und Kleinigkeiten, manchmal auch mit ernstlichem Grund, wie durch Kranksein vergällt hat, möchte man wieder zurückrufen können!

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1904-12-12 hh:mm