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Thursday, 28. March 2024
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Tagebuch Romreise
 1904-12-11 hh:mm
Alleine in der Galleria dei Candelabri
Am 11.ten gieng ich allein, denn Bl. und I. giengen an diesem Tag nicht aus und Zoe war ja schon seit 8 Tagen in Neapel, in die Galleria dei Candelabri, in die Gala delle Maschere und vor allem in die Galleria dei Arazzi (Raffael’sche Wandteppiche). Im Candelabri gefiel mir besonders die Gruppe des vom Adler entführten Ganymed’s, die berühmte Wettläuferin, die Stadtgöttin Antiochia, (nach Eutichides), ferner 2 prachtvolle antike Kandelaber, und ein runder Brunnenrand mit baccischen Scenen. In dem Sala delle Maschere befindet sich in der Mitte ein Mosaik mit Masken.

An Statuen ist vor allem zu nennen: die reizend anmutige Gestalt einer Tänzerin, die ihre Bekannt- und Berufenheit hauptsächlich dadurch erlangt hat, daß Goethe bei seinem Aufenthalt in Rom geäußert haben soll: wenn er sich von den gesamten Antikenschätzen des Vatikans etwas aussuchen könnte, so würde er diese Tänzerin wählen. Außerdem enthält dieses Cabinett noch eine schöne kauernde Venus.

Nun aber zu Raffaels Wandteppichen. Bleiben wohl nur noch eine schwache Vorstellung dessen, was sie einst gewesen sein mögen, als sie den untern bilderlosen Theil der Wände der Sixtinischen Kapelle schmückten. Die einstmalige Farbenpracht ist verblaßt und trotzdem sind einige der Teppiche ganz wundervoll. So vor allem die beiden Darstellungen: Petri Fischzug und die Heilung des Lahmen, besonders entzückt hat mich auch: „Hütet Eure Lämmer“.

Am Nachmittag besuchten wir die Caracallathermen, an deren gewaltigem Trümmern wir schon oft vorbeigefahren waren, ohne Zeit zur näheren Besichtigung zu finden.

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1904-12-11 hh:mm