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Tagebuch rispe
2009-10-10 19:37
Und vergessen bin ich noch nicht

So, jetzt aber mal wieder...

Ich würde sagen, der Donnerstag war ein Erfolg auf ganzer Linie. Ach es war wunderbar. Da mir durchaus bewußt war, dass ich nicht nüchtern bleiben werde, habe ich klugerweise mein Auto stehen lassen und den öffentlichen Nahverkehr genutzt. Ich fühlte mich wie 15, als mir meine Eltern das Weggehen erlaubten. Nervös war ich und meine Hände waren patschnass, bis ich bei der Haltestelle ankam, an der mich meine Freundin auflesen wollte. Es war das erste Mal seit 1 1/2 Jahren, dass ich ohne den offensichtlichen Familienanhang unterwegs war. Ich war plötzlich wieder nur Frau (nicht Mama oder Freundin). Wahnsinn. Jedenfalls schlenderten wir los und legten unseren ersten Zwischenstop bei einem Bierstand ein, der unser Lieblingsbier verkauft. So saßen wir auf einer Bierbank, als sich zwei ältere Herren zwischen 55 und 65 zu uns gesellten. Wider ihren Erwartungen, hatten wir ziemlich bald eine recht lustige Stimmung am Tisch und als wir erfuhren, dass diese zwei (Brüder) aus unserer Oberfränkischen Heimat kamen, waren wir für den Moment Freunde fürs Leben Foot in mouth. Fleißig bedienten wir uns an ihren Brezeln und ließen uns Witze erzählen, tauschten uns über gutes Bier und Bierkeller aus...! So nahm der Abend seinen Beginn und ich war schon wesentlich entspannter. Ja, ich war noch die Alte, die locker mit Leuten ins Gespräch kam und zwischen Alt und Jung keinen Unterschied macht. Meine Freundin erzählte mir dann, dass sie von einem weiteren Verflossenen von mir ziemlich ausgefragt wurde und auch da kam wieder dass große Geständnis, dass er mich nicht vergessen habe und ich schon seine große Liebe war. Auch wenn es gemein ist, aber das tut schon ziemlich gut, nach so langer Zeit die man von der Bildfläche verschwunden ist, gleich zwei Exliebschaften zu haben, die einen noch betrauern. Egoistisch, ich weiß. Aber fürs Ego brilliant. Nun, so wanderten wir dann weiter (es hatten sich weitere Menschen zu uns an den Tisch gesetzt, die von unseren zwei neuen Freunden nur Missgunst ernteten da sie offensichtlich keine Biertrinker waren).

Es ging geradewegs zu einem anderen Bierstand, der brüchtigt dafür ist, dass sich alles mit und ohne Rang und Namen dort trifft. So ließen wir uns bei einem alten Bekannten am Tisch nieder und alsbald stand auch schon ein Zauberer bei uns am Tisch, der uns wunderbar verblüffte und Fragezeichen ins Gesicht malte.

Weiter ging es mit so vielen Menschen, die ich seit Jahren nicht mehr gesehen hatte und für die unser Tisch zum Zentrum wurde, alles wirbelte um uns herum und auch schmachtende Blicke waren hin und wieder dabei. Mein Ego erstrahlte. Aber natürlich blieb ich brav, mal abgesehen davon, dass ich ein wenig angetrunken war.

Zuhaus dann wieder angekommen, saß mein Freund noch wach auf der Couch und war wohl anfänglich doch skeptisch. Als er jedoch merkte, dass ich ihm ohne Scham alle Geschichten auf den Tisch packte, merkte er wohl doch, dass ich keinerlei Bedarf an weiteren Männern in meinem Leben habe. Das Ego streicheln lassen ist das eine, alles durchs Bescheißen zerstören dass andere. Ich würd das nicht mehr riskieren wollen.

Jedenfalls bin ich frisch erblüht, könnte man fast sagen und ich hab direkt wieder Kraft getankt. Ich brauch die Menschen um mich rum, wie die Luft zum atmen. Im Gegensatz zu meinem Freund bin ich ein so geselliges Herdentier, dass es kracht. Kärwa, I love youCry

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