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Tagebuch rispe
2016-04-24 00:45
Meine Bienenbabies sind da
So, gerade ein wenig Leerlauf. Die Betonung liegt auf "ein wenig":). Gestern hab ich meine Angebot und den Tagesablauf für meine praktische Prüfung ausgearbeitet und bin tatsächlich fertig geworden. Eigentlich dachte ich, dass ich mich darin sehr verzetteln werde, bzw. ich mehrere Tage brauchen werde. Das Thema für meine persönliche Prüfung hab ich Donnerstag gezogen und ich die Aufgabe ist, einen Schlüsselanhänger mit 1-2 Teilnehmern zu fertigen. Das ist lösbar :). Ich werd das ganze mit Schrumpffolie machen, hab das doch schon mehrfach mit den Teens der Schule gemacht. 17 Seiten hab ich zusammengeschrieben und ich bin jetzt mal guter Dinge, fühl mich recht wohl mit der Ausarbeitung. Am 2.5. ist es dann so weit, diesen Mittwoch muss ich abgeben. Heute stand dann noch Psychologie, Heilpädagogik und Pädagogik lernen auf dem Programm. Eigentlich ein sehr interessantes Fach, allerdings wahnsinnig viel Stoff. Ich hoffe ich kann es am Montag bei der Klausur auch gut umsetzen. Noch hab ich nicht gelernt, meinen Fähigkeiten so recht zu vertrauen. Bei all meinen bisherigen Reflexionen für meine Angebote war das für mich immer wieder das Thema. Obwohl ich durchweg nur "sehr gut" hatte, vertrau ich einfach meinen Fähigkeiten nicht, denke meist, ich hätte es besser machen können. Ich bin mal gespannt ob im Zuge meiner Ausbildung endlich mal das tatsächliche Erkennen meiner Selbst und meinem Können die Tür geöffnet wird.

Ach, hab ich eigentlich schon berichtet, dass ich seit dem 13.4. endlich stolze Besitzerin meines eigenen Bienenvolkes geworden bin? Den Imkerkurs beleg ich im Verein ja schon seit letzem Jahr im Frühling. Inzwischen bin ich im 2. Imkerjahr und es war jetzt an der Zeit an den eigenen Bienen zu arbeiten. Ich mach den Stock zusammen mit meiner Imkerfreundin, die zeitgleich mit mir (und zufälligerweise) im gleichen Verein gestartet hat. Zu diesem Zeitpunkt kannten wir uns nur vom Sehen und kurz Plappern im Kindergarten (ihr Sohn geht in den gleichen Kindergarten und sie wohnt im gleichen Vorort unserer Stadt wie ich. Inzwischen sind wir Freunde, lachen viel zusammen, liegen uns sehr.

Ein Imker in der Gegend hatte 3 Völker recht preisgünstig (also 100Euro günstiger als regulär)abzugeben. Über den Verein kam die Info. Dort waren wir dann. Ich war von diesen Mann fasziniert. Seine Auflagen zur Abgabe waren, nur ein Volk pro Neuimker und es müssen Holzbeuten sein, die der Neuimker benutzt. Im Gespräch mit ihm stellte sich herraus, dass er selbst gerade den 2. Infarkt hinter sich gebracht hatte, diesbezüglich anderen Menschen die Chance geben wollte das Hobby Bienen für sich zu entdecken. Ich fand und finde diesen Herren sehr beeindruckend. Der Garten in dem sich die Stöcke befanden war wild und schön, übersät mit Schlüsselblumen und überall waren Obstbäume gepflanzt. Wilde Schönheit dort, nichts gestutztes, einfach so, wie die Natur ihr unglaubliche Kraft und Ursprünglichkeit zeigt. Ich lauschte gebannt all seinen Erklärungen und Erzählungen. In mir entstand der Wunsch, mit diesem älteren Herren (ca. 70) befreundet zu sein. Er bot an, dass wir in besuchen können, seinen Garten zu einer anderen Jahreszeit erleben sollen. Er erzählte uns, dass er schon das Imkern von seinem Vater erlernt hatte. Meine Freundin war - wie sie mir später erzählte - genervt von diesem vielen Geschwafel. Ich konnte es nicht glauben. Wie unterschiedlich man doch Dinge erleben kann. Ich fühlte mich beschenkt, dass er mich an seinem Wissensschatz, ohne beeindrucken zu wollen, teilhaben ließ. Ich werde ihn im Sommer sicher wieder besuchen. Meine Kinder waren mit dabei, mein Großer klebte an den Lippen des Mannes, ihm erging es wie mir. Die Fahrt mit den Bienen, die wir in unsere Beuten hingen, war spektakulär :). Die Kinder waren nicht bei uns im Auto. Nur meine Freundin und ich und unsere Bienen.
Jetzt stehen sie auf der Wiese einer Bäuerin, unweit von unseren Häusern. Im Garten wollte ich sie nicht stellen, wegen der Nachbarschaft. Zu viele Kinder, zu viel potentieller Nachbarschaftsstreit, der sich darin verbergen könnte. Muss ja nicht sein.
Mein Großer hatte ja letzte Woche GEburtstag und bekam auch sein Imkerdress. Ich möchte ihn gleich von klein auf, an die Bienen ranführen. Nen Stich hat er schon davon getragen, aber das schreckte ihn nicht ab. Ich hoffe, es wird sein Interesse. Eigentlich geht es mir nicht vorrangig um den Honig, die ersten Anfragen kommen schon jetzt vom Umfeld. Mir geht es wirklich nur um den Erhalt der Natur. Ich möchte einfach nicht nur irgendwelche Petitionen unterschreiben, dass weniger Bienen sterben, ich möchte aktiv dazu beitragen, dass es Bienen gibt. Das war meine Intention diesen Kurs zu belegen. Ich und K., das ist meine Freundin, sind schon am ausspähen, woher wir das nächste Volk kostengünstig ergattern können. Imkern ist ein teures Hobby. Der Verkauf vom Honig (der hier im Schnitt 5 Euro bringt) deckt die Kosten für alles nicht. Aber darum geht es auch nicht. Die Beuten (das sind die Holzhäuschen) haben wir von einer Imkereiauflösung gebraucht gekauft, auch die Rähmchen (dass sind die Vorrichtungen in denen das Wachs verschmolzen ist). Die chemischen Mittel, die wir brauchen um die Milbe in Schach zu halten, der Anzug, die Materialen und Werkzeuge, die Wachsblatten, etc. Das alles kostet ein wenig. Ich kann jeden nur empfehlen öfter mal seinen Kopf über einen Bienenstock zu hängen, nach dem Abklingen der anfänglichen Angst - die hatte ich zumindest- wirkt dieses Brummen und summen, diese rege und doch ruhige Treiben, dieser Geruch, so meditativ. :).

Ich habe das Gefühl, dass ich derzeit meine Interessen sehr klar erkennen kann, fühl mich wohl und weiß wofür ich das alles tue. Mehr Glück kann es eigentlich nicht geben, oder?

Die Ärgernisse der letzten Woche mag ich jetzt nich schreiben, da sie in Anbetracht der Tatsache des richtigen Weges, keinerlei Bedeutung haben.

Soweit jetzt erst mal. Mein Mann ist gerade vom Auftritt zurück und wir ratschen jetzt ein wenig.

Kommentare

20:32 25.04.2016
Schönes Hobby, finde ich toll! Und auch wenn der Honig nicht primär das Ziel ist, schmeckt er doch gleich sooo viel besser als der gekaufte aus dem Supermarkt.
Und viel Erfolg bei der Prüfung, die wirst du mit Sicherheit super meistern.
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09:07 24.04.2016
Wie toll, ich liebe Bienen und Hummeln, das sind so wunderschöne, tolle Tiere. Und ja, für Mensch & Natur überlebenswichtig. Ich wünsch dir viel Spaß beim Imkern
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08:17 24.04.2016
Ein Hobby, das glücklich macht ist immer gut
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07:20 24.04.2016
Tolles Hobby!
Mein Uropa war auch Imker, damals aber wohl eher aus pragmatisch Gründen.
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