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Tagebuch rispe
2009-07-07 07:58
Keine Scham der Tränen wegen
Am Samstag waren wir wieder mal auf Tara und haben gepflanzt wie die Weltmeister. Mein Weideniglo steht jetzt jedenfalls (okay ist noch in den Babyschuhen).Waren bevor wir raus aufs Grundstück gefahren sind noch einkaufen und ich hab nen schönen Stein mit einer Gravur (Hoffnung) entdeckt. Den hab ich gleich für das Grab meiner Eltern mitgenommen. Schließlich hatte ich ja kein Geschenk an ihren Geburtstagen aufs Grab gestellt. Auf dem Weg raus, haben wir noch am Bach, der durch das nahegelegene Tal führt, gehalten und Weidenzweige abgeschnitten. Angeblich sollen die ja wurzeln, wenn man sie tief genug in die Erde steckt und ordentlich wässert. Ich hab dann mit einer Schnur einen Kreis mit einem Durchmesser von ca. 3 m gelegt und die Weidenzweige reingesteckt. Wenn die richtig dicht sind bind ich die oben zusammen. Ein wunderbares Gästehaus für Lagerfeuergäste (sollte es das nieseln anfangen) und auch für die Kinder super zum Spielen. Hab dann noch bei der ehemaligen Nachbarin meines Vaters vorbeigeschaut und hab ihr ne Holzkatze geschenkt. Schließlich hat sie im letzten Jahr sehr viel für meine Eltern getan. Haben Kaffee getrunken und gequatscht. Da sagt sie doch tatsächlich, als ich auf die Frage ob meine Kinderplanung abgeschlossen sei mit einem "Nein" antwortete: Da solltest Du aber schon ein wenig aufpassen, schließlich hast Du offensichtlich auch die Veranlagung Deiner Mutter geerbt dick zu werden. Mensch war ich da platt. Also gut, zugegeben. Ich hab noch 5 kg zuviel auf den Rippen. Aber inzwischen wieg ich immerhin nur noch 60 kg. Auch bei meiner Tochter hat das ne Weile gedauert (die Entbindung liegt ja auch noch keine 3 Monate zurück). Aber so schlimm find ich das eigentlich jetzt nicht. 60 kg bei ner Größe von 1,65m ist nicht mehr so dramatisch und Licht ist am Ende des Tunnels zu sehen. Konnte mich gar nicht drüber ärgern, sondern hab mich vielmehr gefragt wieso sie so etwas gesagt hat. Vielleicht liegt es daran, dass ihre Tochter (39) seit Jahren verzweifelt versucht hat ein Kind zu bekommen und es einfach bisher nicht geklappt hat. Diese einzige Tochter die sie hat ist eine Sportskanone höchsten Grades. Vielleicht war es einfach kurz der Neid der sie gepackt hat, denn nichts wünscht sie sich mehr als ein Enkelkind. Ich weiß nicht genau was sie bewogen hat mir so etwas um die Ohren zu hauen.

Gestern war komisch... Ich hielt den Kleinen, mein Freund spielt neben uns Gitarre und der Kleine und ich schauten und ganz lange und tief in die Augen. Ohne dass ich etwas dagegen tun konnte, schossen mir die Tränen in die Augen. Es waren so viele Emotionen auf einmal, die sich da in mir regten. Es war dieser Blick von ihm voller Liebe und Vertrauen, dieses rückhaltlose sich fallen lassen in Mamas Arm und zu wissen, dass wir ein Leben lang eng miteinander verknüpft sein dürfen. Dann die Gedanken, dass es so schön war als meine Eltern noch lebten und ebenso verliebt in meine Tochter waren wie ich. Die täglichen Telefonate und fragen nach ihr und ihren neuen Entwicklunsschritten, die einfach fehlen. Das Gefühl etwas ganz besonderes in die Arme gelegt bekommen zu haben. Diese unendliche Wärme und Liebe die mich da durchströmt hat. Mein Freund schaute mich fragend an und wollte natürlich wissen warum ich weine. Ich musste gehen, schämte mich meiner Tränen. Als ich eine Etage nach oben ging, kam mir meine Tochter entgegen, tränenüberströmt und erklärte mir sie habe urplötzlich an Oma und Opa denken müssen und das Vermissen tut so unendlich weh. Was ich daraus lerne??? Man braucht sich doch wegen seiner Tränen nicht zu schämen. Da ist mir meine Tochter um einiges vorraus.

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Kommentare

08:45 07.07.2009
Schön dass Du das auch so siehst. Natürlich zweifelt man dann gleich an sich und fragt sich ob man echt so gottverboten aussieht.
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08:30 07.07.2009
Ähm...ist die Brille der Nachbarin kaputt???

60 kg...1,65m ist doch völlig ok!
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