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Tagebuch rispe
2012-11-06 13:39
Fall gelöst
So, gestern war die Kripo da und wir wissen jetzt mehr...! Sie zeigten uns das Bild der Frau und ich war der Meinung dass das sie Dame vom Abend war. Auf dem Bild war sie mit ihrem Hund abgelichtet und die Kulisse war eindeutig Nürnberg. Sie sah darauf alles andere als ungepflegt aus. Ich erzählte der Polizei also noch mal, was wir an dem Abend beobachtet hatten - im Vorbeifahren. Ich erzählte, dass die Frau nicht sehr freunlich wirkte, dass dies auch der Grund war, warum wir weitergefahren sind. Sie wirkte ja fahrig, fast wie auf Drogen oder Alkohol. Nach jahrelanger Gastro, haben meine Mann und ich schon ein wenig Menschenkenntnis in dieser Richtung. Ich erzählte, dass ich dachte Blut an ihrem inneren Wadenbein gesehen zu haben...! Tja, in der selben Nacht, allerdings 7 Std. später, wurde auf der anderen Seite des Wiesengrundes in einem anderen Stadtteil eine Frau Blutüberströmt bewußtlos aufgefunden. Sie konnte sich im nachhinein an nichts mehr erinnern. Ihre Pulsadern waren mehrfach angeritzt. Das ist also des Rätsels Lösung. Das an dem Abend war offensiichtlich eine Selbstmörderin und wir sind einfach weitergefahren. Gerade wir, die jeden und immer alle ansprechen, ja fast schon übergriffig. Und ausgerechnet da wo jemand unsere Hilfe benötigt hätte fuhren wir an ihr vorbei. Kann ja nicht sein. Das offensichtlich wir die einzigen waren die die Dame gesehen hatten und dann auch noch eine Woche später das Messer in unserem Garten fanden ist ein Riesenzufall...! Nur dadurch, dass ich bei der Polizei erzählte, dass ich eine verwirrte Frau eine Woche vorher gesehen habe, konnten die das Messer zuordnen. Krasse Geschichte. Es schläft sich jetzt natürlich wesentlich besser, zu wissen, dass damit kein Gewaltverbrechen begangen wurde. Gut eigentlich ja schon, aber auf eine andere Art und Weise. Die Dame ist wohl mittleren Alters gewesen und hat ein sehr gutgehendes und bekanntes Lokal in Nürnberg. Warum sie ausgerechnet hier in einem Vorort von Fürth rumgeisterte und dann auch mitten in einer Siedlung und dann auch noch ohne sich richtig die Adern zu durchtrennen und dann noch ewig durch die Gegend wandelte bleibt wohl ein Rätsel. Sie wollte wohl, dass ihr doch jemand hilft. Das nächste mal werd ich definitv im Zweifelsfall anhalten und nachfragen ob ich helfen kann...! Was wäre nur gewesen, wenn sie verstorben wäre. Ich hätte mir solche Vorwürfe gemacht. Gut das sie überlebt hat. Vielleicht begreift sie es ja als zweite Chance, wobei man ja (wie ich mal gelesen habe) bei einem Selbstmordversuch (der ernstgemeint war) auf den Zweiten schon warten kann...........! Ich wünsch dieser Fremden nur das Beste!

Am Samstag hab ich mit Sophia Plätzchen gebacken, wir haben versucht mal den Zucker wegzulassen und stattdessen mit Stevia zu süßen. So ganz scheint uns das nicht gelungen zu sein. Die Nusskekse schmecken wie Nussbrot mit einer leichten Nachsüße. Die Vanillkipferl haben wir dann wieder auf herkömliche Art und Weise gebacken. Wir wollten eine Dose für unseren Freund Peter zusammenstellen, die er auf die Reha mitnehman kann. Immerhin kam er uns ja am Sonntag besuchen. Als Sophia und ich gerade so am Backen waren, klingelte das Telefon, Tina war dran. Natürlich geisterte sie mir ständig im Hinterkopf, aber ich war auch irgendwie gelähmt mich zu melden. Ihr erster Satz: "Ich möchte mich für mein frevelhaftes Verhalten entschuldigen." Ach, ich war ja gar nicht sauer auf sie. Ich war nur so geschockt, dass sie sich so unterjochen läßt. Dass ihr ein Mann sagen darf, wann sie sich mit wem zu treffen hat. Das ist für mich unbegreiflich. Tina, die Emanze schlechthin läßt zu, dass ihr diese Hanswurst überall reinredet, obwohl sie die Kohle ins Haus bringt, um Längen besser aussieht und auch liebenswerter ist. Ich kann das nicht verstehen. Jedenfalls gab sie im Laufe des Gesprächs auch zu, dass er auch zwischen uns treten möchte, es nicht gerne sieht, wenn wir uns treffen. Halllllllooooo???? Wir sind seid 20 Jahren beste Freundinnen. Das muss auch er respektieren, finde ich. Zumal sie auch noch Patin meiner Tochter ist...

Sie erzählte mir dann auch von ihren Großeltern, beide über 80, seit 60 Jahren verheiratet und bisher immer fit. Nun schlug das Schicksal zu und ihre Oma, die nie gebrechlich war, erlitt einen Schlaganfall. Sie hat inzwischen ihre Reha hinter sich gebracht und befindet sich wieder zu Hause in der Wohnung, die sie mit ihrem Mann bewohnt. Das Chaos ist perfekt. Mit ihren 1800 € Rente, reicht das Geld nicht für die Pflege.Tinas Opa ist aber selbst zu gebrechlich sich allein zu kümmern. 2 der 3 Söhne sind "komplettversager" und haben selbst Schulden ohne Ende, der einzige Sohn der es zu etwas gebracht hat, zahlt nur 500 €zu. Tina 100€ als Enkelin, während ihr Vater nur 40 € aufbringen kann. Tja, die arme Oma weint sich jeden Abend in den Schlaf. Ihr Opa ist damit total überfordert, weil er immer wieder versucht sie zu beruhigen, es aber nicht schafft. Ihr steht das Weinen ganz klar zu, denn mehr bleibt ihr ja fast nicht. Sie kann nicht mehr sprechen, sie verwechselt ja und nein, sie kann nur noch ihre liinke Hand minimal bewegen, auch sonst kann sie kaum gehen...! Und dann hat Tinas Opa wohl erzählt, dass er, als seine Frau mal weider weinend neben ihm im Bett lag, sie fest in die die Arme schloss und mit ihr zu Weinen anfing. Denn was er wußte war, dass es eben nicht wie in jungen Jahren eines Tages wieder aufwärts gehen würde. Ab jetzt ging es nur noch bergab und irgendwann käme dann das Ende. Schon allein die Tatsache dass sich die Söhne darum stritten wer wieviel Geld zuschießen könne ließ ihn einfach schändlich fühlen. Er der immer gearbeitet hatte war nun auf Hilfe seiner Kinder und Enkel angewiesen, die sie ihm offensichtlich auch nicht so ganz freiwillig gewährend wollten. So eng umschlungen und beide weinend schliefen sie ein.

Es muss schrecklich sein, wenn man gebrechlich und krank dem Ende entgegengeht, ausgeliefert und hilflos. Einfach traurig fand ich das!!!!

Peter war dann am Sonntag bei uns, wir hatten einen tollen Tag. Peter hatte so glück. Er hatte zwar einen Schlaganfall, aber mir fiel auf den ersten Blick nichts auf, was anders war. Gut, er war etwas langsamer, aber das führte ich eher auf Nachdenklichkeit zurück. Wir aßen gemeinsam MIttag und gingen dann alle Spazieren. Das war echt toll.SChönes Wetter, gute Gespräche. Im Anschluss tranken wir zu Hause bei uns nach irischer Manier, schwarzen Tee und aßen Kekse. Paul packte dann die Gitarre aus und holte unsere Geige. Die legte er Peter hin und beide musizierten dann, während ich mit Ryan Autos aus Modelliermasse machte. So gegen 5 ging Peter dann! War das gelungen. Heute ist er auf Reha gefahren. Wir haben seinen Schlüssel um die Post regelmäßig zu holen. Ich wünsche Peter das Beste und dass er schnell gesundet, bzw. hoffentlich nie wieder einen Schlaganfall erleiden muss.

Kommentare

22:04 06.11.2012
ja, das stimmt. mich macht mein verhalten nur so nachdenklich. ich bin sonst echt die letzte die angst vorm ansprechen von leuten hat, bin angstfrei und hab mich auch gern bei schlägereien in der kneipe dazwischengedrängt (auch wenn das mal motorradgangs waren) und dann trau ich mich nicht eine blutende frau anzusprechen, nur weil mein gefühl sagt, dass sie komisch drauf ist? armes ich!!! wie hab ich mich denn bitte verändert...! die hätte sterben können.
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20:40 06.11.2012
Wow! Aber trotzdem krasse Geschichte, auch wenn's zum Glück nichts ist, was anderen jetzt schadet (also Gewaltverbrecher oder so). Aber immerhin gab's jetzt doch noch ne Auflösung...
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rispe Offline

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2012-11-06 13:39