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Tagebuch rispe
2009-04-06 09:15
Baby hat Vorrang
So, der Tag startet schon mal ziemich blöde. Der Termin bei der Hebi hat sich auf heute Nachmittag verschoben. Jetzt stand ich vor der Qual der Wahl... Entweder ich nehm den Termin heute wahr, kann aber dann Papa heut nicht besuchen, weil das einfach zu knapp wird (muss ja heut Vormittag auch zum Doc um checken zu lassen ob mit dem Baby alles okay ist) oder ich verschieb den Termin bei der Hebi und fahr gleich los und schau nach Papa. Ich hab mich fürs Baby entschieden. Somit kann ich erst morgen zu ihm ins Krankenhaus fahren, natürlich vorausgesetzt, dass ich weiterhin mit Bauch durch die Gegend watschel...

Mag sein, dass ich da jetzt sehr egoistisch reagiert hab, aber irgendwie muss mein Baby ja auch noch Priorität haben...! Ein ewiger Spagat ist das. Ich beruhig mich jetzt einfach mal so, dass ich mir sage, dass ich ja immerhin Freitags bei ihm war. Geh jetzt einfach davon aus, dass er dass bis morgen schon durchhält.

Wenn ich mir denke, dass die Schwangerschaft meiner Mutter damals auch so überschattet gewesen sein muss als sie mit mir schwanger war, denk ich mir alles wiederholt sich irgendwie. Als meine Mutter damals mit mir im Krankenhaus war und mir zur Welt brachte ist ihr schwer kranker Bruder verstorben. Auch ihre Schwangerschaft muss damals ziemlich überschattet gewesen sein. Auch die Schwangerschaft von der Frau meines Bruders war nicht so glücklich. 2 Monate vor der Geburt von Amelie ist meine Mutter verstorben. Scheint wohl öfter so zu sein, dass sich neues Leben auf den Weg macht und vertraute Menschen gehen. Da stellt sich schon die Frage ob man als Baby die Trauer mitbekommt, bzw. ob das dann Einfluss auf das weitere Leben hat...

Ich von mir kann das eigentlich nicht behaupten, aber ich hab einen sehr ausgeprägten Sinn für Sarkasmus, bzw. reiß einen dummen Spruch um von der Traurigkeit abzulenken. Man stelle sich vor, als ich bei meinem Papa am Bett stand, mit Tränen in den Augen und er irgendwas wirres faselte, was ich nicht verstand, sagte ich: Mensch Papa, jetzt laberst Du die Leute über Jahre zu und kannst doch nicht innerhalb einer Woche das Sprechen verlernt haben. Ich bin echt die Letzte. Irgendwie wollte ich die Situation auflockern. Gelang mir aber nicht wirklich, denn mein Gegenüber konnte ja nicht mal lächeln.

Durch den Zustand meines Vaters ist mir der Tod meiner Mutter wieder sehr nah gerückt. Ständig kreisen meine Gedanken darum. Ich frag mich, ob ich auch so "jung" sterben muss, da sie und ihr Mutter mit 60 und 61 gestorben sind. Blöder Gedanke, ich weiß. Aber er kehrt immer wieder.

Eigentlich sollte ich mich viel mehr mit dem LEBEN beschäftigen, denn schließlich trag ich ja Neues im Bauch, aber es fällt unter den gegebenen Umständen sehr schwer. Da sieht man auch mal, wie Leben und Tod eng beieinanderstehen...

Nun, ich start jetzt mal in den Tag

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2009-04-06 09:15