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Tagebuch rispe
2009-02-22 20:12
Ausweis einer Toten
Bin gerade am Suchen gewesen. Finde meinen blöden Perso nicht und brauch den dringend für morgen. Hab nen wichtigen Notartermin und ohne Ausweis ist das echt blöd. Nun, ich werd ihn schon noch finden, ein Haus verliert ja bekanntlich nichts (aber dafür ich um so öfter...)! Jedenfalls bin ich beim Suchen zufällig über die Papiere von meiner Mama gestolpert. Schon komisch, wenn man da den Perso von ihr in der Hand hält, der noch bis zum Jahr 2012 gültig ist, sie aber nicht mehr unter uns weilt. Wie soll ich es beschreiben, das Gefühl. Naja, irgendwie als würde Dir die Bürokratie da ins Gesicht grinsen und wahnsinnig traurig, dass sie ihn den Fristablauf nicht mehr erleben wird. Dir Trauer wandelt sich extrem. Mir ist aufgefallen, dass ich mich viel mehr nach den Müttern meiner Freunde erkundige, weil mir jetzt eben bewußt ist, was es für ein Schatz ist, eine liebe Mama zu haben. Ich denke oft an meine und vermisse sie schrecklich. Sie ist immer noch in meinem Herzen und wird das wohl ewig bleiben. Ich lieb sie noch so. Es wäre so schön, wenn sie jetzt da wäre. Wie soll ich sie beschreiben? Sie war mütterlich und teilweise auch Glucke, sie wollt mit der Judend schritt halten und war mit all meinen Freunden befreundet und schrieb denen auch regelmäßig Textnachrichten, sie war nervig und zeitgleich einfach liebevoll (man konnte nicht von ihr gehen, ohne dass sie einem massig Essen eingepackt hat). Eine Mama zu haben, die einen liebt ist so ein Geschenk und ich beneide jeden aufrichtig, der das Glück hat seine Mutter regelmäßig umarmen zu können.

Ich denke diese "Einbrüche" sind ganz normal. Schließlich spielt da auch viel die Zweischneidigkeit der Gefühle bedingt durch die Schwangerschaft mit rein. Sie würd sich halt so freuen, noch mal Oma zu werden und es tut mir so leid, dass ich nicht früher schwanger geworden bin und sie das nicht mehr erleben durfe. Im Mai ist sie schon wieder ein ganzes Jahr tot und ich kann nicht aufhören täglich an sie zu denken.

Dann red ich leise vor mich hin als wäre sie da und beende meist meine Monologe mit: "Ach Mama..." Schon komisch wie sehr man doch Kind bleibt, egal wie alt man ist.

Gestern hat sich mein Kleiner ziemlich aufgeführt im Bauch, bzw. ich hatte ziemliche Schmerzen im Beckenbereich. Mir kam es so vor, als würde er seinen Kopf ständig hin- und herdrehen und ich würde das spüren. Vielleicht waren es Senkwehen, wobei mir nicht aufgefallen ist, dass mein Bauch wesentlich tiefer sitzt. Jedenfalls hab ich gedacht, holla die Waldfee, da stimmt was nicht. Aber wirklich passiert ist dann nichts. Hab mich hingelegt und geschlafen und heut war alles wieder ruhig...

Geh jetzt wieder zum Töchterlein und kuschel sie. Fernsehzeit... Sind ja Ferien und wir können den Abend genießen

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Kommentare

20:48 22.02.2009
Ja ich denke auch dass diese Einbrücje ganz normal sind.
Meine Mutter ist mittlerweile bald 5 Jahre tot.
Wow. 5 Jahre.
Aber Verlust hat keine Verjährungsfrist.
Sie fehlt mir auch, ganz oft.
Ich will gar nicht wissen wie es sein wird, wenn ich mal heirate oder Kinder bekomme
Aber ich glaube ganz fest daran, dass sie ab und an von oben einen Blick auf mich riskiert
LG Cassie
P.S. Und ja ich beneide die anderen auch immer sehr und bin manchmal ganz traurig wenn sie über ihre Mütter schimpfen, um mich dann dran zu errinnern dass ich nicht besser war.
Manche Dinge weiss man wirklich erst so richtig zu schätzen wenn man sie verloren hat....
Soll der Kommentar wirklich gelöscht werden?
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2009-02-22 20:12