Ach Mama
Er ist noch lange nicht verwunden, der Schmerz. Er hat sich eine dunkle Ecke in mir gesucht und da ruht er nun. Er ruht und kommt hin und wieder hervor und zeigt mir, was ich verloren hab, wie wund meine Seele noch ist.
Heut und gestern haben mich viele Erinnerungen heimgesucht, meine Gedanken sind ihre eigenen Wege gegangen und ich konnte die vielen Tränen nicht zurückhalten.

Als ich meine erste Tochter bekommen hab, war meine Mama unwahrscheinlich stolz auf mich und meinen Schatz. Sie hat uns das Gefühl gegeben, das Wertvollste der Welt zu sein. Wie es eine liebende Mama eben macht. Schließlich hatte ihre Kleinste ein Kind bekommen. Wie sie ganz gerührt war und sich für meine Tochter hergab. All die Jahre war sie ständig da, war wie eine zweite Mutter für meine Tochter, oder eben eine der besten Omas, die man sich wünschen kann. Sie bastelte mit ihr, malte mit ihr, sang Lieder, ging mit ihr spazieren.

Wenn ich diesmal entbinde wir mich keine Mama stolz anlächeln, keine Mama mir das Gefühl geben Großes geleistet zu haben. Mein zweites Kind wird seine Oma nie kennenlernen, wird nicht wissen was für ein wundervoller Mensch da war. Wird keine Lieder mit ihr singen, keine Spaziergänge mit ihr machen, nichts mit ihr basteln und malen.

Ich heul schon wieder. Irgendwie kann ich noch immer nicht begreifen, dass ich meine Mama verloren hab. Jetzt ist das ja schon ne Weile her, aber´s tut noch so weh. Ich hab ihre Stimme noch im Ohr, ihr Lächeln noch vor Augen.

Erwisch mich z.Z. immer wieder, wie ich mit ihr Zwiesprache halt. Einfach so in den Raum sprech, als wäre sie da. Verrückt oder vielleicht notwendig für mich.

Ich glaub sie wäre stolz auf mich, wenn sie jetzt da wäre. Aber dass sie nicht da ist macht mich fertig. Ach Mama