Aufgabe dar Batterie: Marschziel Staszow ist zu erreichen.
Um 3 Uhr früh hieß es aus den Federn, noch besser, auf von der mageren Strohlage neben unse­ren LKW. Die Parole war sofort abmarschieren. Es muss aber etwas dazwischen gekommen sein, denn um 15 Uhr waren wir noch in unserer Bereitstellung. Mittags hörten wir auf freiem Felde mit dem Kof­ferapparat unseres Hauptmanns die Rede des Generalfeldmarschalls Göring. - Dann wurde es aber Ernst mit dem Abmarsch. Über die Notbrücke, die unsere Pioniere über die Nida geschlagen ha­ben - polnische Ge­fangene arbeiten mit dabei - fuhren wir durch die verbrannte Stadt Pinczow.

Auch ein ganz verjudetes Nest. Unser Haupt­mann erzählte uns, dass es jenes Städt­chen ist, wo im Welt­kriege zufolge der günstigen Verteidigungslage - im Hintergrund zieht sich eine Felsenkette hin - 3 deutsche Regimenter im Kampfe gegen die Russen verblutet sind. Diesmal ist es durch den wuchtigen Einsatz unserer Luftwaffe schmerzloser gegangen. Nur ruckweise geht unser Marsch weiter. Wir sind heute ziemlich weit hinter der Front. Ununter­brochen wälzen sich Massen verschiedenster Truppen­gattungen an uns vorbei nach vorne. Unsere Kolonne rattert durch die Schlaglöcher und mahlt durch den tiefen Sand der unbefestigten Straßen.


Unsere Gesichter sind erdfarbig, die Augen gerötet und brennen. Die Staubwolken werden so dicht, dass man den voranfahrenden Wagen kaum noch erkennen kann, obwohl die Kolonne dicht aufgeschlossen mar­schiert. Die Kradfahrer leisten fast Übermenschliches. Immer wieder tauchen sie aus den Staubwolken auf, die Batterie abfahrend, um sie zusammenzuhalten.


Nun verliert sich der grundlose Weg fast völlig im Felde. Wir montieren unsere Gleisketten. Wir kehren um. Wir plagen uns den Weg zurück, den wir gekommen sind und beziehen wieder ganz nahe von Pinczow auf einer Anhöhe unser Nachtlager.