beerdigung
sind um halb neun in die friedhofskapelle, wo oma lag. wir waren die ersten da. ruhig war es. und warm drinnen. mit der zeit kamen immer mehr und mehr leute. ich konnte nicht weinen. es tat weh, aber ich hatte die letzten zwei tage so viel geweint. ich starrte einfach vor mich hin. opa setzte sich neben mich. er gab mir seine hand. es tat gut. fühlte mich sicher. er atmete schwer und tief. er hat es nicht leicht. lange sassen wir dort. um zehn fing die messe an. ich weinte immer noch nicht. dann las vreny den lebenslauf von omi vor. ein paar worte und die tränen strömten. omi war so lieb. sie war immer für ihre familie da, sie arbeitete oft. sie versuchte es immer allen recht zu machen. sie hatte eine schwere kindheit. und als sie älter wurde musste sie an altsheimer erkranken. und vll nach fünf jahren starb sie. still und leise...
es waren viele leute an der beerdigung. die kirche war voll. später gingen wir etwas essen. dann gingen wir nochmals auf den friedhof zum grab.

ich kann mich noch daran erinnern, wie ich als kleines mädchen mal ne zeichnung gemalt hab, auf der eine mondsichel drauf war. wir haben omi immer gefragt was das ist. sie hat immer wieder gesagt: "ich weiss nicht. ein bisquit?" und dann mussten mein bruder und ich immer lachen. sie war damals schon krank und vergass schnell. damals war es noch witzig... ich vermisse sie so!!