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Tagebuch Rübe
2013-03-30 02:35
This Place is Prison
Ich werde vermutlich dieses Tagebuch dafür benutzen, um mit mir selbst klarzukommen.
Da ich zur Zeit wieder arg merke, welche Probleme und Psychosen in mir hausen, muss ich dagegen was unternehmen. Und meine alte Blog-Oberfläche bietet mir nicht mehr den anonymen Schutz, den ich sonst normalerweise habe.
Ich habe heute mit meiner Ex-Freundin Schluss gemacht. Wie man mit jemanden abschließt, mit dem man bereits abgeschlossen hat, fragt man sich wohl.
Nun, es gibt viele Gründe.
Und der Hauptgrund ist die emotionale Abhängigkeit meinerseits.
Ich nehme die Worte "ich liebe dich" zu ernst. Ich sauge sie auf wie ein Schwamm und sie verbeissen sich wie ein Parasit in meine Eingeweide. Die Konsequenz dabei ist lebenslange Abhängigkeit von Leuten die auf mich auf mich geschissenhaben, die auf mich scheissen und die auf mich scheissen werden.
Was nicht gut ist, da mein innerster Kern sich auf diese Leute fixiert und sie meine Sonnen sind um die ich mich drehe.
Äusserlich bin ich extrem stark introvertiert und lasse eben aus dem Grund wenig an mir ran. Und ich bin mittlerweile an einem Punkt gelangt, an dem ich mich frage ob eine Beziehung überhaupt eine oder die Lösung für mein "Leiden" ist.
Mein "Leiden" äussert sich dadurch, das ich es nie akzeptieren kann, wie man sich von jemanden abwendet, der einem sein Herz schenkt (so abgedroschen es auch klingen mag).
Ich bin da wie Homer zu Marge... ich bewege mich auf einer so dermaßen abhängingen Ebene, die nicht mehr feierlich ist.
Es käme mir nie in den Sinn jemanden den ich mag oder gar liebe, zu sagen wie sehr es mir weh tut, wenn eine Sms unbeantwortet bleibt, wenn ein gestreichelter Arm unerwidert bleibt und wie sehr es mich innerlich einfach zerrissen hat, als -sie- (meine momentane Protagonistin) sich 8 Monate nicht per Videochat oder durch einen Besuch blicken lassen hat.
Es tat weh. Einfach nur weh.
Vor allem hatte ich immer ein offenes Ohr (via Chat zumindest), habe ihr immer Geld gegeben, wenn sie eines brauchte und versuchte immer genau das zu sein was sie brauchte.
Meine schon krankhafte altruistische Ader rastete jedesmal aus, wenn sie sich meldete, wenn sie doch Gefühl zeigte.
Doch wie es sich schon zigmal herausstellte, setzte sie ihre Prioritäten immer da, wo ich keine Rolle spielte. Dennoch blieb ich an Ort und Stelle und fragte letzten Samstag (das gefühlte 100erste Mal) ob sie doch übers Osterwochenende kommen möchte.
Sie meinte das die tut was sie kann um das zu verwirklichen.
Doch sie hatte wieder eine Ausrede... wie die dutzende Male davor und das lässt nun mal an einem zweifeln.
Nun habe ich sie gelöscht, wo es etwas zu löschen gab (bis auf die Fotos), da ich dies für mich selber ausgemacht hatte, wenn wieder eine Absage käme und ich fühle mich nicht wohl dabei. Da sich alle meine Ex-Partnerinnen in meinem Kopf ständig regelmäßig versammeln und mit einem Vorschlaghammer auf meine Synapsen eintrommeln.
Und was mach ich? Ich melde mich im Nerd-Style auf Singlebörsen an, auf die verzweifelte Hinsicht das ich noch jemanden da drin einreihen lassen kann, der mir dennoch vielleicht etwas Ablenkung bieten kann und der vielleicht mein letztes Quentchen Vertrauen aus mir rausreisst.
Ich hasse Menschen. Alle. So ziemlich ausnahmslos.
Da ich mich immer verstellen, rumheucheln und helfen muss.
Ich muss... Selbstlosigkeit und kaum Selbstbewusstsein ist mein Heroin. Ich würde einem geliebten Menschen erlauben mit einem Baseballschläger auf mich einzudreschen, wenn es ihm helfen würde.
Das Einzige was mir bei meiner krankhaften Empathie hilft ist meine Rationalität und mein verschlossenes Äusseres. Doch sobald mich jemand zulässt, ist es vorbei.
Ich nehme mir die Last von Anderen auf, wenn ich kann.
Ich versuche Kellnern den Lappen wegzunehmen, die meinen Tisch abwischen wollen, damit ich es machen kann.
Ich hatte mehrmals schlechten Sex (ihrerseits) mit einer Frau, die ich äusserst unattraktiv und nicht mal sonderlich symphatisch finde, da sie mal "durchgefickt" werden wollte.
Ich erlasse jemanden der noch nie was von persönliches Geldmanagement gehört hat, etwa 400 Euro Schulden.
Und ich tu es gern. Ich fühle mich gut dabei. Nicht weil ich etwas zurück verlange. Sondern weil ich eine bessere Welt schaffen will... Für mich. Ob das gut ist oder nicht, sei mal dahingestellt.
Fakt ist einfach das es ein Problem ist, was an mir zehrt, da ich davon abhängig bin. Es ermüdet mich und wenn ich mir Reden von Alan Watts anhöre, bekomme ich Schweiß- und Nervenzusammenbrüche.
Ich habe keine Träume, kaum Willen und kein Selbstbewusstsein.
Das hat man mir genommen. Durch meine Eltern, meinem "sozialen" Umfeld in der Schule damals und eben durch meine jetzige Arbeit.
Jeder ist froh das man mich hat verständlicherweise.
Ich bin umgänglich, nett und ein guter Zuhörer.
Wenn ich so dasitze und mir einen stundenlangen Monolog über schlechte Arbeitskollegen anhöre, die im Prinzip genauso sind wie die Redner die mir eben den ganzen Mist erzählen, heuchle ich fleissig Mitgefühl und Verständnis. Innerlich aber weiss ich, das einfach niemand dieses "erkenne: der andere bist du" versteht.
Nun, das ist jetzt nur mal ein Kratzen an der Oberfläche. Eine Erklärung und mein Monolog, den ich sonst eigentlich nie jemanden aufbürden wollen würde, wenn man mich nicht danach fragt.
Und es gibt nur keinen bis eine, die danach fragen. Um diese Eine bin ich sehr froh.
Diese Person wäre auch der Schlüssel, denke ich.
Aber diesen soweit in mein Leben zu holen wie ich es gern hätte.. naja... dazu wird es nie kommen und habe ich auch akzeptiert.

So. Jetzt heisst es irgendwie eine andere Perspektive finden und die Ketten zu sprengen um die Antwort auf die Frage zu finden, was ich eigentlich will. Nichts zu wollen und nichts zu träumen ist tragisch, bzw. der Willen das zu geben was andere wollen oder sie nicht mal selbst wissen das sie es wollen.. ich es ihnen aber trotzdem gebe, kanns nicht sein. Darf nicht sein.

Kommentare

19:55 31.03.2013
Hey Du!

Es mag dich vllt verwundern, aber wir sind uns sehr ähnlich.
Die Situation mit dem Baseball-schläger erinnert mich sehr an mich selbst. Ich drohe gerade unter zu gehen weil ich mich an jemanden klammere der mich Tritt wo er kann, wenn auch unabsichtlich und Selbstvertrauen oder gar Selbstbewußtsein ist für mich ein schier unmöglich zu erreichendes Ziel. Mir hat es sehr geholfen hier zu hören das ich eben nicht allein bin, das es andere gibt und vor allem Menschen die einem zuhören...so richtig zuhören. Die nicht laut auflachen und sagen; was willst du...reiß dich zusammen und mach einfach das richtige.
Ich wünsche dir das auch du in den genuß kommst und erst einmal nur erkennst das du nicht allein bist.
Für mich war es ein Meilenstein, aber aus dem Sumpf bin ich lange nicht raus.
Kopf hoch...ich bin jemand der sich selbst opfern würde um einer Person die ich mag zu helfen...und da ich noch lebe schaffst du es auch.
Weil, wir nicht augeben !
Soll der Kommentar wirklich gelöscht werden?
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2013-03-30 02:35