Ich bin in Deutschland. Die Uni ist vorbei, noch für etwa 2 Monate. Die letzte und leider auch wichtigste Klausur habe ich nicht bestanden, 3 Punkte haben gefehlt. Die Enttäuschung war so gross. Konsequenz ist jetzt, dass ich nächstes Jahr geblockt bin, bis ich diesen einen Kurs bestehe. Etwas kompliziert, dennoch machbar. Und jetzt will ich erst mal meinen Sommer geniessen.

Ich sitze gerade auf meiner Couch und denke nach. In 8 Tagen bin ich ein Jahr mit Dan zusammen. Ich reflektiere und durchlebe - was schön war, was nicht so schön war. Und mittlerweile bin ich mir so sicher, dass das letzte Jahr so unglaublich anstrengend war, mit wirklich traumhaft schönen Episoden, aber ich bin einfach nicht mehr als ein wandeldes Wrack, haha.

Ich werde so sentimental und melancholisch, wenn ich an die warmen Sommernächte zurückdenke, an denen ich noch ich selbst war, an denen das Gelächter noch echt klang. Und immer und immer wieder frage ich mich, wann es denn geschehen war. Wann ich aufgehört habe, ich selbst zu sein und stattdessen eine Lebensart annahm, die anderen gefiel. Ich muss ja zugeben, dass ich es anfangs gar nicht selbst bemerkte - jetzt sitze ich hier und wünschte mir, es wäre nie so weit gekommen.

Mensch, ich weiss ja, dass man sich verändert. Die Zeit trägt einen nunmal mit. Nur sollte das nicht im besten Falle, ich weiss nicht, positiv sein? Und sollte es nicht viel mehr von einem selbst ausgehen?

Alles, was ich weiss, ist, dass ich das vergangene Jahr an etwas verschwendet habe. Oder vielmehr: An ihn verschwendet habe. Dan. So sehr ich diese Beziehung wollte und ich mir eingeredet habe, dass es genau das ist, wonach ich so lange gesucht habe, musste ich mir eingestehen, dass es eher das Gegenteil war. Es war eine komplizierte Sache mit uns. Und ich möchte die Schuld nicht bei anderen suchen, denn die Entscheidungen habe ich nunmal getroffen. Ich ganz allein. Und das wird nie, nie, nie mehr wieder so sein. Ich verstehe, dass er Probleme hat, zu vertrauen. Ganz allgemein zu vertrauen. Und ja, auch die Eifersucht spielte immer eine grosse Rolle. Dennoch.. vieles war einfach nicht okay und ich war zu naiv und dumm und verliebt, um mich dagegen zu wehren. Umso glücklicher bin ich, dass ich mein Ich-Gefühl wieder habe. So verdammt froh. Und ich möchte es nie wieder verlieren..

Ich musste viel lernen und das habe ich getan. Ich hoffe so sehr, dass es einen Weg zurück gibt..