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Tagebuch PetraM
2017-10-02 14:36
So. 01. Oktober 2017
Ja, jetzt ist der Oktober da. Das letzte Quartal von diesem Jahr beginnt.

Irgendwie geht es mir inzwischen seelisch wieder besser. Ich bin wieder viel besser drauf, genieße das Leben wieder so richtig. Natürlich denke ich immer mal wieder (ne nach Situation) an meine Mutter, aber trotzdem weine ich immer weniger. Die schönen, positiven Seiten überwiegen in meinem Leben wieder bei Weitem.

Ich bin irgendwie total froh und erleichtert darüber, dass ich das 47. Lebensjahr jetzt hinter mir habe, endlich 48 Jahre alt bin. Auch wenn sich das doof anhört, seitdem mein Vater 1989 mit 47 Jahren gestorben ist, hatte ich die ganzen Jahre über Angst, ebenfalls 47 Jahre zu werden. Was erwartet mich in diesem Jahr, wie geht es mir dann gesundheitlich usw. Mit jedem Jahr, als ich der 47 näher kam, würde ich ängstlicher und nervöser, wenn ich an dieses Jahr gedacht habe. Ich kann es nicht erklären, es war halt einfach so.

Nun gut, gesundheitlich geht es mir immer noch sehr gut. Natürlich hat jeder mal so seine "Wehwehchen" (Erkältungen, kleine Muskelschmerzen usw.), aber im großen und ganzen geht es mir sehr gut. Dass ich in diesem Alter dann meine Mutter verlieren würde, damit habe ich natürlich nicht gerechnet. Aber immerhin hat sie ja 25 Jahren mit Krebs im Körper gelebt (und täglichen Tabletten als Chemo-Therapie sozusagen), was auch nicht jeder Krebspatient schafft. Das ist im Grunde schon ein Rekord. Dass der Körper damit irgendwann mal schlapp machen würde, damit war schon zu rechnen. Und dass das ausgerechnet dann in diesem 47. Lebensjahr von mir passieren würde, das war natürlich auch Zufall.

Auch wenn mich ihre Art sehr oft genervt hat, trotzdem hatten wir auch sehr schöne Zeiten. Ohne sie hätte ich vieles in meinem Leben verpasst. Ohne sie hätte ich viele nette/gute Bekanntschaften nicht gehabt (die sie mir "vermittelt" hat) und auch sonst im Urlaub und in der Freizeit hat sie ja vieles mit mir unternommen. Für das reine "Lernen" war mein Vater immer zuständig (sowie auch für den Sport), aber für "Freizeitgestaltungen" war meine Mutter immer zuständig.

Ja, und jetzt bin ich 48 Jahre, jetzt beginnt sozusagen mein eigenes Leben.

Bezüglich des Asperger ist es manchmal bei anderen Menschen schwierig. Ich habe übers Internet eine nette Frau in meinem Alter kennengelernt (schon vor Jahren). Wir sind immer mal wieder in Kontakt, haben uns auch schon mal persönlich getroffen. Bei Facebook bin ich auch in Asperger-Gruppen, tausche mich mit den anderen über Erfahrungen aus, was ich interessant finde (wie andere die Dinge sehen, wie andere mit verschiedenen Situationen umgehen). Von ihrer besten Freundin der Sohn ist wohl auch ein Asperger, deswegen ist sie jetzt auch in so einer Gruppe, hat meine Kommentare dort gesehen und mich daraufhin angeschrieben.

Sie wusste gar nicht, dass ich auch "behindert" bin, so behindert hätte ich auf sie bisher gar nicht gewirkt, wie ich mit dieser Behinderung im Alltag klar kommen würde usw. In jedem zweiten Satz "deine Behinderung". Das ist für mich ein komisches Gefühl, denn wirklich behindert fühle ich mich damit wirklich nicht. Jeder Mensch ist charakterlich eh anders, manche sind lebhafter und andere sind halt stiller, manche haben diese Hobbys, andere haben halt andere Hobbys. Ich bin ich, so wie ich halt bin. Aber wirklich behindert fühle ich mich nun wirklich nicht.

Heute (also am Montag) habe ich nun den ersten "Spinner" als Kugel bekommen.

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Damit will ich mich jetzt mal ein bisschen (beim Fernsehen gucken usw.) beschäftigen. Ich hoffe, damit meine Nervosität etwas in den Griff zu bekommen. Ich kann meine Hände, meine Finger halt nicht still halten. Das hatte ich ja immer schon.

Meine Mutter hat mir früher immer schon einen Stift oder so in die Hand gedrückt, damit ich damit dann "spielen" konnte. In Kürze bekomme ich noch zwei "Spinner"-Würfel (einen normalen und einen ganz kleinen, den kann ich dann z. B. auf der Arbeit sogar in die Tasche von der Weste tun).

Mal sehen, wie ich damit klar komme, ob es mir was bringt. Wie ich schon mal geschrieben habe, ich merke das Knibbeln immer erst selber bewusst, wenn es weh tut, anfängt zu bluten und sich entzündet, vorher merke ich es selber nicht. Vielleicht hilft mir das Spielen mit diesen Spinnern ja ein bisschen.

Am Sonntag Abend habe ich etwas mit dem Basteln angefangen. Ich habe im Urlaub doch ein paar Sachen geholt. Ich habe zuerst mit dem "Big Ben" aus London angefangen. Mit dem Dach sozusagen. Dabei war ich froh, dass in der Tasche von meiner Mutter, die ich im Krankenhaus bekommen hatte, eine Brille mit der Stärke 2,5 war.

Meine normale Lesebrille hat Stärke 1,5, damit komme ich eigentlich klar. Für kleinere Schriften (z. B. Kontoverbindungen auf Rechnungen) brauche ich Stärke 2,0, die ich in meiner Handtasche ebenfalls immer griffbereit habe. Ja, aber selbst die war fürs Basteln zu klein. Ich konnte kleine Sachen nicht genau erkennen. Dann fiel mir die Brille von meiner Mutter ein. Und ja, mit 2,5 hat es sehr gut geklappt, damit konnte ich alles genau sehen (so kleine Details halt). Das Dach vom Big Ben ist somit schon fertig.

Am Freitag im Büro fand ich es noch gut, dass mein Chef mir bei einem schwierigen Telefonat geholfen hat. Manche Anrufer, also gerade Sekretärinnen, werden schon mal so richtig frech, wenn sie ihren Willen nicht sofort durchsetzen können. Bei denen soll man sofort springen. Wenn man nicht sofort springt bzw. sich auch an seine Vorschriften/Abläufe hält, dann werden sie zum Teil so richtig frech.

Erst wurde sie schon bei meiner Kollegin frech, dann bei mir auch nochmals so richtig. Aber das muss ich mir nicht antun. Ich habe meinen Chef angesprochen, der sich sofort darum gekümmert hat, dort zurückgerufen hat. Er kann halt gut und schlagfertig reden. Ja, er hat das Gespräch dann "richtig" geklärt (ich hatte alles richtig gemacht), so dass die Sekretärin letztendlich "die Dumme" war. Und nein, springen müssen wir für sie wirklich nicht.

Am Sonntag Abend musste ich wegen einer Erinnerung an meine Mutter noch Lachen. Sie wollte immer alles haben, was ich habe, immer alles gucken, was wir geguckt haben (Filme), auch wenn sie sich nicht dafür interessiert hat.

Am Sonntag Abend lief der Film "Ghost Ship", das ist eine Art Horrorfilm (es handelt von einem Schiff, auf dem die Verstorbenen als Geister "leben" und diejenigen, die dort an Bord kommen, dann töten). Wir gucken uns solche Filme ja des Öfteren an. Für meine Mutter war das gar nichts.

Diesen Film haben wir vor ein paar Jahren gesehen. Meine Mutter fragte immer, was habt ihr für Filme geguckt. Bei diesem Film fing ich mit den Worten an, "Da ist ein Schiff"..... Weiter kam ich nicht. Sofort fing sie an "Wir gucken uns auch Filme mit Schiffen an, damit haben wir keine Probleme, davor haben wir keine Angst, auch Traumschiff, Titanic usw. (und zu ihrem Freund hingewandt), Nä, das stimmt doch, Filme mit Schiffen gucken wir uns auch an".

In dem Moment musste ich damals (und gestern bei der Erinnerung daran) so loslachen. Was für eine Aussage.... Sie weiß nicht, wovon der Film handelt, sagt aber ganz Allgemein "Filme mit Schiffen gucken wir uns auch an". Na klar, alle Filme mit Schiffen sind so gedreht wie das Traumschiff... (oder auch nicht....). Als der Film am Sonntag Abend anfing musste ich sofort wieder an das Telefonat denken und loslachen. Ja, auch wir gucken uns Filme mit Schiffen an.

Am Sonntag Vormittag hatte ich Sport. Davon habe ich jetzt noch einen heftigen Muskelkater in den Oberarmen.

Das Training war sehr gut, aber auch sehr intensiv. Danach habe ich an den Armen und im Rücken "jeden Zentimeter" gemerkt.

Das Aufwärmtraining bestand aus Kreuzheben und Kniebeugen in verschiedenen Varianten (mal "nur so", mal mit Hanteln usw.), seitliche Sprünge usw.

Dann kam ein sehr intensiver Block. Immer im Wechsel eine intensive Hantelübung, danach 10 Liegestütze (2 richtige, 8 auf Knien), so dass ich im ganzen auf über 100 Liegestütze gekommen bin.

Anfangs konnte ich die gerade Körperhaltung dabei noch sehr gut halten, aber mit der Zeit habe ich dann nur noch darauf geachtet, mit der Hüfte nicht völlig durchzuhängen. Anfangs kam ich mit den Armen gut runter, bei den letzten Durchgängen nur noch bis zur Hälfte. Die Arme/Ellenbogen taten immer mehr weh.

Mal mit der Hantelstange das Kreuzheben. Mal mit den 3 kg Hanteln mit seitlich gestreckten Armen hoch (bis zur Schulterhöhe und wieder runter, aber nicht ganz runter, immer unter Spannung halten). Das hat alles gut geklappt.

Mal mit der 5 kg Hantel arbeiten, zuerst nach vorne (Schulterhöhe) halten, danach hoch und runter pendeln (ebenfalls ohne Ruhepause unten). Das fiel mir schwer, damit muss ich immer kämpfen. Aber im Vergleich zu den ganzen Liegestützen war es natürlich schon wieder "leicht".

Eine Partnerübung mit dem Theraband, ein Arm angewinkelt nach vorne, das Ende vom Band nehmen und ruhig halten (er zog wieder am anderen Ende).

Kniebeugen mit den 3 kg Hanteln, die Arme beim Hochkommen nach oben strecken.

Als letzte Übung dann noch Unterarmstütze, dabei konnte ich die Spannung im Körper kaum noch halten.

Auch wenn es sehr intensiv war, die Arme immer mehr weh taten, trotzdem war das Training im ganzen wieder super gut. Ich bin einfach stolz, dass ich so ein intensives Programm inzwischen so gut durchhalten kann, dabei nicht schlapp mache.

Bei allen Übungen hat er auf die korrekte Körperhaltung geachtet, immer Bauch anspannen, Po anspannen, gerade Stehen, Oberkörper etwas nach vorne neigen (weil man sonst zu schnell ins Holzkreuz fällt).

Und "nebenbei" immer auf die richtige Armhaltung achten, die Hantelübungen immer ohne Pause durchziehen. Also zwischen den Übungen waren natürlich Pausen, aber nicht während der einzelnen Übungen. Die Übungen mit 10 bis 12 Wiederholungen durchziehen, Arme mit Hanteln oben lassen, ohne sie zwischendurch "entspannend" hängen zu lassen. Bei den letzten Durchgängen musste ich dann immer schon mächtig kämpfen.

Und wenn die Arme danach dann jedes Mal so richtig weh taten, dann ging es wieder runter, die nächsten 10 Liegestütze.

Ja, das Training war hart aber gut, "Hart aber Herzlich" wie ich es immer aus Scherz nenne. Ja, danach weiß man, was man getan hat. Aber von nix kommt halt nix.

Und es hat auch wieder sehr gut "gewirkt" bzw. geholfen. Die beginnenden leichten Schmerzen in den Beinen, die ich am Samstag hatte, die sind wieder ganz weg. Dafür nehme ich die vielen Kniebeugen, das Kreuzheben usw. immer wieder sehr gerne in Kauf, sie machen Spaß und ich weiß ja schließlich, wofür (Schmerzfreiheit) ich sie mache (halt abgesehen davon, dass ich sie immer wieder gerne mache).

Das war schon mal meine erste Sporteinheit im Oktober.

Abends bin ich dann noch Fahrrad gefahren, die 15 Kilometer in 31:55 Minuten (wenn ich zuvor schon Sport hatte, dann fahre ich beim anschließenden Fahrradfahren meistens etwas langsamer, als ich wenn das Training mit dem Fahrradfahren beginne). Durchschnittlich mit 25 km/h, alle 5 Minuten eine Powereinheit von 70 Sekunden mit etwa 35/37 km/h. Den letzten Kilometer wieder durchgängig Power, bis ich die 15 Kilometer komplett geschafft hatte.

Das war meine 1. eigene Sporteinheit in diesem Monat, 15 gefahrene Kilometer für den Monat Oktober.

Im Jahr 2017 bisher insgesamt 1.155 Kilometer.

So, und jetzt werden wir den freien Tag, den "Brückentag" so richtig genießen. Ich meine ständig, dass heute Samstag wäre. Und morgen dann Sonntag, wobei das wegen dem Feiertag ja auch irgendwie hinkommt. Gleich ein bisschen raus, für die restliche Woche noch was Einkaufen. Und gegen Abend werde ich wieder etwas Sport machen. Wobei ich beim heutigen Training bevorzugt Übungen ohne Hanteln durchziehen werden (von den Biceps-Curls mal abgesehen), es gibt ja auch genügend andere Übungen (Brücke usw.), die ich dafür einplane.

Kommentare

03:18 03.10.2017
So, nun bin ich auch wieder dabei
Dann mal viel manuelle Freude und Erfolg mit dem Spinner Hab's auch mal probiert - weiß aber überhaupt nichts mit dem Feeling anzufangen, muss kein zweites Mal sein
Good luck!
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2017-10-02 14:36