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Tagebuch PetraM
2016-10-22 14:53
Sa. 22. Okt. 2016
Schon mal ein kleiner Eintrag für den Samstag.

Vorhin hatte ich ja schon Sport, also mein Training.

Der Eintrag darüber folgt später noch.

Unter anderem haben wir dabei auch wieder über das Thema Ernährung gesprochen.

Wie schon geschrieben, mache ich Mittwochs und Samstags LowCarb-Diät-Tage, also mit wenigen Kohlenhydraten. Also zumindest Brot, Kartoffeln, Nudeln und Reis lasse ich an diesen Tagen weg. Bei den anderen Sachen passe ich zumindest auf.

Aber auf Obst und Gemüse, also auch Fruchtzucker werde ich nicht völlig verzichten. Das ist mir gesundheitlich auch wichtig.

Ich sage mal so, auch wenn mein Trainer mich seit rund 5 Jahren kennt, alles kennt er von mir noch lange nicht. Wie denn auch, mein ganzes bisheriges Leben, einschließlich früherer Erkrankungen kann er ja auch gar nicht kennen....

Als Kind habe ich gar kein Obst gegessen. Auch so gut wie kein Gemüse. Außer Möhrengemüse, also Möhren mit Kartoffeln untereinandern. Aber gar nichts an Obst.

Dann bekam ich plötzlich einen Hautausschlag. Ganz runzlige Haut an mehreren Stellen mit vielen Pocken. Meine Mutter ging mit mir zum Hautarzt. Dieser wusste zuerst auch nicht weiter. Es folgten Untersuchungen und Blutabnahmen.

Es war ein akuter Vitaminmangel, mit schon krankhaften Ausmaßen.

Die weitere Behandlung übernahm dann unser Hausarzt. Es folgten zuerst ein paar Behandlungen am Tropfer, um den größten Mangel schnellstmöglich auszugleichen. Im Anschluss noch ein paar Spritzen (ich hasse Spritzen, wenn die langen Nadeln in die Haut eindringen) und noch einige Monate mit Tabletten. Da ich keine Tabletten schlucken kann, haben wir sie täglich mit einem Mörser so klein wie möglich gemacht, fast schon wie Pulver. Das habe ich dann mit Wasser bzw. damals noch mit "Fanta" eingenommen (als Kind habe ich ja kaum Wasser, sondern nur diese Fanta getrunken). Das hat total ekelig bitter geschmeckt.

Diese Zeit werde ich natürlich nie vergessen. Solche Erinnerungen vergisst man nie. Mein Mutter hatte dann reichlich Mühe damit, mich nach und nach an Obst und Gemüse zu gewöhnen. Ich fing dann an Äpfel zu essen (was ich heute ja noch regelmäßig mache), Erdbeeren, Kirschen und Bananen (wogegen ich inzwischen allerdings eine Allergie entwickelt habe), Kiwis (ebenfalls inzwischen Allergie), Pflaumen und "Zwetchgen" und seit kurzem ja erst die Weintrauben.

Meine Mutter hat mich damals mit viel "List und Tücke" an das Obst geführt. Mit den Kirschen hat sie damals mit mir zusammen z. B. "Kirsch-Kern-Weitspucken" geübt (Grins). Hauptsache ich esse endlich Obst.

Seit damals nehme ich auch regelmäßig die Vitamintabletten ein. Damals zuerst auf Empfehlung des Arztes, um so einen akuten Notstand wie damals wieder vorzubeugen. Inzwischen gehören sie für mich täglich dazu. Ich nehme sie ja immer als Brausetabletten. Und da ich eh immer wenig Wasser trinke, bekomme ich so mit den täglichen Tabletten 2 zusätzliche Gläser jeden Abend hin (die ich als pures Wasser wohl nicht trinken würde, aber mit den Tabletten, mit Zitronen oder Orangengeschmack mag ich sie Tag für Tag gerne, sie gehören seit Jahrzehnten zu meinem Leben dazu).

Auch an Gemüse hat meine Mutter mich dann nach und nach geführt. Broccoli, Grünkohl, Rosenkohl und Spinat gehörten dann auch nach und nach zu meinem regelmäßigen Essen dazu. Es gibt allerdings auch Sorten (Rotkohl und Bohnen z. B.), an die ich bis heute nicht gehe.

Ja, Kohlenhydrate schön und gut, wenig Zucker bzw. Fruchtzucker ist auch in Ordnung, aber ganz werde ich auf die regelmäßigen Vitamine nie mehr verzichten. Die damaligen Erinnerungen, die vielen Spritzen und die ekeligen bitteren Tabletten haben sich fest in meinen Kopf gebrannt. Das will ich nie mehr wiederholen. Dann lieber täglich einen Apfel, eine Möhre und auch meine Brause- bzw. Vitamintabletten zu mir nehmen.

Mein Trainer meinte auch, dass es von meinem Kopf her kommt, also dass ich Vitamine "brauche" (klar, er kennt diese damalige Geschichte bei den Ärzten ja auch nicht, den Tropfer, die vielen Spritzen wegen Vitaminmangel usw.). Nach dem Motto, Glaube versetzt Berge. Nein, bei mir hat es halt einen ernsten Hintergrund, verbunden mit Ärzten und auch den vielen ekeligen Tabletten.

Bei meinem Vater stimmte damals das Motto Glaube versetzt Berge.

Er hatte ja Darmkrebs. Bei der OP wurden auch Lebermetastasen festgestellt. Die Ärzte sagten zu meiner Mutter und mir (ich war ja schon 18 Jahre), dass diese Lebermetastasen tödlich sind. Das können sie nicht operieren. Diese Wahrheit, dass er in spätestens 2 Jahren sterben wird (nach diesem Gespräch rund 1,5 Jahre später) erfuhren nur wir beide.

Meinem Vater erzählten sie, dass er soweit geheilt sei. Der Darmkrebs sei heraus operiert und er bekomme vorsichtshalber noch die Chemo (damit sich nichts neues bildet). Die Metastasen an der Leber wurden zwar erwähnt, aber sie wurden bei der OP angeblich "weg gestemmt". Dieses Wort gibt es gar nicht, das hatten die Ärzte "erfunden", um ihm lebensmut zu machen, damit er sich nicht aufgibt.

Ein Jahr lang ging es ihm soweit echt gut. Man hat ihm, abgesehen von der Chemo (und der Schwäche, der Übelkeit davon) nichts vom Krebs angemerkt. Er ging Arbeiten, zu Hause lief alles normal weiter, er ging seinem Sport (Laufen und Leichtathletik) intensiv weiter nach.

Nach rund einem Jahr wurde er zwar schwächer, schob es aber weiterhin auf diese Chemo.

Er erzählte allen ganz stolz, dass sein Krebs geheilt sei, dass die Metastasen weg gestemmt worden sind.

Auch seiner Schwester hat er es erzählt. Diese hat sich jedoch erkundigt, dass dies gar nicht möglich sei.

Ja, und an einem Tag, als wir zufällig alle zusammen waren (im Krankenhaus bei einer großen Untersuchung von ihm, also auch mit Arzt usw.), da platzte meine Tante dann plötzlich damit raus. Sie fragte den Arzt, wie es ihrem Bruder wirklich gehen würde (in seinem Beisein, sehr clever....). Sie hätte sich erkundigt, dass es das nicht gibt, dann man Krebs an der Leber nicht weg stemmen könne.....

Der Arzt sagte daraufhin allen, also auch meinem Vater, daraufhin die Wahrheit. Ja, er hat Krebs, er hat Lebermetastasen und man kann nichts daran machen.

Ja, Glaube versetzt Berge. War nichts mehr mit Glauben.... Man konnte meinem Vater anschließend bei seinem "Verfall" regelrecht zusehen. Sein Lebensmut verschwand schlagartig aus seinem Körper. Von Woche zu Woche wurde er schwächer und rund 3 Monate nach diesem Gespräch ist er dann gestorben....

Ja, er wäre auf jeden Fall daran gestorben, aber solange er dachte, dass er geheilt sei, ging es ihm seelisch viel besser, er war viel besser drauf. Nachdem er von dem Krebs wusste, hatte er zu nichts mehr Lust, gab sich völlig auf.

Ja, Glaube versetzt Berge. Bei ihm hat man es sehr gut gesehen, was der Glaube, das positive Denken bei Menschen bewirken kann. Wieviel Lebensmut einem so ein positives Denken geben kann.

So, das Training vorhin war wieder super gut, zum Teil (für die Arme) auch sehr hart (viele intensive Biceps-Bewegungen, bis ich kurz vor der Aufgabe stand, die Arme taten immer mehr weh), aber trotzdem im ganzen wieder super gut. Bei ihm macht es halt immer wieder so richtig Spaß.

Ja, und dabei haben sich halt diese Gespräche rund um die Ernährung, um die LowCarb-Tage und dem Fruchtzucker usw. ergeben.

So, jetzt fahren wir erstmal Einkaufen. Heute Abend (oder spätestens morgen früh) kommt dann der nächste Eintrag.

Kommentare

02:44 24.10.2016
Oje, das Schwesterchen hat's echt versemmelt, traurig
Good luck!
Soll der Kommentar wirklich gelöscht werden?
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