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Tagebuch PetraM
2016-06-12 10:28
Sa. 11.06.2016
So, bevor der neue Tag, der Sonntag gleich so richtig beginnt (wie immer bzw. so gut wie immer mit dem Training, aber bis dahin habe ich jetzt noch etwas Zeit), erst mal ein Eintrag für den Samstag.

Am Samstag fand ich es schön, dass ich meine Sommersachen sortiert habe. Das warme Wetter, also dass ich mich in Bluse "raus traue", wird ja langsam aber sicher so richtig stabil. Also habe ich die dicken Pullover, die Wintersachen etwas nach hinten geräumt und habe meine Blusen und T-Shirts, auch meine Shorts (für die Freizeit, die habe ich hier jetzt auch an) wieder rausgesucht, alles griffbereit nach vorne gehangen.

Der Samstag ist soweit schön und ruhig verlaufen. Solche ruhigen Tage liebe und brauche ich auch immer mal wieder. Ich war den ganzen Tag zu Hause, habe viel im Haushalt geschafft, mir zwischendurch auch viele kleine Pausen zum Lesen (also zum Entspannen) genommen und abends habe ich dann noch mein Sportprogramm durchgezogen.

Zuerst wieder das Fahrradfahren, 10 Kilometer in genau 32 Minuten (das war meine 3. eigene Sporteinheit in diesem Monat, also bisher 30 gefahrene Kilometer), anschließend wieder 14 Minuten auf dem Steppbrett (also 7 verschiedene Übungen für je 2 Minuten).

Danach habe ich noch rund 30 Minuten Training zum Muskelaufbau gemacht sowie rund 10 Minuten Dehnübungen für den Körper, Schultern/Nacken sowie die Beine und Fersen.

30 Sek. Wandsitz. Mit dem "Body-Trimmer" 10 x Arme bzw. Ellenbogen seitlich hochziehen. 10 x Kniebeugen (dabei 3 kg Hanteln nach oben strecken).

Mit 5 kg Hanteln 30 Sek. Biceps (also in der Waagerechten) halten, 10 x Biceps, 10 x Kreuzheben, 10 x Rudern. Auf Steppbrett liegend 15 x Hantelbank (also Hochdrücken) und 10 x mit einer über Kopf.

Auf der Matte 30 Sek. Unterarmstütze, 5 richtige Liegestütze, 15 Liegestütze auf Knien.

Beine aufstellen und 10 x hoch zur Brücke (unten nicht ablegen). Hoch zur Brücke und 20 x Laufen (Beine dabei strecken). Flach hinlegen und beide Beine 10 x anziehen und strecken. Beine aufstellen und 10 x Crunches (Hände Richtung Knie), 20 x seitliche Crunches (zu jeder Seite 10 x, mit den Händen Richtung Schienbein).

Auf der Seite liegend (im Wechsel) 5 x seitliche Stütze, flach liegen unteres Bein 10 x gestreckt hoch, oberes Bein 10 x gestreckt hoch, oberes Bein 10 x anziehen (Knie Richtung Schulter) und wieder strecken.

Die Bicycle Crunches habe ich dieses Mal irgendwie ganz vergessen, das ist mir später dann erst aufgefallen, als ich mein Trainingsprogramm in meinen Kalender eingetragen habe. Aber immerhin habe ich ansonsten ein gutes Programm durchgezogen.

Abends gab es dann Fisch Pangasius-Filet mit Gemüse (Blumenkohl, Broccoli, Möhren). Ansonsten habe ich mich auch an den Diät-Tag gehalten. Bin mal gespannt, was ich gleich auf meiner Waage habe (wenn ich mich gleich für den Sport umziehe, werde ich mich wieder wiegen). Am Samstag hatte ich wieder genau 65 kg.

Abends habe ich dann leider noch etwas geweint. Im Fernsehen, in einer Sendung, war eine Situation, die ich genauso schon mit meiner Mutter erlebt habe. Darüber wollte ich hier jetzt auch noch schreiben.

Wir haben eine Anwaltsserie geguckt. Darin ging es in dieser Folge darum, dass eine Frau, eine Türkin, ihren Freund heimlich bzw. alleine im Urlaub geheiratet hat. Die Eltern wollten ihr eine ganz große Hochzeit mit allem drun und dran ausrichten, aber sie wollte ihn halt alleine in aller Stille heiraten. Als sie ihrem Vater danach dann davon erzählt hat, da hat er getobt und rausgeschmissen. Ja, o. k., das war ein Schauspieler, das stand so im Drehbuch, aber genau diese Szene hatte ich vor ein paar Jahren auch mit meiner Mutter. Das hat bei mir so viele Erinnerungen, so viele Emotionen geweckt, so dass mir die Tränen gekommen sind.

Wir beide (mein Freund und ich) sind ja inzwischen 28 Jahre zusammen (seit 1988). Bei uns läuft es auch ohne Trauschein sehr gut. Wir kennen viele Paare, die in der gleichen Zeit geheiratet haben und längst wieder geschieden sind.

Wir beide hatten in dieser Zeit viele Höhen und Tiefen, auch eine kleine Krise und sind dennoch noch zusammen. Wir lieben uns und irgendwie schaffen wir alles zusammen. Die schönen Zeiten, die Höhen überwiegen bei uns absolut.

Wir sind uns charakterlich sehr ähnlich. Wir sind beide sehr still und genießen immer wieder unsere Zweisamkeit. Es gibt nichts schöneres, als wenn wir (so wie auch am Samstag Abend) gemütlich auf der Couch liegen, kuscheln und uns Filme angucken oder uns auch unterhalten (wir sind total auf einer Wellenlänge).

Mein schönster Geburtstag war, als wir 2011 in Koblenz waren, einen Tag bei schönstem Wetter in Ruhe über die Bundesgartenschau gebummelt sind, mein Freund dort viele Fotos von den schönen Blumen gemacht hat. Der schönste Geburtstag meines Freundes bisher war, als wir vor ein paar Jahren ein paar Tage (also über seinen Geburtstag) in Neuharlingersiel waren, dort lange Spaziergänge am Strand gemacht haben, immer wieder auf und ab am Wasser entlang. Das war super schön. Bloß keinen Trubel, das wollen wir beide nicht.

Vor ein paar Jahren haben wir mal über eine Hochzeit nachgedacht. Da hat sich sofort meine Mutter eingemischt. Sie würde sich dann um die ganze Organisation kümmern, um alles drum und dran. Nein, wenn wir heiraten, dann wollen wir es ganz ruhig, ganz still machen. Nur standesamtlich und danach mit der engsten Familie essen gehen.

Nein, sagte meine Mutter, du hast Verwandtschaft, Tanten, Cousinen usw., die dann auf jeden Fall dazu gehören (die ich seit vielen Jahren nicht mehr gesehen habe, gar keinen Kontakt mehr zu ihnen habe). Sie würde sich dann darum kümmern, würde alle in meinem Namen einladen und sich auch um deren Unterkunft (Hotel, Anreise usw.) kümmern. Das wäre ein MUSS. Sie bestand auch darauf, dass sie mich (so wie in Filmen) nach vorne zum Altar bringen würde (anstelle meines Vaters). Nein, wenn überhaupt, dann gehe ich zusammen mit meinem Freund nach vorne, aber nicht an der Hand meiner Mutter.

Nun gut, das Gespräch wurde immer heftiger, wir bestanden weiterhin darauf, dass wir, wenn überhaupt, eine kleine Hochzeit feiern würden.

Letztendlich ist die Situation dann eskaliert, im Grunde genauso wie am Samstag Abend in dieser Serie. Meine Mutter meinte dann sinngemäß genauso, wenn wir wirklich (so wie in der Serie) heimlich und alleine heiraten würden, dann würde sie mich nicht mehr kennen, dann wäre ich nicht mehr ihre Tochter, das würde sie niemals so akzeptieren.

Das hat mir damals seelisch total weh getan, hat mich total aufgewühlt. Diese Wunde (von dieser Erinnerung) ist gestern Abend dann halt wieder aufgeplatzt und ich konnte die Tränen nicht unterdrücken.

Nun gut, wir sind bis heute nicht verheiratet und es ist aktuell auch nichts geplant. Vielleicht "irgendwann" mal, aber das ist noch völlig offen. Und wenn dann wirklich im ganz kleinen Rahmen.

Auch zum Thema Verlobung. Eine Verlobung ist im Grunde ja ein Eheversprechen. Man verlobt sich, wenn man anfängt, die Hochzeit zu planen.

Meine Eltern hatten sich auf der silbernen Hochzeit meiner Oma (also ihrer Eltern) verlobt (und 3 Jahre später, 1966, geheiratet). Bei der goldenen Hochzeit von den beien waren mein Freund und ich ein Jahr zusammen. Meine Mutter hatte dann die Idee, dass wir uns doch bei dieser goldenen Hochzeit verloben könnten. Wir wollten es erst beide nicht, aber meine Mutter kann gut reden, kann total hartnäckig sein. Sie ließ nicht locker, bis wir beide schließlich zugestimmt haben und uns am 07.01.1989 verlobt haben. Alles ganz groß, mit gegenseitigem Ring anstecken usw. Schon alleine wegen der goldenen Hochzeit waren an diesem Abend ja alle zusammen. Nochmals würden wir diesem nicht zustimmen.

Aber auch mein Vater, der damals 3 Monate später gestorben ist, was damals super stolz und super glücklich, dass er zumindest noch die Verlobung seiner Tochter miterleben durfte. Im Grunde habe ich es nur für ihn gemacht.

Meine Mutter weiß im Grunde gar nicht, was eine Verlobung eigentlich bedeutet. Sie ist mit ihrem Freund ja im September (1990) zusammen gekommen, an Weihnachten (1990) haben sie sich Ringe gekauft und sie sich gegenseitig angesteckt (die tragen sie bis heute). Sie bezeichnen diese Ringe als Verlobung (eine Hochzeit haben sie vom ersten Tag an völlig ausgeschlossen). Jedem erzählen sie ganz stolz, dass sie verlobt sind. Einfach lächerlich finde ich das. Mein verlobter und ich .......

Meine Mutter weiß auch nicht, was eine Patenschaft bedeutet.

Als Kind bin ich mit meinen beiden Cousinen (beide älter als ich) zusammen aufgewachsen (inzwischen haben wir keinen Kontakt mehr, sind völlig verschiedene Wege gegangen, meine Mutter hat zu einer Cousine von mir noch gelegentlichen Kontakt, die die beiden Söhne hat, von denen ich schon mal geschrieben habe).

Ich fand es als Kind immer schön, wenn die beiden "Tante" zu meiner Mutter gesagt haben. An einem Tag (als ich ein Kind war) habe ich zu meiner Mutter gesagt, schade, dass ich keine Geschwister habe. Wenn diese später dann Kinder hätten, würden sie ebenfalls Tante zu mir sagen.....

Dieser Satz hat gereicht. Als ich dann etwas älter war, hat meine Mutter viele Frauen (Verwandte und auch Bekannte), die schwanger waren, angesprochen, dass ich die Tante von ihrem Kind werden möchte. Mein Leben hat dann längst andere Bahnen eingeschlagen, ich wurde langsam erwachsen, hatte mein Leben, fing an zu arbeiten, hatte auch meinen Therapie (KG wegen meiner Schmerzen), meinen Jazz-Tanz und dann auch meinen Freund.

Aber meine Mutter hängte sich immer wieder an dem Satz auf, den ich als Kind gesagt habe. Ich möchte Kinder haben, die Tante zu mir sagen.

Ja, ich bin Patentante geworden, von mehreren Kindern. An zwei Taufen kann ich mich noch sehr gut erinnern. Ich wollte es gar nicht mehr, wollte mein eigenes Leben, zusammen mit meinem Freund führen. Meine "Patenkinder" habe ich jeweils nur am Tag der Taufe gesehen.

Ich wollte es immer wieder absagen, wollte es gar nicht machen, aber meine Mutter blieb immer hartnäckig. DU wolltest Tante genannt werden und ich habe es denen versprochen, also MUSST du jetzt die Patentante werden. Bei einem dieser Gespräche war in späteren Jahren (also als ich Anfang 20 war) dann auch schon mein Freund dabei (auch bei der Taufe dann). Er sagt auch, meine Mutter kann so hartnäckig sein, einen Blick drauf haben (wenn Blicke töten könnten....) dass man sich dann gar nicht mehr traut, Nein zu sagen.

Im Grunde tun mir diese Kinder jetzt im Nachhinein sogar leid. Von ihrer Patentante hatten sie gar nichts (die haben mich auch nicht im geringsten interessiert, waren völlig fremde Menschen für mich). Und wenn deren Eltern dann wirklich was passiert wäre, dann hätte ich mich auch nicht um sie gekümmert. Ich hatte ja meinen Freund, damals auch seinen pflegebedürftigen Vater, unsere Katze sowie meine Arbeit. Für ein Kind, noch dazu für ein völlig fremdes Kind, hätte ich absolut keine Zeit gehabt.

Ja, aber so ist meine Mutter. Wenn sie was will, dann ist sie sehr hartnäckig. Aber mein Freund ist froh, dass ich mich ihr gegenüber immer wieder, immer öfter durchsetze. Jedes Mal gibt es dann zwar Streit und laute Worte, aber ich bin inzwischen erwachsen und habe mein eigenes Leben, will mich von ihr nicht mehr herum kommandieren lassen.

Natürlich fällt es mir selber in solchen Situationen auch schwer, dann hart zu bleiben (wenn meine Mutter wieder ihren "harten" Blick aufsetzt), aber trotzdem muss sie lernen, dass ich mein eigenes Leben habe und nicht mehr nach ihrer "Pfeife" tanzen möchte.

Ja, diese ganzen Erinnerungen wurden am Samstag Abend dann wach, ich habe etwas geweint und mein Freund hatte etwas Probleme, mich wieder abzulenken, mich wieder auf schöne, positive Gedanken zu bringen.

So, und jetzt muss ich mich für den Sport startklar machen. Sonst wird es mir gleich zu knapp.

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