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Tagebuch PetraM
2017-05-11 03:23
Mi. 10. Mai 2017
Am Mittwoch fand ich es schön,

- dass ich das blöde Seminar hinter mir habe (dazu gleich mehr).

- dass ich mir dadurch, weil ich über 10 Arbeitsstunden gekommen bin, heute morgen mehr Zeit lassen konnte, den Tag so richtig schön ruhig und entspannt angehen lassen konnte.

- dass ich auf der Arbeit viel geschafft habe.

- dass mein Kollege dann doch noch mit bei diesem Seminar war (er hat eigentlich Urlaub und ich wusste nicht, ob wir ihn noch erreichen konnten, da er noch kurzfristig mit ins Seminar "gerutscht" ist, nachdem andere Personen dort abgesagt hatten).

- dass ich durch das Seminar gemerkt habe, wie wichtig es ist, wenn andere Personen auf Fragen eingehen, einem etwas erklären, wenn man was nicht verstanden hat (damit meine ich insbesondere meinen Trainer, der mir immer alles, also auch alle Übungen in Ruhe und mit Beispielen erklärt, wenn mir etwas unklar ist).

- dass wir heute Post vom Amtsgericht hatten. Meine Ausschlagung des Erbes ist amtlich und "anerkannt". Sie wollten jetzt von mir wissen, wer als nächstes in Frage kommt.

Ich habe dann einen kurzen Brief als Antwort geschrieben, in dem ich meine Tante, also die Schwester meiner Mutter mit Namen und Adresse angegeben habe. Sie ist 78 Jahre alt und hatte schon Schlaganfälle hinter sich.

Sollte sie das Erbe ihrer Schwester dann antreten (womit ich irgendwie rechne), dann kann sie sich um alles weitere (wie Wohnungsauflösung, die Schulden, die weiteren Mieten bis zur Kündigungsfrist, die weiteren Kündigungen ihrer ganzen laufenden Sachen usw.) kümmern. Das ist jetzt auf jeden Fall nicht mehr mein Problem.

Trotzdem liefen bei mir heute Abend ein paar Tränchen, was ich aber schnell wieder im Griff hatte. Ja, jetzt ist es amtlich, dass ich sozusagen nichts mehr mit den Sachen von meiner Mutter zu tun habe. Ich weiß, dass dieser Schritt richtig ist, dass ich das ganze weder seelisch noch finanziell geschafft hätte. Aber trotzdem ist es halt ein komisches Gefühl, dass es jetzt so offiziell ist.

- dass unser Drucker so gut funktioniert (als ich den Brief an das Amtsgericht ausgedruckt hbe).

Unser bisheriger Drucker, also den wir vor diesem Drucker hatten, ist kaputt gegangen, weil wir damit zu selten privat drucken. Er ist völlig eingetrocknet, bis nichts mehr ging. Mit diesem neuen Drucker drucken wir nicht viel mehr. Als wir ihn jetzt, nach ein paar Monaten, wieder brauchten, ging schon wieder nichts mehr. Aber dieses Mal hat es zum Glück geklappt, dass wir nur die Patrone (eigentlich voll, aber total eingetrocknet) auswechseln mussten. Er ist wieder sehr gut, druckt wieder sehr gut aus. Wir haben jetzt vor, an jedem Wochenende eine Seite auszudrucken, damit er nicht mehr eintrocknen kann.

- dass ich heute Abend die letzten Stücke vom Putenbrustbraten gegessen habe, dazu Kraut-/Gurkensalat (mit Essig/Öl und Gartenkräuter), den mein Freund heute Nachmittag frisch gemacht hat. Immer wieder super lecker.

Ja, jetzt habe ich dieses blöde Seminar hinter mir. Es fing um kurz nach 18 Uhr an und ging bis 20.15 Uhr. Gegen 20.20 Uhr waren wir dann draußen (gegen 21 Uhr war ich zu Hause).

Mit Achtsamkeit die innere Ruhe finden....

Der Leiter war zum einen ein Psychologe, hat aber zuvor Yoga gelernt und rund 25 Jahre als Yoga-Lehrer gearbeitet.

Zuerst ging es um Stress. Was ist Stress, wodurch geraten wir in Stress. Es gibt positiven Stress, den wir brauchen (sozusagen Motivation für den Körper), aber auch den negativen Stress. Was verursacht dieser Stress im Körper. Jeder Mensch nimmt verschiedene Situationen anders auf.

Durch Stress steigt das Hungergefühl, also man nimmt zu. Das Adrenalin steigt, der Speichel im Mund wird weniger, der Puls steigt usw.

Er hatte so ein Pulsmessgerät dabei. So einen kleinen Klipp, den man über den Finger steckt. So ein Teil hätte ich gerne für meinen Sport. Es ging durch die Reihen, jeder (rund 15 Personen) sollte es mal ausprobieren. Im Ruhezustand sollte der Puls bei etwa 60 liegen, was bei mir auch stimmt. Unter Stress steigt der Puls auf über 70. Bei mir (ich war in dieser Situation unter totalem seelischem Stress) war er aktuell bei 80. Ich habe mein Herzrasen sehr intensiv gemerkt.

Dann ging es halt darum, wie man diesen Stress wieder unter Kontrolle bekommt. Das fand ich dann schon etwas "albern". Aber im Grunde mache ich manches davon eh schon automatisch.

Also zwischendurch immer mal "innehalten", sich auf seinen Körper konzentrieren und bewusst durchatmen, sich auf die Atmung konzentrieren. Das mache ich, wenn ich nervös bin (z. B. bei Betriebsversammlungen) eh regelmäßig. Langsam atmen und dabei auch langsam zählen.

Man soll alles bewusster wahrnehmen. Sich beim Trinken auf jeden Schluck konzentrieren, beim Essen auf jedes Stück, auf jeden Bissen, den man konzentriert durchkaut. Unter der Dusche auf das Wasser achten, wie es am Körper runter läuft usw.

Man soll auch die schönen Sachen bewusst wahrnehmen, abends durchgehen, was man schönes am Tag erlebt hat (also mein Glückstagebuch sozusagen, was durch den Tod meiner Mutter ja etwas gelitten hat, da stand bei mir halt die Trauerbewältigung an erster Stelle, aber jetzt führe ich es ja weiter).

Er war allerdings sehr unflexibel, hielt sich nur an seinem Text fest. Es waren viele Sätze (innerlich ruhig zu werden) aus der Medidation. Er meinte öfter, ob es dazu Fragen gibt, aber bei jeder Frage (es kamen mehrere Fragen) gab er dann die gleiche Antwort, "Das ist einfach so, das kann ich nicht erklären, nehmen Sie es einfach so hin". Das fand ich nicht gut (andere aus der Gruppe auch nicht). Ja, da bin ich von meinem Trainer halt eine völlig andere Reaktion gewöhnt (er geht auf meine Fragen halt immer total ein und erklärt mir alles, auch mit Beispielen).

Wir haben dann auch kleine Übungen gemacht. Zuerst im Sitzen, dann im Stehen und schließlich (für etwa 15 Minuten) auch im Liegen.

Das fand ich alles total langweilig und nervig. So etwas ist nichts für mich. Immer jeden Satz 8 bis 10 mal, ich habe immer mitgezählt. Das ist halt eh eine "Marotte" von mir, dass ich bei allen Sachen immer automatisch mitzähle.

Also im Stehen z. B. die Arme nach oben strecken, den ganzen Körper strecken, sich total darauf konzentrieren, wie lang der Rücken dabei gestreckt ist.

Im Sitzen kamen Sätze wie, der Fuß ist schwer, die Hand liegt auf dem Bein usw. Wie gesagt, jeder Satz 8 bis 10 mal in Wiederholung, total darauf konzentrieren, dass die Hand halt wirklich ruhig auf dem Bein liegt.

Das Ganze dann auch im Liegen. Auf die Füße konzentrieren, die Waden, die Oberschenkel, das Gesäß, den Rücken, die Schultern, die Arme, die Hände, den Kopf, die gleichmäßige Atmung, das Heben und Senken von Brustkorb und Bauch usw. Jeder Satz 8 bis 10 mal. Mir kam es so vor, als wenn eine Platte einen Sprung hätte. So etwas ist einfach nichts für mich.

Ein paar aus der Gruppe schliefen dabei fast ein. Meine Gedanken gingen jedoch weg. Raus auf die Straße, auf den Verkehr, die Autos. Dass ich gleich raus konnte, nach Hause fahren konnte. Nur noch 2 Tage arbeiten. Welche Aufgaben ich in dieser Zeit noch schaffen will.

Zum einen hörte ich ihm zu, machte auch alles mit (auch Anweisungen, die Hände fest zur Faust schließen, wieder 10 x der Satz, dann ganz weit öffnen, die Finger weit spreizen, dann jeweils ein Bein anziehen und wieder strecken usw.), aber trotzdem war ich in meinen Gedanken weit weg.

Das habe ich wohl von meiner Mutter "geerbt". Sie konnte auch nie abspannen, ihre Gedanken schwirrten auch immer "durch die Gegend".

Vor vielen Jahren, also vor meiner Zeit, als meine Eltern frisch zusammen waren, da waren sie im Urlaub. Dort war eine Veranstaltung. Es sollten Zuschauer hypnotisiert werden. Zuerst war mein Vater mit dabei. Bei ihm ging es sehr gut. Er machte sich auf der Bühne regelrecht zum "Affen", hat alles gemacht, was ihm gesagt worden ist, konnte sich danach aber an nichts mehr so richtig erinnern, nur noch an die Stimme vom Hypnotiseur.

Dann kam meine Mutter dran. Egal, was der Hypnotiseur zu ihr sagte, sie behielt ihren eigenen Willen, war mit ihren Gedanken (so wie ich vorhin) immer bei verschiedenen Situationen gleichzeitig, so dass es bei ihr nicht funktionierte. Ja, und so bin ich halt auch. Immer schon gewesen.

Ja, und trotzdem nehme ich einzelne Situationen in meinem Kopfkino sehr bewusst, sehr intensiv auf und kann sie dann auf Knopfdruck wieder abrufen. Anders kenne ich es nicht, so bin ich halt auch immer schon gewesen.

Anfangs mussten wir alle Lachen, als es hieß, dass wir Sachen, die uns stressen, aus dem Leben schmeißen sollen. Sofort fingen alle an, dass wir unsere Chefs und bestimmte Kollegen ja nicht "einfach so" loswerden könnten. Jeder dachte dabei natürlich an andere Personen (an die entsprechenden Kollegen), aber jeder hatte diesbezüglich halt die gleichen Gedanken (Grins).

So, diesen Abend, diesen Vortrag habe ich also hinter mir. Jetzt noch 2 Tage arbeiten und "Endspurt" mit meinen Aufgaben. Ich hoffe, dass ich es soweit noch schaffen werde (was ich so einplane).

Mein Kollege meinte vorhin noch zu mir, ich solle mir (nach diesem Vortrag darüber) keinen Stress machen, was ich nicht mehr schaffe, das bleibt halt liegen. Schon klar. Aber letztendlich darf ich mir dann nach meinem Urlaub die Beschwerden am Telefon darüber anhören, dass ich meine Arbeit nicht geschafft habe.

Auch für die Woche, als ich wegen meiner Mutter zu Hause war, als Sachen liegen geblieben bin, habe ich Beschwerde-Anrufe bekommen, bei denen ich mich dann rechtfertigen und entschuldigen musste. Deswegen will ich halt zusehen, dass ich bis Freitag Abend noch so viel wie möglich schaffe, möglichst tagesglatt in den Urlaub gehe.

Kommentare

03:09 13.05.2017
Gut so, "Kinder" in dem Alter können ihr jedwede Erledigungen abnehmen
Good luck!
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07:43 12.05.2017
Nein, mit meiner Tante habe ich seit vielen Jahren absolut gar keinen Kontakt mehr. Wenn sie das Erbe antritt, dann ist es ihre Sache. Damit habe ich nichts zu tun. Sie hat 2 Kinder, 2 Töchter (meine Cousinen), beide um die 50 Jahre. Wenn sie (oder ihre Töchter) das Erbe antritt, dann können sie sich alleine um alles kümmern. Ich bin da komplett raus.
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03:16 12.05.2017
Naja, so "blöd" war das Seminar dann ja wohl doch nicht
Und hoffentlich nimmt Deine Tante das Erbe nicht an, dann wärst Du letztendlich wohl doch wieder mit im familiären Sorgen- und Arbeitskreis der Abwicklung Oder hat sie Kinder, die sich kümmern könnten?
Good luck!
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