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Tagebuch PetraM
2017-06-10 03:55
Freitag, 09. Juni 2017
Der heutige Tag war seelisch sehr heftig für mich. Ein totales Auf und Ab. Und ich bin wirklich froh, dass ich für heute Urlaub genommen hatte. Das war wirklich besser so.

Heute morgen war ich ja zunächst zur Untersuchung. Ich war nervös ohne Ende. Ich war (mit Wartezeit) etwa eine Stunde in der Praxis.

Die Untersuchung fand ich sehr schmerzhaft, es kam mir schlimmer vor als vor drei Jahren, als ich zum ersten Mal eine Mammographie hatte. Keine Ahnung warum. Manchen Frauen macht es kaum oder nur wenig aus, aber ich fand es heute sehr heftig.

Nun gut, es läuft dort so, dass der Arzt sich die Aufnahme direkt kurz ansieht. Auf den ersten Blick hat er nichts gesehen.

Dann kam ein kleines Gespräch, weshalb man die Mammographie überhaupt machen soll. Ich brauchte nur zu sagen, dass meine Mutter Brustkrebs hatte. Das reichte ihm dann schon zur Begründung. Er hat dann noch alles abgetastet, hat aber auch dabei nichts gefunden.

Er wird sich die Aufnahmen jetzt nochmals detailliert ansehen und dann einen Bericht darüber schreiben, den er meinem Arzt schicken wird. Wenn alles Gut ist, dann höre ich erst Ende des Jahres, also bei der nächsten Kontrolle wieder von meinem Arzt. Sollte er aber irgendwas finden, dann wird sich mein Arzt zwecks Terminabsprache zum weiteren Vorgehen mit mir in Verbindung setzen. Jetzt hoffe ich mal, dass ich in den nächsten Wochen nichts von meinem Arzt hören werde.

Aber ich sage mal so, sollte er einen "Ansatz" von Krebs finden, dann ist es noch so klein, im totalen Anfangsstadium, so dass es gut zu behandeln wäre. Aber ich hoffe jetzt einfach mal, dass er gar nichts finden wird.

Diesbezüglich hatte meine Mutter damals auch Glück. Vor etwa 10 Jahren wurde in beiden Brüsten was festgestellt. Sie wurde punktiert. In beiden Seiten war der "Kern" bereits bösartig, aber der äußere Bereich davon noch gutartig. Beides wurde dann per Schlüsselloch-OP (ein paar Tage Krankenhaus) entfernt. Weil der äußere Bereich noch gutartig war, brauchte sie dafür auch keine Chemo. Das konnte noch nicht gestreut haben. Aber laut Ärzten hätten beide Seiten, beide Tumore jederzeit komplett umschlagen können, komplett bösartig werden können. Deswegen mussten sie schnellstmöglich raus.

Während ich im Wartezimmer saß und auch nach der Aufnahme, als ich auf den Arzt gewartet habe, musste ich total mit den Tränen kämpfen. Ich musste immer wieder an meine Mutter denken, was sie alles mitgemacht hat, einschließlich der ganzen Untersuchungen und der Angst vor der Diagnose. Ich war heute einige Male sehr nah am Wasser gebaut.

Nach diesem Termin ging mein erster Weg in eine Bäckerei. Ich hatte fest vor, mir zur Nervenberuhigung Schoko-Donuts zu holen. Aber in dem Moment, als ich dort vor der Theke stand, da bekam ich schon ein schlechtes Gewissen. Gerade jetzt ohne Fahrrad kann ich die Kalorien ja noch schlechter wieder abtrainieren. Nein, ich wollte dann doch nichts Süßes mehr essen. Stattdessen habe ich Brötchen geholt. Auch für meinen Freund, der sich darüber gefreut hat, weil er dadurch nach der Arbeit direkt was zum Essen hatte.

Dann war ich im DM Markt. Meine Mutter hat vom Turnverein zum Geburtstag einen Gutschein vom DM Markt über 15 Euro geschenkt bekommen. Das war die Zeit, als ihr Freund mit dem Darmkrebs gerade im Krankenhaus lag. Sie meinte zu mir, sie käme jetzt nicht dazu ihn einzulösen, ich solle ihn besser mitnehmen. Ja, und heute habe ich ihn halt eingelöst. Ich habe mir dafür unter anderem eine neue Sonnenbrille mit passendem Mäppchen geholt. Von der Brille habe ich jetzt auf jeden Fall mehr, als wenn ich mir eine Tafel Schokolade geholt hätte.

Dann habe ich dort auch die Fotos für ihre ehemalige Kollegin ausgedruckt. Das war ein Akt. Ich habe es dort zum ersten Mal gemacht. Ich musste mehrmals die Verkäuferin ansprechen. Die Fotos kommen auch nicht direkt an diesem Computer raus, sondern in einem Raum "neben an", mussten mir dann von der Verkäuferin angegeben werden. Aber ich fand es gut, dass ich es irgendwie hinbekommen habe.

Ich habe auch für mich selber ein schönes Foto von meiner Mutter ausgedruckt. Noch kann ich es mir nicht täglich ansehen (dafür bin ich zu nah am Wasser gebaut), aber für die Zukunft möchte ich sie so in Erinnerung behalten (sie lacht darauf auch so schön, strahlt darauf so viel positive Energie aus).

Danach war ich in einer Buchhandlung. Dort gibt es schon die ersten Kalender für 2018. Ich habe mir 2 Kalender mit Erdmännchen geholt, eines zum Hinhängen, das andere zum Hinstellen.

Dann war ich noch kurz bei Rossmann. Dort habe ich mir ein neues silbernes Armkettchen mit kleinen blauen Steinchen geholt. Nachdem das andere Armkettchen gestern kaputt gegangen ist (das hatte ebenfalls blaue Perlen), habe ich mir dieses heute dann noch gegönnt.

Danach fing es heftig an zu regnen. Dann habe ich zugesehen, dass ich nach Hause komme. Zu Hause habe ich mich nach dieser ganzen Aufregung erst mal etwas hingelegt, eine Runde geschlafen. Seelisch erst mal etwas runterfahren.

Dann kam mein Freund nach Hause. Nachdem er das Brötchen gegessen hatte, sind wir dann Einkaufen gefahren. Unser Ziel war es ja eigentlich, heute ein neues Fahrrad/Ergometer zu kaufen. Nun gut, das hat leider nicht geklappt.

Wir waren in zwei Geschäften, in denen es früher (also vor ein paar Jahren) noch Ergometer gab. In beiden gibt es (in der Sportabteilung) nur noch "richtige" Fahrräder. Die Nachfrage nach Ergometer sei so gesunken, dass diese nur noch online angeboten werden. Darüber war ich enttäuscht.

Dann waren wir noch in einem richtigen Sportgeschäft. Nun gut, dort gab es zwar Ergometer, aber die Preise waren "gesalzen". Im Internet fangen die durchschnittlichen Preise bei 100 bis 150 Euro an. Ich plane bis etwa 200 Euro ein.

In diesem Sportgeschäft fingen die Ergometer jedoch bei 350 Euro an, aufwärts über 500 Euro, 600 Euro usw. Nein, das ist mir definitiv viel zu teuer.

Heute Abend saß ich dann schon eine ganze Weile vor dem Computer und habe verschiedene Angebote im Internet verglichen. Online werden sie ja von verschiedenen Händlern angeboten. Bis jetzt habe ich mich aber noch nicht entschieden.

Ich lese mir auch die Beurteilungen durch. Die meisten Fahrräder bekommen zwar sehr gute Beurteilungen, aber bei den meisten in der Kategorie bis 150 Euro steht schon mit dabei, dass sie nur als "Hobby" geeignet sind, also für gelegentliches Fahren. Wenn man darauf häufiger fährt, was bei mir ja der Fall ist, dann würden die Pedale schnell kaputt gehen, außerdem auch der Computer, also die digitale Anzeige. Diese Fahrräder kommen für mich dann also nicht in Betracht.

Aber ich werde so lange weitersuchen, bis ich eines gefunden habe, das ich mir dann bestellen werde. Ich muss ja auch sehen, wie es geliefert wird, Post, Spedition usw. Also von heute auf morgen wird es jetzt leider nichts werden.

Eigentlich wollte ich heute Abend noch Sport machen, aber letztendlich saß ich so lange (bisher ohne Ergebnis) vor dem Computer, bis es zu Spät für den Sport war.

Beim Sport muss ich mich deswegen zunächst etwas umorientieren. Ich bin halt sehr auf meine Abläufe konzentriert, also einschließlich der 100 Kilometer Fahren im Monat. Ohne diese geplanten 100 Kilometer fehlt mir im Moment etwas der Anreiz für regelmäßigen Sport.

Natürlich muss ich aber dennoch weiterhin an meinen Körper denken, dass ich keine Schmerzen bekommen möchte (wenn meine Muskulatur wieder zu schwach wird). Mein Sport, mein Trainingsprogramm besteht nicht nur aus dem Fahrradfahren.

Ich will mich deswegen auch mehr auf die "Trainingsseite" konzentrieren. Auch ohne Fahrrad mehr Sport, mehr Trainingseinheiten durchziehen, so dass ich bei den Athleten in der Monatsliste wieder eine höhere Stelle erreiche. Meistens liege ich dort im mittleren Bereich, bei etwa Position 20. Wenn ich aktuell schon keine 100 Kilometer im Monat fahren kann, dann will ich wenigstens versuchen, so viele Trainingseinheiten durchzuziehen, so dass ich auf dieser Monatsliste etwas höher komme.

Ganz abgesehen davon, dass wir beim Training "früher oder später" die nächste Kontrolle durchführen werden. Auch beim Steppbrett-Training verbrennt man Kalorien (vielleicht weniger als auf dem Fahrrad, aber immerhin), von dem "Nachbrenneffekt" nach intensivem Hanteltraining mal ganz zu schweigen. Wenn mir zu viele Trainingseinheiten fehlen, dann habe ich keine Chance, die geplanten Ziele (Gewichtsabnahme) bei den nächsten Kontrollen zu erreichen.

Motivation/Ansporn für den Sport habe ich also (abgesehen natürlich von der Schmerzfreiheit) auch weiterhin.

Zusammenfassend, am Freitag fand ich es schön,

- dass ich heute einen Tag Urlaub hatte, deswegen (auch den Arzttermin) in aller Ruhe in Angriff nehmen konnte.

- dass ich die Untersuchung hinter mir habe.

- dass dabei nichts festzustellen war (wie gesagt, sollte noch etwas gesehen werden, dann ist es noch super klein, im absoluten Anfangsstadium, so dass im Grunde nicht viel passieren kann).

- dass ich mir, anstelle von Süßigkeiten, eine Sonnenbrille, 2 Kalender und ein Armkettchen geholt habe.

- dass ich die Fotos für die ehemalige Arbeitskollegin meiner Mutter ausgedruckt habe.

- dass ich heute schon mal die Karte für die "Schwiegermutter" für ihren Geburtstag am Montag eingeworfen habe (die ich gestern Abend noch geschrieben habe).

- dass ich mir in dem Sportgeschäft (wenn wir schon mal dort waren) dann direkt nochmals diese "Elastic Laces", diese "Gummischnüre" in Grau und Schwarz, für verschiedene Schuhe geholt habe. Irgendwie habe ich mit Knoten und Schleifen halt immer Probleme, die gehen bei mir immer wieder auf. Weil ich damit in meinen Turnschuhen so gut klar komme, will ich sie jetzt doch mal für meine "richtigen", für die guten Schuhe benutzen.

So, diesen Tag habe ich geschafft. Das seelische Auf und Ab war wirklich vom Feinsten.

Jetzt muss ich sehen, dass ich mein Leben wieder in den Griff kriege. Also zum einen seelisch wieder ruhiger werden (an den letzten Tagen war ich sehr nervös) und dann halt auch meine Tagesabläufe, also einschließlich meines regelmäßigen Sports (auf der Arbeit natürlich auch wieder, nachdem ich in dieser Woche wieder etwas Minus gemacht habe, will ich dort jetzt weiterhin die Minusstunden komplett abbauen).

Kommentare

02:22 11.06.2017
Danke! Ich bin immer noch auf der Suche nach einem neuen Fahrrad. Ich gucke jetzt bis etwa 200 Euro. Die Auswahl ist ja enorm (aber auch Modelle 500 Euro, Tausend und mehr).
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02:19 11.06.2017
Schön für Dich, dass Du trotz Deiner Probleme dann so gut auf dem Ergometer trainieren kannst! Und Daumendrück, dass Du einen richtig Guten und preiswert findest!
Good luck!
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12:39 10.06.2017
Das klappt leider nicht mehr. Darüber habe ich vor einiger Zeit schon mal geschrieben.

Mein Freund hat mir vor etwa 5 Jahren ein ganz neues Fahrrad gekauft. Das steht seitdem so in der Garage.

Wir haben es mehrmals ausprobiert, auf Parkplätzen geübt. Ich fange darauf, sobald ich "rolle", immer sofort an zu wackeln, habe meinen Körper nicht mehr unter Kontrolle. Stures Geradeausfahren ging gerade noch. Aber sobald ich eine kleine Kurve fahren wollte, fingen meine Arme so an zu zittern, dass ich das Lenkrad zur Seite verriss.

Beim Bremsen ging ich jedes Mal automatisch mit den Füßen auf den Boden, habe mit den Fersen gebremst. Ein paar Versuche, nach jedem habe ich danach vor Aufregung Stundenlang geweint.

Als Kind (Schülerin) bin ich damit täglich stundenlang unterwegs gewesen. Zuletzt mit Anfang 20.

Sobald das Fahhrrad ins Rollen kam (bei den letzten Versuchen) fing ich aus Angst schon an zu weinen. Ich habe das Gefühl, dass meine Ängstlichkeit (vielleicht vom Asperger-Syndrom, das weiß ich nicht), umso älter ich werde, immer intensiver und ausgeprägter wird. Ich bin, im Vergleich zu früher, noch viel näher am Wasser gebaut. Das war ich zwar eh immer schon, aber in den letzten Jahren ist es noch viel schlimmer geworden.

Zu Hause auf dem Ergometer fahre ich ja immer mit Power, soviel Gas wie möglich geben, die 10 Kilometer in möglichst kurzer Zeit schaffen ("Spinning" sozsuagen). Das ist hier draußen auch nicht möglich. In den Parks ist zu viel los und auf den Straßen sowieso nicht.

Das Autofahren habe ich ja schon vor etwa 4 Jahren ganz aufgegeben (nach unzähligen Unfällen). Mit dem Fahrrad traue ich mich gar nicht zwischen die Autos. Wenn einer hupt, dann kriege ich sofort Panik. Dazwischen habe ich nichts zu suchen.

Mein Freund versucht ja schon, das Fahrrad in der Garage loszuwerden. Es nervt ihn total, ist ständig im Weg. Er kennt meine Art, möchte auch nicht mehr, dass ich damit jetzt nochmals fahre. Wenn dann was passieren würde, dann würde er sich Vorwürfe ohne Ende machen.

Nein, ich bleibe lieber bei meinem Ergometer. Damit "stehe" ich sicher in meinem Zimmer, brauche auf keine Anderen (Fußgänger und Autos) Rücksicht nehmen, kann nicht umkippen (Gleichgewicht), kann einfach die Augen zumachen (was ich häufig mache) und einfach nur Gas geben, volle Power, bis ich die 10 Kilometer geschafft habe.
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07:01 10.06.2017
Könntest du nicht - gerade jetzt im Sommer - "live", also draußen, Rad fahren?
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2017-06-10 03:55