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Tagebuch PetraM
2016-11-26 03:02
Fr. 25. November 2016
Für den heutigen Eintrag muss ich an ein paar Stellen zeitlich etwas ausholen (in die Vergangenheit greifen), weil es aktuell sonst keiner verstehen würde (aber längere Einträge ist man von mir ja eh gewohnt - Grins).

Zunächst allgemein zum heutigen Tag.

Die Kurzfassung lautet: Ich war bei der Ärztin, bin bis 03.12. krankgeschrieben. Ich habe eine Bronchitis, aber auch eine heftige Nebenhöhlenvereiterung/Entzündung. Von dieser Entzündung kommt meine katastrophale Stimme (dass ich zeitweise nur flüstern kann, nur am "Piepsen" bin) und meine häufigen Kopfschmerzen. Die Bronchitis verursacht natürlich den Hustenreiz und das Stechen im Brustbereich. Mein Hals ist im Grunde in Ordnung, aber wenn die Nase zu ist, man nachts durch den Mund atmet, dann hat man morgens halt heftige Halsschmerzen (also einen total trockenen Hals). Anfang der Woche werde ich wohl eine Halsentzüdung gehabt haben, aber jetzt kommt es nur noch von den vereiterten Nebenhöhlen.

Ich habe Antibiotika bekommen, Amoxibeta 1000 mg Tabs (20 Stück), soll davon 3 x täglich eine Tablette im Wasser aufgelöst trinken. Es sind große Tabletten, die sich aber schnell auflösen. Daraus wird dann ein dickflüssiges weißes Getränk. Anfangs schmeckt es noch ganz angenehm, nach einer Mischung aus Erdbeeren und Zitronen, aber bei den letzten Schlücken wird es total ekelig, dann bekomme ich eine Gänsehaut nach der anderen. Ich soll sie nicht auf nüchternen Magen trinken. Entweder beim oder nach dem Essen. Und weil ich beim Essen ja immer mehr trinke als "nur so" (zwischendurch), werde ich sie halt beim Essen Trinken.

Für Nachts soll ich Hustentropfen nehmen, Paracodin N-Tropfen, wovon ich vorhin dann schon mal 30 Stück genommen habe.

Und wegen der Entzündung der Nebenhöhlen habe ich spezielles Nasenspray mit Cortison bekommen. Aquacort 50 Mikrogramm Nasenspray Rhinologikum. Das soll ich einmal täglich nehmen.

Seitdem ich das Antibiotikum und das Nasenspray genommen habe, läuft meine Nase wie ein Wasserfall (also seit dem Nasenspray wurde es noch heftiger). Ich hoffe, dass das ein gutes Zeichen ist, dass es wirkt und sich in den Nebenhöhlen jetzt alles löst.

Der Tag fing schon positiv an, weil wir das Paket, das bestellte Radio von Weltbild bekommen haben. Das hat wohl unsere Nachbarin gestern irgendwann angenommen und hat es uns gestern Abend vor die Wohnungstüre gelegt (abends waren wir beide nicht mehr draußen, nicht mehr vor der Türe). Wir haben es heute Abend bereits in der Küche angeschlossen, es ist wirklich toll (noch viel besser, als mein Freund es sich vorgestellt hat). So wie man es vom Autoradio her kennt, werden im Display immer die Sänger und Lieder eingeblendet, was gerade läuft, zum Teil sogar mit Foto des entsprechenden Sängers. Das kannte ich so bisher noch gar nicht.

Heute morgen bin ich zeitig aufgestanden, war gegen 8 Uhr in der Praxis.

Die Ärztin war allerdings bei Hausbesuche. Die Arzthelferin, eine total nette, freundliche Frau, sagte mir, dass die eigentliche Sprechstunde deswegen erst ab etwa 10 Uhr losgehen würde. Nun gut, 2 Stunden nur so im Wartezimmer rumzusitzen, dazu hatte ich natürlich keine Lust. Also ging ich erstmal wieder. Zuerst ging ich in eine Bäckerei, ein paar Brötchen holen. Ich bin stolz, dass ich mir heute nichts anderes geholt habe, also keinen Stutenmann, keinen Donut und auch kein Spritzgebäck, worauf ich auch mal wieder Hunger hätte.

Ich war dann noch kurz Einkaufen (Brot, Kaffee, Weintrauben), ging kurz nach Hause, alles auspacken, war etwa eine halbe Stunde hier und ging dann wieder los.

Gegen 10 Uhr war ich wieder in der Praxis. Diese Ärztin lässt sich wirklich sehr viel Zeit für die Gespräche, geht auf jeden Patienten in aller Ruhe ein.

Ich saß dann bis 12.50 Uhr im Wartezimmer!!! Zwei Patienten waren nur "kurz" bei ihr drin, nur 15 und 20 Minuten lang. Dafür war eine Patientin 30 Minuten bei ihr drin und 2 Patienten waren 45 sowie 50 Minuten lang bei ihr drin. Im Wartezimmer zog sich diese Zeit natürlich wie Gummi (wenn es so gar nicht weiter geht).

Immerhin habe ich dort eine Frau wiedergetroffen, die ich von früher her kannte. Wir haben uns etwa eine halbe Stunde unterhalten, wie es mir so geht (abgesehen von dieser Erkältung), was es bei mir und bei ihr seit damals so neues gibt. Diese halbe Stunde ging schnell um. Aber dann hatte sie keine Lust mehr zu warten (sie wollte lieber Montag morgen nochmals kommen).

Ja, und gegen 13 Uhr kam ich dann endlich an die Reihe. Ich kam dort dann gegen 13.30 Uhr wieder raus.

Jetzt muss ich zum ersten Mal (für diesen Eintrag) zeitlich etwas ausholen.

Als damals (vor ein paar Jahren) meine Depressionen anfingen, da war ich in einer anderen Praxis in Behandlung. Die damalige Ärztin konnte damit nichts anfangen, "flaumte" mich im Wartezimmer sogar vor den anderen Patienten an, dass ich endlich mit dem Heulen aufhören soll. Ich solle erstmal nach Hause gehen, mich wieder beruhigen, dann könne ich gerne wieder zu ihr kommen. Aber sie wolle keine Tränen sehen. Ich kam damals aber nicht dagegen an. Aus den kleinsten Anlässen habe ich damals immer geweint.

Dadurch kam ich dann zu der Ärztin, bei der ich heute war. Sie ist Allgemeinmedizinerin und auch Psychotherapeutin. Ich fand sie sofort sehr nett und sympathisch. Sie ging sofort total auf mich ein (auch beim heutigen Gespräch wieder). Ich wollte damals gerne eine Gesprächstherapie bei ihr durchführen (das hat sie auch in meiner Akte vermerkt), aber leider war ihre Warteliste damals sehr lang, ich hätte mindestens 1,5 Jahre warten müssen. Nun gut, in dieser Zeit war ich dann bei anderen Therapeuten, habe mir auch anders geholfen (in dieser Zeit lernte ich auch meinen Trainer kennen und bekam von ihm die Idee mit dem Glückstagebuch, wurde seelisch dann immer stabiler).

Außerdem war ich damals ja noch auf die KG angewiesen, also brauchte noch die KG-Verordnungen. Sie sagte direkt, dass ich sie von ihr nicht bekommen würde, dazu solle ich zum Orthopäden gehen (ich war bei unzähligen Orthopäden, aber keiner hat es verordnet). Dadurch bin ich dann bei dem Arzt gelandet, bei dem ich in den letzten Jahren in Behandlung war (von dem ich jetzt weg will). Von ihm bekam ich ja in jedem Quartal eine KG-Rezept (besser als gar nichts, besser als alles alleine bezahlen zu müssen).

Als sie meinen Namen in ihren Computer eingab, da erschien sofort ihre damalige Notiz über meinen damaligen Besuch mit den Depressionen. Da sie ja Psychotherapie anbietet (und zur Zeit auch wieder freie Plätze hätte), sprach sie mich direkt darauf an, wie es mir diesbezüglich gehen würde, wie mein Leben diesbezüglich seitdem verlaufen wäre, wie ich die Depressionen soweit in den Griff bekommen hätte. Dadurch steckten wir, auch trotz meiner unmöglichen Stimme, sofort mitten in einem interessanten Gespräch über meine damaligen Gesprächstherapien, über die Psychologin in der Reha, über das Glückstagebuch, wie ich mein Leben seitdem geordnet habe usw. Um meine aktuellen Probleme (also das Abhorchen der Bronchien usw.) hat sie sich dann nach etwa 20 Minuten noch ausgiebig gekümmert.

Jetzt muss ich zeitlich nochmals etwas ausholen, damit man dem Inhalt des Gespräches, wie es dann verlaufen ist, besser folgen kann. Für Außenstehende wird es sonst zu kompliziert.

Das Wort Autismus hat wohl fast jeder schon mal gehört. Jeder denkt dabei sofort an einen Menschen, der völlig neben sich steht, von der realen Welt kaum was mitbekommt, nur in seiner eigenen Welt lebt. Nun gut, jeder Mensch ist anders. Von diesem Autismus gibt es auch einige "Unterstufen". Eine davon nennt sich Asperger. Davon habe ich in diesem Sommer durch Zufall etwas gehört.

Wie hier ja bekannt ist, bin ich gerne alleine, also meide große Gruppen, in denen ich womöglich im Mittelpunkt stehen könnte. Ich verstehe mich mit allen Kollegen/Kolleginnen im einzelnen gut, meide es aber, mit allen gleichzeitig zusammen zu sein. Kleine Geburtstagsrunden gehen noch (zumindest je nach meiner Tagesform), aber Anfang November die Betriebsversammlung war für mich eine große seelische Belastung/Herausforderung. In der Schulzeit hatte ich mit meiner Klasse ja schon so große Probleme, bekam den Mund ja nie auf, musste deswegen (damit das Schriftliche wenigstens stimmte) abends alles in Nachhilfe erarbeiten.

Vor etwa 2 Jahren ergab sich im Büro eine Situation, die mich seelisch erschüttert hatte. Zwei Kolleginnen standen auf dem Flur, ich war im Nebenzimmer (was sie nicht bemerkten) und sie redeten laut darüber, dass ich (mein Name wurde laut genannt) ja eine Autistin sei, so still und zurückgezogen wie ich immer wäre.

Nun gut, für mich war das damals ein Schock. Ich, eine Autistin? Ich sah sofort so "richtige" Autisten vor mir und fing an zu weinen (habe abends deswegen heftig geweint). Ich fand das von den Kolleginnen damals total beleidigend. Als "richtige" Autistin könnte ich meine jetzigen Aufgaben, im Empfang mit Zentrale usw. so flexibel zu arbeiten, doch gar nicht schaffen, gar nicht bewältigen. Ich erzählte es meiner Mutter, die sich darüber ebenfalls total aufgeregt hat. Es wäre unverschämt, wie man über mich reden würde, nur weil ich nicht überall im Mittelpunkt stehen will. Nun gut, das ist jetzt etwa 2 Jahre her.

In diesem Sommer, als ich mir für mein E-Book weitere Bücher runtergeladen habe, da wurde ich auch auf die Bücher von Marion Schreiner aufmerksam. Auch von ihr habe ich 3 Bücher runter geladen. Ich lese ja auch gerne Biographien. Sie hat auch eine Biographie rausgebracht. Fürs E-Book damals nur 2,99 Euro. Denkmomente. Warum nicht, das hat mich irgendwie interessiert.

Sie schreibt darin, wie ihr Leben verlaufen ist, dass sie Aspergerin ist, was erst mit 48 Jahren festgestellt worden ist.

Aspergerin? Nie gehört. Was ist das denn? Eine Unterform vom Autismus. Autismus? Was ich laut meinen Kolleginnen ja auch sein soll? In dem Moment wurde ich hellhörig, habe mich mit diesem Begriff beschäftigt. In diesem Buch Denkmomente habe ich schon über die Hälfte gelesen. Im Grunde beschreibt sie darin zu rund 90 % mein Leben. Ich kann mich mit fast allen beschriebenen Situationen total identifizieren.

Ja, und dann habe ich natürlich angefangen, im Internet danach zu suchen. Jeder Mensch ist natürlich anders, aber dennoch gibt es bei den Aspergern auch einige vergleichbare Punkte.

Sie sind still, scheuen vor Gruppen zurück. Sie brauchen Strukturen, also einen geregelten Ablauf. Wenn sie sich für was interessieren, dann sind sie darin sehr gut, mit den anderen Sachen haben sie große Probleme. Durch die zurückgezogene Art haben sie Probleme mit Freundschaften. Was sie machen, das machen sie sehr genau, sehr akribisch. Sie sind sehr ehrlich. Sie nehmen vieles sehr bzw. zu genau (also auch Sprichwörter). Sie brauchen Zeit, um Kontakte aufzubauen, um sich anderen gegenüber zu öffnen. Und noch einige weitere Punkte mehr.

Bei den meisten Aspergern wird die Diagnose nicht direkt gestellt, sondern über "Umwege", z. B. über Depressionen. Dadurch kamen wir auch heute darauf zu sprechen. Man kann Asperger im Grunde auch als "stille Charaktereigenschaft" bezeichnen (ich wurde ja immer schon als still, schüchtern und ängstlich beschrieben).

Die Ärztin hatte vor ein paar Jahren einen Patienten in der Gesprächstherapie, auf den diese Punkte ebenfalls alle zutrafen. Dadurch wurde sie damals auf den Begriff Asperger aufmerksam.

Ich habe ihr erzählt, dass ich meistens dann sehr nervös werde, den Tränen nahe bin, wenn mein Alltag, mein Leben völlig aus dem Gleichgewicht gerät. Dass ich deswegen nicht an reine Depressionen glaube, sondern eher Richtung Asperger.

Daraufhin rief sie am Computer die Seite mit dem Gespräch mit dem damaligen Patienten auf und stellte mir ein paar Fragen. Wie ich zu ein paar Sachen stehen würde, wie ich über ein paar Sachen denken würde.

Ich brauche immer einen geregelten Tagesablauf (sogar in jedem Urlaub, was ja absolut positiv ist, kommen mir vor Aufregung jedes Mal die Tränen, weil es nicht meinem sonstigen Tagesablauf entspricht). Thema Kleidung, ich würde am liebsten täglich das gleiche anziehen, im Urlaub laufe ich sogar jeden Tag in den gleichen Sachen rum. Im Sommer habe ich ein halbes Jahr die gleichen Halbschuhe an, im Winter ein halbes Jahr die gleichen Stiefel. Ich esse fast jeden Tag das gleiche. Jeden Morgen und Mittag sowieso (bis auf wenige Ausnahmen). Wenn für abends was völlig anderes geplant ist, dann bin ich den ganzen Tag über schon nervös). Ich habe keine Freundin, bin abends lieber alleine (bzw. zusammen mit meinem Freund) zu Hause, Fernsehen gucken, Computer, Lesen und natürlich meinen Sport durchziehen. Lesen und dieses Schreiben auf der Tastatur sind (neben dem Sport) meine absolut größten Hobbys, worin ich immer so richtig aufgehe. Ich arbeite (auch hier im Haushalt) immer total akribisch, sehr langsam und genau.

Nun gut, es gibt natürlich noch viele weitere Punkte. Ich meinte dann irgendwann zu der Ärztin, dass es natürlich nur meine Vermutung sei, dass ich Aspergerin bin, nachdem, was ich so alles darüber gelesen habe. Darauf meinte sie zu mir, dass sie nach 20 Minuten natürlich noch keine verbindliche Diagnose stellen könne, aber nachdem was ich ihr erzählt habe, einschließlich meiner Mimik und Gestik beim Erzählen, worauf sie genau geachtet hätte, würde sie mir unverbindlich bestätigen, dass ich ihrer Meinung nach eine Aspergerin bin.

Ja, das war für mich dann schon ein komisches Gefühl. Ob man Gemeinsamkeiten in einem Buch (von einer Aspergerin) findet oder eine Psychotherapeutin es direkt sagt, dass die ganze Art, mein ganzes Auftreten für sie eine typische Aspergerin sei, das ist dann wirklich ein seltsames Gefühl.

Nun gut, es war für mich auf jeden Fall ein sehr interessantes Gespräch. Ich finde sie sehr nett und sympathisch, möchte auch bei ihr in Behandlung bleiben (nicht mehr zu meinem bisherigen Arzt zurück).

Den Nachmittag habe ich dann zum größten Teil auf der Couch verbracht. Ruhe pur, diese blöde Erkältung auskurieren. Jetzt bin ich ja offiziell krankgeschrieben.

Ich weiß nur nicht, ob es wegen dem Wechsel der Krankenkasse Probleme geben könnte. Es wurde ja heute festgestellt. Krank für eine Woche, also bis zum 03.12. Aber ab dem 01.12. sind wir dann ja in der neuen Krankenkasse. Ich hoffe mal, dass das nicht schlimm sein wird. Natürlich habe ich heute noch meine alte Versichertenkarte mitgehabt. Die neue Karte ist ja erst ab 01. Dezember gültig.

Heute Abend habe ich mich dann auch noch mit meinem Trainer in Verbindung gesetzt. Zum einen habe ich ihm meine Krankmeldung gemailt.

Ich weiß auch nicht, irgendwie habe ich ständig das Gefühl, dass andere mir nicht glauben würden (was nicht stimmt), dass ich alles "Schwarz auf Weiß" beweisen müsste. Am Donnerstag war ich ja im Büro, obwohl meine Stimme schon morgens weg war. Aber so haben die anderen dann halt wirklich gemerkt bzw. selber gehört, dass ich nicht sprechen konnte (dass es keine "Show" ist, dass ich wirklich krank bin).

Bei Krankenscheinen habe ich immer sofort ein schlechtes Gewissen (so als wenn ich nur "blau" machen würde). Aber mit dieser doppelten Entzündung (Bronchien und Nebenhöhlen) muss ich jetzt wirklich mal kürzer treten. Meine Ärztin hat mir erklärt, dass es gefährlich werden kann, wenn das Sekret aus den Nebenhöhlen in die Lunge runter läuft. Daraus kann dann durchaus eine Lungenentzündung werden, was sehr gefährlich ist, was dann auch im Krankenhaus enden würde.

Ich bin mir zwar sicher, dass mein Trainer weiß, wie wichtig mir das Training an sich, also auch das Training mit ihm ist (aus gesundheitlichen Gründen, aber auch als Hobby), aber trotzdem habe ich auch ihm gegenüber halt ein blödes Gefühl, wenn ich "einfach nur so" absage. Ich glaube zwar schon, dass er mir glaubt, dass ich krank bin, aber wenn er dann die AU sieht, dann weiß er es sozusagen offiziell, sieht es selber "Schwarz auf Weiß", dass ich wirklich krank bin. Ich würde jetzt lieber mit ihm jeden Tag eine Stunde Training durchziehen, als tagelang nur hier rumzuliegen. Aber mit solchen Entzündungen im Körper, wodurch der Körper im ganzen ja auch geschwächt ist, ist eine sportliche Pause dann halt besser.

Ich hatte erst überlegt, ob wir am Sonntag schon mal wieder ein kleines Programm durchziehen sollen, dann wäre das letzte Training eine Woche her. Aber nachdem er meine Mail (also auch die AU) gesehen hat, hat er direkt schon von sich aus vorgeschlagen, besser noch ein paar Tage zu warten, bis es mir wieder etwas besser geht. Ab Mittwoch wollen wir dann wieder mit einem kleinen Programm starten. Die Muskulatur langsam wieder etwas mobilisieren/aufbauen.

Sogar zu meinem Freund meinte ich, ob er es mir jetzt "glauben" würde, dass es mir am Samstag beim Einkaufen wirklich schlecht ging, als ich zusammen geklappt bin. Da meinte er nur, ob ich "bekloppt" sei (Grins). Er kennt mich lange genug und wusste vom ersten Moment an, dass es keine "Show" ist, dass es mir wirklich nicht gut geht. Dafür bräuchte er keinen Arzt, keine AU und auch kein Rezept für Medikamente (die er heute Nachmittag für mich in der Apotheke abgeholt hat). Er kennt mich und er sähe es mir auch an, wenn es mir nicht gut geht (meine Ärztin sagte auch, dass ich ein eingefallenes Gesicht hätte, etwas Augenringe, dazu aufgesprungene Lippen, gesund sähe ich aktuell wirklich nicht aus).

Ja, aber so ist das halt immer bei mir. Ich glaube nicht, dass andere mir glauben, was ich sage, will deswegen immer alles beweisen, für alles beweise haben (so wie auch diese AU).

Wobei mein Trainer im Grunde ja eh weiß, dass mir das Training immer wieder Spaß macht, dass ich mich darauf immer wieder freue. Ich würde es nicht absagen, weil ich keine Lust darauf hätte (ganz bestimmt nicht). Wenn ich es absage, dann bin ich wirklich krank, dann würde ich es wirklich nicht schaffen.

Aber mein Trainer hat schon recht. Die Bronchitis wurde ja heute erst festgestellt, heute Nachmittag habe ich erst mit dem Antibiotikum angefangen. Lieber ein paar Ruhetage, diese Entzündung in den Griff bekommen, warten bis es mir etwas besser geht (ich wieder normal Atmen kann, ohne ständig einen Hustenanfall zu bekommen), bis wir dann wieder mit leichtem Training anfangen. Aber ich muss trotzdem sagen, dass ich mich auf Mittwoch, auf das nächste Training, jetzt schon wieder so richtig freue!!

Und hoffentlich kann ich dann auch bald wieder mit meinem eigenen Training starten. Mit so einer langen Zwangspause, dass diese Erkältung so intensiv, so hartnäckig wird, damit habe ich nicht gerechnet. Mir fehlt das Fahrradfahren, das Steppbrett-Training jetzt schon wirklich so richtig. Aber auch damit werde ich noch ein paar Tage warten.

Übers Wochenende (mein Freund muss eh an beiden Tagen Arbeiten, Samstag ist Pflichttag, dafür hatte er am Mittwoch frei und am Sonntag geht er auf Überschicht ebenfalls auf Frühschicht) ist erstmal totale Ruhe angesagt. Viel Liegen, viel Lesen und etwas Haushalt (also zwischendurch mal etwas Laufen, wenn ich nur Liegen würde, dann würde mein Kreislauf zu sehr absacken). Aber nur in der Wohnung bleiben. Keine Hektik, alles schön in Ruhe machen. Das wird meinem Körper sicherlich gut tun.

So, Schluss für heute. Jetzt habe ich genug geschrieben. Jetzt lege ich mich hin. Meine Nase läuft und tropft so vor sich hin. Ich habe schon ein Tempo vor mich hingelegt (weil ich so schnell gar nicht zum Tempo greifen kann, es läuft wirklich wie Wasser). Aber besser so, als wenn es richtig festsitzen würde.

Kommentare

15:18 26.11.2016
Ja, stimmt schon (bezüglich beider Kommentare). Asperger ist ja keine "Krankheit" und man steht auch nicht völlig neben sich (so wie manche Autisten, die in ihrer eigenen Welt leben, die Umwelt nicht wirklich wahrnehmen). Es ist mehr die Beschreibung, dass man stiller und zurückgezogen ist (charakterlich), sein eigenes Leben lebt (auch bezüglich Kleidung usw. sich von der Modewelt nichts vorschreiben lässt, sondern so rumläuft, wie es einem halt persönlich gefällt) und dass man sich lieber auf solchen Seiten (wie hier) schriftlich austauscht, als mit irgendwelchen Personen "durch die Kneipen zu ziehen" (dann schreibe ich lieber hier ein paar Sätze).

Schön finde ich an diesem Asperger sogar, dass ich die Welt dadurch intensiver und bewusster wahrnehme. Das habe ich schon auf vielen Seiten (von Aspergern) gelesen. Wenn mein Kopfkino angeht, egal ob im Alltag, im Urlaub, bei Ausflügen, bei schönen Filmen oder sonstwo, dann nehme ich alles total bewusst wahr, kann mich häufig auch Jahre später noch an viele kleine Details, an jedes einzelne Wort erinnern, was in diesem Zusammenhang gefallen ist. Darum beneidet mein Freund mich immer. So viel und so lange wie ich kann er sich nichts merken. Aber das ist wohl typisch für Asperger, dass sie alles viel bewusster erleben. Das finde ich persönlich eine schöne "Nebenwirkung".
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13:22 26.11.2016
Ich hatte dich vor ein paar Monaten ja schon gefragt, ob du dich mal mit dem Thema Asperger beschäftigt hast. Meiner Meinung nach passt das deinen Einträgen nach ganz gut. Es geht ja nicht um einen Stempel, sofern darum, dass man mehr Verständnis für sich entwickelt.
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03:36 26.11.2016
Ein bisschen Asperg sind wir (hier) doch alle , denke ich manchmal. Das TB-Schreiben ist ja doch eher was für Leute, die einen gewissen Hang zur Zurückgezogenheit und Stille haben. Problematisch wird's halt, wenn's weh tut, sprich, sobald man unter den Symptomen leidet, bis hin zur Depression. Da kann dann wohl sicher ein Therapeut gute Hilfe und Anstöße geben.
Daumendrück, dass letzteres Vergangenheit bleibt!
Good luck!
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PetraM Offline

Mitglied seit: 28.03.2015
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Wirklich beenden?
Ja | Nein

2016-11-26 03:02