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Tagebuch PetraM
2020-01-18 19:22
Fr. 17.01.2020
Am Freitag fand ich es schön, dass ich per Mail die Bestätigung für die Ferienwohnung bekommen habe. Einschließlich festem Parkplatz (etwa 50 Meter entfernt). Ihre erste Mail vom 15.01. ist bei mir anscheinend nicht angekommen. Jetzt freuen wir uns schon so richtig auf den Urlaub. Auch wenn es erst Ende August ist. Wie heißt es immer so passend, die Zeit geht so schnell um. Auch bis August sind es schließlich keine "10 Jahre" mehr. Ehe man sich versieht, ist es schon wieder so weit. Entsprechend können wir jetzt schon etwas besser planen. Wegen Ausflügen (wir haben schon ein paar Sachen ausgesucht), wo man dort Essen gehen kann usw. Ja, auch so eine Planung gehört für uns zur Vorfreude mit dazu. Sonst bekamen wir immer direkt eine Rechnung. Ein Betrag als Anzahlung (zum festen Reservieren), den Rest einen Monat vorher. Bis auf ihre Mail haben wir bisher noch nichts. Aber bis August sind ja noch ein paar Tage. Vielleicht schickt sie es auch per Post. Mal abwarten. Hauptsache wir haben ihre schriftliche Bestätigung. dass ich trotz Sperrungen wegen einer Bombenentschärfung gut und pünktlich nach Hause gekommen bin. In Düsseldorf ist wieder eine Weltkriegsbombe gefunden worden. Dafür mussten rund 31.000 Menschen evakuiert werden. Beim letzten Mal wurde dafür die Zugstrecke gesperrt. Die Strecke liegt auf meinem Arbeitsweg. Als die Bombe mittags gefunden worden ist, da stand noch nicht fest, wie weit die Sperrungen sein müssten. Und ab wann die Sperrungen los gehen. Wenn es meine Züge, meine Strecke betroffen hätte, dann hätte ich sehr zeitig, also früher Feierabend machen müssen. Also musste ich die Nachrichten im Auge behalten, um notfalls zügig Feierabend machen zu können. Aber ich hatte Glück. Es gab zwar Einschränkungen deswegen (auf anderen Strecken), aber mein Zug ist gut und pünktlich gefahren. Mittags wurde die Bombe gefunden (bei Bauarbeiten), die ersten Evakuierungen gingen sofort los. Ab 18.30 Uhr wurden in dem Stadtteil schon viele Straßen gesperrt. Aber letztendlich hat sich alles so verzögert, so dass die Bombe erst nach 1 Uhr (nachts) entschärft worden ist. Danach wurde alles erst wieder frei gegeben. dass ich im Büro viel Post hatte. Viel Ausgangspost, was ich alles frankieren musste (dann auch zur Post gebracht habe). Da es dort für mich im Moment seelisch sehr schwer ist, war diese Aufgabe wieder gut und passend. Ich sage mal so, mir fällt es zeitweise halt selber schwer, es zu akzeptieren, dass ich "anders" bin, dass ich eine Autistin bin. Auch wenn ich es nicht schriftlich habe, daran gibt es (aufgrund meines ganzen Verhaltens, meiner ganzen Art) im Grunde keinen Zweifel. Ich finde es total schön, dass sich manche Menschen ihre beruflichen Träume verwirklichen können. Das ist aber nicht immer der Fall. Ja, ich bin im Büro, bin für Sachen zuständig, die mir Spaß machen, die ich gut kann, gut im Griff habe. Immerhin habe ich dieses Ziel geschafft. Aber meinen "eigentlichen" Traum als Sekretärin, den kann ich "begraben". Damit muss ich mich seelisch abfinden. Ist aktuell halt wieder sehr aktiv diese Situation. Wir suchen 2 neue Mitarbeiter. Zum einen Sekretariat (unsere Sekretärin geht ja in den Ruhestand) und eine weitere, sozusagen Halb fürs Sekretariat und Halb für allgemein anfallende Aufgaben. Ja, eine Sekretärin wird gesucht. Im aller ersten Moment habe ich spontan gedacht, ob ich mich dafür bewerben soll. Aber Nein, das würde gar nichts bringen. Mein ursprünglicher Wunsch als Sekretärin passt nicht mehr mit dem heutigen Berufsbild zusammen. Viel mehr mit Computer usw. Ich bin zwar sehr flexibel, kann viele Sachen gleichzeitig und parallel machen, aber nur "von mir aus", wenn ich die Aufgaben (auch nach Wichtigkeit) selber so einteile. Aber wenn ich viele Sachen gleichzeitig bekomme, alles "gleichzeitig" fertig werden soll, alles irgendwie gleich wichtig ist, dann verliere ich den Überblick, weiß gar nicht mehr, was ich als nächstes machen soll. Selbst wenn mein Chef mich für eine der Stellen nehmen würde, ich weiß nicht bzw. glaube nicht, dass ich den Aufgaben auf Dauer gewachsen wäre. Das sehe ich ja schon aktuell. Wir haben Urlaube und Krankenscheine, die Arbeit muss aber immer weiter laufen. Andere Kolleginnen müssen sich zum Teil als Vertretung in die Aufgaben rein arbeiten. Zuerst wollte ich schon fragen, und was ist mit mir? Aber nein, schon dafür bin ich nicht geeignet. Ich muss sehen, dass ich meine eigenen Aufgaben im Griff habe. Telefon, Post und die Formulare. Die Buchhaltung ist aktuell "auf der Strecke geblieben". Ich hatte es über Jahre im Griff. Die Rechnungen müssen bei uns kontiert werden, also je nach Rechnung muss eine bestimmte Nummer (Kontierung) eingetragen werden. Das lief über Jahre sehr gut. Ja, aber seit 01.01. gibt es eine neue Regelung. Diese Kontierung läuft ab sofort anders. Macht der Gewohnheit.... Zuerst hörte es sich logisch an, aber als ich dann die ersten Rechnungen bearbeiten wollte, da stand ich "wie ein Ochs vorm Berge", wusste überhaupt nicht, wo ich ansetzen sollte. Mir fehlte total der "rote Faden". So, als wenn man bei Mathe vor einer neuen Formel sitzt, diese aber nicht anwenden kann. Ich gab es schließlich auf. Meine Kollegin muss bzw. wird mir dabei helfen. Dafür müssen wir uns noch mal in Ruhe zusammen setzen. Ja, am liebsten "30 Jahre" lang die gleichen Aufgaben haben. Immer schön alles "08/15" abarbeiten. Das wäre für mich ideal. Aber das geht bzw. gibt es nun mal nicht. Wenn ich das schon nicht hin bekomme, dafür schon Hilfe und Unterstützung brauche, wie soll ich mich dann als Vertretung in Sachbearbeitung "mal eben" rein arbeiten und wie soll ich das Sekretariat mit vielen neuen Aufgaben (auch rund um Computer) übernehmen? Nein, gar keine Chance. Davon habe ich nur kleine Aufgaben bekommen bzw. übernommen. Z. B. laufen inzwischen alle E-Mail-Eingänge über mich. Im Grunde als "Posteingänge", da ich ja eh für die Post zuständig bin. Früher liefen E-Mail-Eingänge über das Sekretariat, aber seit rund 2 Jahren laufen sie über mich (über meinen Computer). Auch die eingehenden Faxe (darüber bekommen wir sehr viel). Früher lief das meiste über das Sekretariat (über das dortige Fax), inzwischen (auch seit einiger Zeit) laufen sie über meinen Drucker (integriertes Fax), werden von mir auch als "Post-Eingänge" sortiert bzw. weiter geleitet. Ja, aber zu mehr bzw. zu "viel" mehr neuen Aufgaben bin ich halt nicht geeignet. Wenn ich das neue System (Kontierung der Rechnungen) erst mal im Griff habe, dann wird es sicherlich wieder sehr gut laufen. Da habe ich keine Bedenken. Aber jetzt aktuell diese Umstellung, von "alt nach neu" alles umzustellen, das schaffe ich alleine nicht. Mein Kopf "denkt" immer gleich (nach dem alten System), kommt noch nicht so richtig (alleine, ohne Hilfe) in das neue System rein. So wie ich ja auch immer noch alles in DM (Deutsche Mark) umrechne, um den "richtigen" Preis, den "richtigen Wert" der Sachen zu begreifen. Euro hört sich oft sehr billig an. Erst mit Doppelt, also DM-Wert begreife ich, wie viel etwas wirklich kostet. Ja, wir haben bei uns sehr gute Kräfte (Mitarbeiter), mit Abi, Studium, als Sachbearbeiter, Referenten, Bachelor usw. Aber ich bin nur die Assistentin, die "Autistin", die schon mit kleinen neuen Aufgaben Anfangs große Probleme hat. Ja, meinen Traum vom Sekretariat kann ich "begraben". So ist es nun mal. In der damaligen Zeit (70er und 80er Jahre), da hätte ich es vielleicht geschafft, alles gut in den Griff bekommen, aber in der heutigen Zeit, immer mehr mit Computer und immer umfangreicher (mit den Aufgaben), da kann ich es vergessen. "Schuster bleib bei deinen Leisten".... Bevor ich wegen Überlastung (an Aufgaben) zusammen klappe, lieber meine Aufgaben erledigen, die ich gut kann. Also wie üblich die Telefonzentrale, den Postdienst sowie den Formularversand. Ich hoffe, dass ich die Buchhaltung mit Hilfe von meiner Kollegin auch wieder (so wie bisher) in den Griff bekomme. Aber das Sekretariat (meinen Traum) muss ich anderen, "besseren" Kräften überlassen. So ist es nun mal. Aber trotzdem belastet mich diese Situation halt. Gerade aktuell, wo wir neue Kräfte dafür suchen. Ich bin anders, ich bin ruhiger, ich bin stiller (kann auch nicht so auf andere, insbesondere auf Fremde zugehen), ich bin nicht so flexibel, ich brauche Zeit, um mich in neue Sachen rein zu arbeiten, ich brauche viel "Gewohnheit"... Ich bin halt eine Autistin, die nicht für alles geeignet ist. Autismus ist keine "Krankheit", die man mit ein paar Tabletten "heilen" kann, sondern ein anderes "Betriebssystem", das man nicht einfach so "umpolen" kann. Ich weiß, dass ich den Aufgaben nicht gewachsen wäre (Sekretariat). Die Ansprüche, die daran gestellt werden, die übersteigen mein Können, meine ganze Art bei Weitem. Als "kleine Vertretung", z. B. mal was schreiben usw., OK, das ist gut und in Ordnung (zumal das Schreiben ja eh mein Hobby, meine kleine "Leidenschaft" ist), aber das gesamte Sekretariat im Griff zu haben, alles zu machen, zu organisieren, das traue ich mir halt nicht zu. Das würde nicht zu meinem "Naturell" passen. Ja, aber weil es demnächst halt los geht, also auch die Vorstellungsgespräche kommen werden, wird es mir halt wieder sehr bewusst, dass ich halt "anders" bin. In solchen Situationen muss man damit mal wieder so richtig klar kommen. Kommentare |
PetraM OfflineMitglied seit: 28.03.2015DE 2020-01-18 19:22 |