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Tagebuch PetraM
2016-11-12 12:45
Fr. 11. Nov. 2016
Am Freitag fand ich es schön,

dass mein Bus, trotz dieser Baustelle (auf der Hauptstraße, die dort noch bis etwa Ende November sein soll) pünktlich war.

dass ich auf der Arbeit wieder eine Stunde Plus gemacht habe.

dass ich mit meiner Kollegin ein interessantes Gespräch über den Vortrag vom Donnerstag geführt habe. Jeder Mensch nimmt solche Vorträge inhaltlich halt etwas anders auf. Aber in einigen Punkten waren wir uns dennoch auch einig.

dass ich, als mein Chef mir ein paar Sachen diktiert hat, fehlerfrei geschrieben habe. Briefe bekommen wir (im Normalfall) immer auf Kassetten diktiert, aber kleine Änderungen teils handschriftlich vorgelegt, teils aber auch eben schnell persönlich diktiert. Dann steht die Person (also auch der Sachbearbeiter) kurz hinter einem und diktiert es halt mal eben schnell. Meistens werde ich in solchen Momenten dann schnell nervös und gerade dann passieren Tippfehler, falsche Buchstaben oder auch Buchstaben-Dreher. Ja, aber als mein Chef mir am Freitag mal eben schnell ein paar Änderungen für einen Brief diktiert hat, da war ich so hoch-konzentriert, so dass ich fehlerfrei geschrieben habe. Ja, in diesem Moment war ich echt happy, dass es so gut geklappt hat (völlig ohne negativem "Vorführeffekt" - Grins).

dass ich ein interessantes Telefonat mit unserer früheren Betriebsrätin, die inzwischen in Rente ist, geführt habe.

Nachdem ich früher Sachbearbeiterin bei uns war, dieser Bereich dann aber komplett weg gefallen ist und ich dann nur noch kleine Aufgaben (Telefon, Post usw.) übernommen habe, wurde ich (natürlich mit offizieller Absprache, mit meiner absoluten Zustimmung) auf eine "Schreibkraft" finanziell runter gestuft (was so inzwischen bei uns gar nicht mehr möglich ist)..

Bei dem Telefonat (sie wollte auch eigentlich mit Kolleginnen sprechen, die aber alle wegen Krankheit usw. fehlten) sprach sie mich dann an, wenn ich doch jetzt wieder so viele Aufgaben mache, weshalb ich die Hochstufung (was wohl möglich ist) nicht mal langsam in Angriff nehmen würde.

Ich sagte ihr direkt, dass ich Angst davor habe, dass ich dann mit zu vielen hochwertigen Aufgaben "bombardiert" werde, denen ich dann aber nicht gewachsen bin (dass ich dann total versage), woraufhin sie mir jedoch Mut machte, dass man diesen Aufgabenbereich im Stellenplan doch festlegen kann.

Ja, mit diesem Gespräch hat sie mir Mut gemacht, doch wieder über eine Hochstufung auf meine eigentliche, frühere Stufe Gedanken zu machen. Noch ist nicht aller Tage Abend, mal sehen, was daraus wird, wie sich dieses Thema entwickeln wird.

dass ich abends Nudeln mit frischem Gulasch/Soß gegessen habe. Das war wieder super lecker.

Sport habe ich abends aber nicht mehr gemacht, obwohl ich es geplant hatte. Diese Woche hat mich (auch seelisch) total geschafft und ich war abends total kaputt. Aber an diesem Wochenende muss ich es unbedint wieder intensiv durchziehen. Meine beiden Beine und Knie tun inzwischen so weh, immer mal wieder (nicht ständig) ein schmerzhaftes Ziehen und Stechen in den Knien und Oberschenkeln. Egal ob beim Laufen, beim Sitzen oder wenn ich vom Sitzen aufstehen (während des Liegens letzte Nacht habe ich nichts gemerkt). Bevor es schlimmer oder intensiver wird, muss ich meinen Sport jetzt unbedingt wieder regelmäßig und intensiv durchziehen.

Daran ist auf jeden auch der Donnerstag Abend "Schuld", also dieser Vortrag, über den ich ja eh noch schreiben wollte. Es war ein relativ kleiner Raum, wir waren dort mit 10 Personen (2 weitere, die angemeldet waren, sind wohl nicht gekommen).

Vorne saßen 3, in der mittleren Reihe 4 und wir (zu dritt) in der hinteren Reihe. Ich musste anfangs, als alle eingetrudelt sind, schon lachen, weil sich keiner direkt in die erste Reihe gesetzt hat. Zuerst setzten sich alle nach hinten bzw. in die mittlere Reihe. Erst als diese Stühle besetzt waren, setzten sich die letzten Teilnehmen dann "notgedrungen" in die erste Reihe.

Zwischendurch hat sich ein Mann, der vor uns saß, etwas im Gesicht gekratzt. Der Seminarleiter sah das als "Meldung" an, sprach den Mann sofort an, was er zu diesem Thema sagen wolle. Diesem Mann war das unangenehm, nein er wolle nichts sagen, hätte sich nur kurz gekratzt. Ja, und seit diesem Moment war ich dann mal wieder eine "Salzsäule", bloß nicht bewegen, damit der Seminarleiter nicht auf mich aufmerksam wird. Dementsprechend sind Arme und Beine total "eingeschlafen", seitdem tun meine Beine etwas mehr weh (am Freitag auf der Arbeit habe ich mich auch etwas mehr bewegt, bin mehr gelaufen, habe auch wieder im Stehen gearbeitet).

Der Seminarleiter war ganz nett. Allerdings wirkte er auch etwas "zerstreut", nicht so ganz bei der Sache. Er hat erzählt, dass er Anfang diesen Jahres darauf angesprochen worden ist, ob er diesen Vortrag halten würde. Er hat sich dazu dann bereit erklärt und gab diesem Vortrag den Titel "selbstbewusstes Auftreten". Erst später, als er sich intensiv damit befasst hat, hat dieser Vortrag inhaltlich Gestalt angenommen und ging dann ins positive Denken über, weil man dadurch halt auch eine positive Ausstrahlung bekommt.

Sein Vortrag war zwar durchaus interessant, aber sehr 08/15, also inhaltlich die üblichen "Klischees", die man in jedem Psycho-Buch über positives Denken lesen kann. Es gab dementsprechend auch einige Parallelen zu dem Buch von Dr. von Hirschhausen, das ich ja auch gelesen habe, woraus ja auch mein Glückstagebuch entstanden ist.

Er hat zu allen Sätzen, zu allen Aussagen Beispiele des täglichen Lebens gebracht, auch zu seinen Patienten (er ist Psychologe - natürlich ohne Namen zu nennen), so dass man sich gut in die Situationen reindenken konnte.

Aber trotzdem merkte man ihm an, dass er es runter "runter spulte". Im letzten Jahr war ich mit dieser Kollegin bei Prof. Froböse zu einem sportlichen Vortrag. Also wie wichtig Sport und Bewegung für den Körper ist. Prof. Froböse war mit Herzblut dabei, hat alles richtig locker und mit Überzeugung dargestellt, kam von einem positiven Thema zum nächsten. Hat einen mit seiner positiven Ausstrahlung (zum Thema Sport) auch so richtig "angesteckt" (seitdem habe ich ja auch z. B. das "Armkreisen" mit in meine Dehnübungen bei meinem regelmäßigen Sport mit eingebaut). Dieser Seminarleiter "leierte" jedoch jedes Thema inhaltlich nur runter.

Aber trotzdem fand ich es interessant, weil es halt ein paar Themen zum "nachdenken" geweckt hat. Wie gesagt, über manche Themen denke ich halt auch anders.

Zum einen ging es über das "klassische" Thema, ob das Glas nun halb voll oder halb leer ist. Ob man positiv oder negativ denkt. Nun gut, ich denke diesbezüglich halt gesundheitlich. Für mich ist das Glas halb leer, weil ich mich darüber freue, dass ich schon ein halbes Glas getrunken habe. Ein volles Glas ist für mich negativ, dass ich noch so viel Wasser vor mir habe. Aber umso leerer ein Glas oder eine Flasche wird, umso mehr freue ich mich, dass ich an diesem Tag schon mehr geschafft habe. Wenn das Glas dann leer ist, dann bin ich happy, dass ich mir wieder ein neues einschütten kann, meinem Ziel von einem bis 1,5 Liter (je Tag) näher komme. Ja, das ist halt meine persönliche Denkweise.

Dann ging es um das "Hier und Jetzt". Man soll in der Gegenwart leben, sich nicht um die Vergangenheit kümmern, immer wieder neu im Hier und Jetzt entscheiden.

Auch das sehe ich anders. Ich war ja ein halbes Jahr vor der Reha einmal wöchentlich zur Tiefen-Psychologie, die "Schatten der Vergangenheit" aus meiner Kindheit etwas aufzuarbeiten (was ich hier in meinen täglichen Einträgen ja auch regelmäßig noch mache). Wie heißt es immer so schön, man soll aus seinen Fehlern lernen. Ja, das sehe ich genauso. Aber wie soll man aus seinen Fehlern lernen, wenn man nur noch im Hier und Jetzt lebt? Nach dem Motto, Und täglich grüßt das Murmeltier (jeden Tag der gleiche Ablauf, jeden Tag die gleichen Fehler, weil man sich nicht damit beschäftigt, sie nicht ändert). Nein, das finde ich falsch. Man sollte die Vergangenheit, die Fehler aus der Vergangenheit ruhig im Hier und Jetzt mit einbauen (und sie dementsprechend auch berücksichtigen bzw. ändern).

Dann musste ich auch mal grinsen. Ich bin halt "werbegeschädigt" (Grins). Man sollte sich eine Situation vorstellen, die man eigentlich ändern will und sich bildlich reindenken, wie man sich beim nächsten Mal in dieser Situation verhalten will (anders verhalten, was anderes sagen usw.). Ja, aber ich bin halt ich. In den meisten Situationen meines Lebens würde ich (auch in Zukunft) wieder gleich reagieren (mich charaterlich nicht um 180 Grad drehen). In dem Moment musste ich an die "Jever"-Werbung denken. Nach dem Motto, wie hättest du den Wind gemacht, ruhig oder stürmisch? Wie hättest du das Meer gemacht, ruhig oder stürmisch? Und wie hättest du das Bier gemacht? Ich hätte alles genauso gemacht, Grins.....

Dann ging es darum, wie man das positive Denken lernen kann, sein Selbstbewusstsein aufbauen kann. Alles auf jeden Fall Schritt für Schritt, nicht von Null auf Hundert.

Bei mir erzählt dazu auch der Sport, die Erfolge geben mir immer wieder einen ordentlichen positiven Kick.

Es wurde empfohlen, sich ehrenamtlich zu betätigen (z. B. auch beim Thema Flüchtlinge), aber auch sich um seine Nachbarn zu kümmern, ihnen zu helfen, was wir ja eh schon machen. Aber auch, ein Musikinstrument zu lernen, zu spielen. Jeglicher Erfolg ist positiv.

Ja, und dann kam eine Empfehlung (ausführlich beschrieben), die ich nicht gut fand, was aber zwei aus der Gruppe tatsächlich schon gemacht haben (eine darüber sogar ausführlich berichtet hat). Sich absichtlich irgendwo bewerben, obwohl man dort niemals anfangen will. So dann völlig locker in das Vorstellungsgespräch zu gehen, aber den Arbeitsvertrag natürlich niemals zu unterschreiben (eine aus der Gruppe hat so tatsächlich schon Zusagen bekommen, hat den Vertrag aber nie unterschrieben, weil sie bei ihrer jetzigen Stelle glücklich und zufrieden ist).

Es ist wohl Tatsache, dass sich Männer um freie Stellen schneller bewerben, Frauen aber zu unsicher sind, ob sie das wirklich schaffen würden und sich dann gar nicht erst bewerben, obwohl sie Chancen hätten.

Ich finde dieses Verhalten, also sich absichtlich um Stellen zu bewerben, wo man niemals anfangen will, aber völlig unmöglich. Es gibt genug Menschen, die Arbeit brauchen, für die diese Stelle wichtig wäre. Ich sehe doch auch bei uns, wie blöd das ist, wenn eine freie Stelle nicht besetzt werden kann, weil die Bewerberin (in unserem Fall wegen einer Schwangerschaft) dann kurz vor Vertragsunterschrift zurück tritt. Auch meine Kolleginnen, die sich auf diese neue Kollegin schon gefreut hatten (Unterstützung bei der Arbeit) waren dadurch im Nachteil (mussten dadurch noch Monate auf eine weitere, neue Kollegin warten).

Ja, und es werden ja nicht hunderte zu solchen Vorstellungsgesprächen eingeladen. Diejenigen, die es aus Jux und Dollerei machen (um ihr Selbstbewusstsein hochzupuschen - was ich in diesem Moment wirklich als total egoistisch sehe!!), werden eingeladen, und diejenigen, die den Job wirklich brauchen, die sich mit Herzblut reinstürzen würden, bleiben auf der Strecke, werden nicht eingeladen, bekommen eine Absage, weil ihnen die anderen die Chancen zu dieser Einladung nehmen.

Nein, diesen Tip finde ich völlig unmöglich!!!

Ja, und dann ging es noch darum, wie stark man sein Selbstbewusstsein ändern solle. Auf einer Skala von 0 bis 10. Wenn man z. B. auf einer 3 ist, reicht es völlig, wenn man (nach Monaten) auf eine 4 bis höchstens 5 kommt.

Wenn einer auf der 10 ist, dann würde ich es in einigen Fällen sogar als total eingebildet und überheblich empfinden, schon zu überdreht. Eine 10 würde ich niemals anstreben.

Ja, zumindest war dieser Abend, dieser Vortrag dafür positiv, mal über ein paar Punkte nachzudenken. Aber nein, ich werde mich ganz bestimmt nicht einfach so um eine andere Stelle bewerben, anderen damit die Chance auf eine tolle Stelle nehmen. Ich bin stolz und glücklich, wenn ich meine Arbeit, wenn ich meine Aufgaben gut im Griff habe, wenn bei uns alles gut und positiv läuft.

So, und jetzt starte ich in den Samstag.

Gleich fahren wir (so wie üblich) Einkaufen (die Einkäufe für die nächste Woche) und heute Nachmittag kommt noch unser Hausmeister vorbei, will sich mal unsere Heizungen angucken. Die große Heizung im Wohnzimmer wird immer nur zur Hälfte heiß (die andere Hälfte bleibt auch auf höchster Stufe eiskalt) und zwei Heizungen sind dermaßen laut am gluckern (müssen entlüftet werden, was mein Freund aber nicht hinbekommt), als wenn eine Wanne voll mit Wasser läuft. Und gegen Abend werde ich meinen Sport dann wieder komplett durchziehen. Die 10 geplanten Einheiten für den November werden in diesem Monat dann zwar knapp (ich habe ja erst 2 Einheiten geschafft), aber ich will es dennoch wieder schaffen.

Kommentare

02:55 14.11.2016
Fast beruhigend, dass sich noch nicht alles geändert hat, seit ich vor nun schon 12 Jahren in die Freizeitwelt geschickt wurde (Gute Sache übrigens )
Good luck !
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00:14 14.11.2016
Ja, diese Minikassetten sind bei uns immer noch Tag für Tag in Gebrauch. Darauf bekomme ich regelmässig die Diktate für die Briefe.
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02:13 13.11.2016
Wirklich viel Schönes!
Und es gibt noch immer diese Minikassetten zum Diktieren? Dachte, dass diese Technik schon lange obsolet wäre
Und ich muss schamhaft zugeben, dass ich auch schon Bewerbungen wahrgenommen habe, bei denen ich mir schon vor dem Gespräch unsicher war, ob ich ein Angebot wirklich annehmen würde ... aber ein schöner Flug und die immer wieder gern besuchte Stadt (Berlin, von dort nahm immer den letzten Flieger zurück) waren doch sehr verlockend Meine Absage an die Firma erfolgte dann aber gleich danach, da musste kein anderer unnötig warten
Good luck!
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2016-11-12 12:45