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Tagebuch PetraM
2016-06-11 14:21
Fr. 10.06.2016
So, bevor ich hier weiter "rum wusel" mal eben ein Eintrag für den Freitag. Für heute, also für Samstag, habe ich mir, neben dem Sport, einiges im Haushalt vorgenommen. Mit den ersten Sachen habe ich schon angefangen, jetzt eine kleine "Pause" am Computer und gleich geht es dann weiter (den Sport werde ich heute Nachmittag dann durchziehen).

Alles hat positive und negative Seiten.

Am Freitag morgen kam ich kreislaufmäßig mal wieder sehr schlecht in die Gänge. Ich trinke in letzter Zeit mal wieder sehr wenig. Mein Freund ist deswegen auch schon am schimpfen (weil ich deswegen ja auch so viele Kreislaufprobleme habe, mich im ganzen viel "matter" fühle). In der letzten Woche habe ich täglich durchschnittlich einen halben Liter getrunken (eventuell auch mal etwas mehr, aber weniger als einen Liter). Ich weiß ja selber, dass das, gerade auch bei diesem Wetter, viel zu wenig ist, aber ich vergesse das "blöde" Trinken halt immer mal wieder. Auch wenn das volle Glas vor mir steht vergesse ich es. Das ist das gleiche wie mit dem Sport. Anstatt loszulegen bzw. auch zu trinken, sage ich mir immer wieder, jetzt mache ich erst dieses und jenes (im Haushalt, im Büro usw.) und danach trinke ich ein paar Schlücke. Dann dauert dieses Tätigkeit aber wieder länger und ich vergesse das Trinken dann doch wieder (bzw. für den Sport ist es abends dann schon wieder zu spät geworden).

Aber ich will mich diesbezüglich dennoch wieder ändern bzw. bessern und täglich zumindest wieder auf rund 1,5 Liter kommen, was ich eine Zeitlang ja auch geschafft habe (das ist für mich schon ziemlich viel).

Mein Freund findet gute, teure Uhren so toll. Am meisten mag er die Marke Breitling. Schon seit Monaten war er dran, dass er sich eine Uhr dieser Marke in diesem Jahr noch selber zum Geburtstag schenken bzw. gönnen will (im Oktober wird er 50 Jahre). Er verglich deswegen schon seit einer ganzen Weile die Preise im Internet. Letzte Woche fand er eine relativ günstige, die dort halt gerade im Angebot war. Er konnte nicht widerstehen und hat sie direkt bestellt. Am Freitag sollte die Lieferung sein. Per DHL Express. Die geben das Paket dann nicht bei der Post ab (wenn sie einen nicht antreffen), sondern versuchen es immer wieder beim Empfänger (dafür kostet der Versand damit auch einiges mehr).

Wir sind ja beide berufstätig. Mein Freund war deswegen schon nervös, wie wir das machen sollen, wie er an seine Uhr kommen soll.

Wie gesagt, am Freitag kam ich wegen der Kreislaufprobleme (zum Glück eigentlich) nur langsam in die Gänge. Als ich gegen 8 Uhr dann endlich gehen wollte, da schellte es (normalerweise bin ich um diese Uhrzeit schon längst unterwegs, sitze dann auch häufig schon im Zug). Ja, es war die Post, also das Paket mit der Uhr. Ich habe meinem Freund sofort eine SMS geschrieben und er war happy ohne Ende.

Er sagte dann auch direkt, dass mit meinem Kreislauf tat ihm leid (auch wenn ich wegen Wassermangel daran selber Schuld bin), aber er ist trotzdem happy, dass ich um 8 Uhr noch zu Hause war, also dass er seine Uhr so gut um Problemlos bekommen hat. Ja, wie gesagt, alles hat seine Vor- und Nachteile.

Ich musste dann erst noch bei der Post vorbei (dienstlich, einen Brief per Einschreiben abholen, die Post liegt direkt neben dem Bahnhof, das habe ich morgens dann direkt auf einen Rutsch erledigt), so dass ich am Freitag eine Stunde Minus gemacht habe. Egal, dafür haben wir Gleitzeit, das werde ich jetzt nach und nach wieder raus arbeiten.

Auf der Arbeit habe ich nur einen Teil der Sachen geschafft, die ich mir eigentlich vorgenommen hatte. Im Moment ist halt sehr viel zu tun. Man kann im Grunde nur versuchen, die wichtigsten Sachen so gut es geht aufzufangen. Mehr ist zur Zeit nicht möglich.

In der Mittagszeit hatten wir dann "Überraschungsbesuch". Nun gut, vielleicht wussten ein paar Kolleginnen davon, aber zumindest für mich war es ein Überraschungsbesuch. Unsere Ex-Kollegin, die seit Anfang des Jahres in Rente bzw. im Ruhestand ist, hat uns besucht.

Ja, darüber habe ich mich wirklich gefreut, fand es wirklich schön. Da ich am Tage ihres Abschiedes seelisch ja ganz schlecht drauf war, sehr viel geweint hat, mich deswegen von ihr auch nicht mehr persönlich verabschiedet habe, fand ich es schön, dass ich am Freitag (als ich gut und locker drauf war) dann doch nochmals ein paar lockere Worte mit ihr reden konnte.

Aber dagegen komme ich halt nicht an. Ich würde es auch nicht auf die Depressionen schieben, da ich charakterlich im Grunde immer schon so war. Mir kann es wochen- oder monatelang total gut gehen, dass ich gut drauf bin und auch viel lache. Aber dann muss nur eine Situation passieren (dafür gibt es verschiedene Auslöser) und ich weine los, kann mich so schnell dann nicht mehr beruhigen. Ja, und das ist mir halt im Januar bei ihrem Abschied so passiert.

Anfangs war ich noch total gut und locker drauf. Unser Chef hielt noch eine Rede (zum Abschied), die total gut war, nicht zu emotional, sondern mehr so locker flockig. Die fand ich total gut (er kann eh immer gut reden, findet immer wieder gute bzw. die richtigen Worte, das habe ich bei ihm schon in einigen verschiedenen Situationen mitbekommen).

Ja, aber als die Anderen Nachmittags dann das Lied zum Abschied gesungen haben, da war es bei mir halt völlig aus. In dem Moment kamen bei mir seelisch mehrere Faktoren zusammen und ich fing an zu weinen, konnte mich auch über Stunden kaum noch beruhigen.

So geht es mir auch wenn ich eine Kirche betrete. Immer schon. Ich weiß nicht, worin der Auslöser lag. Schon als Kind war ich so. Meine Mutter und auch mein Freund finden Kirchen so schön. Als Kind nahm meine Mutter mich immer mit in die verschiedensten Kirchen rein (wenn wir im Urlaub waren). Sobald ich sie betrete bekomme ich ein beklemmendes Gefühl. In mir krampft sich alles zusammen, ich habe das Gefühl, dass ich keine Luft mehr bekomme, mein Mund wird ganz trocken, ich kann kaum noch schlucken. Ja, und wenn dann auch noch Orgelmusik ertönt, dann fang ich an zu weinen. Wie auf Knopfdruck. Dagegen komme ich nicht an. Deswegen habe ich auch immer schon gesagt, sollte ich irgendwann mal heiraten (was nicht geplant ist), dann ganz bestimmt nur standesamtlich. In eine Kirche kriegt mich keiner rein.

Bei meiner Konfirmation wussten die Anderen aus der Gruppe Bescheid (ich habe es ihnen erzählt). Der Konfirmatenunterricht fand immer im Gemeindezentrum statt. Aber die reine Konfirmation (was ich ja eigentlich gar nicht wollte) dann in der Kirche. Als meine Gruppe dann geschlossen vorne auf dem Altar stand, da haben die Anderen, die direkt neben mir standen, so einige Witze gemacht, so einige gute Sprüche zugeflüstert (was unser Pastor allerdings nicht so toll fand), so dass ich nur am grinsen war, die Tränen zum Glück gut unterdrücken konnte.

Wenn wir im Urlaub sind (also jetzt mit meinem Freund) dann gucken wir uns die Kirche immer erst zusammen in Ruhe von draußen an und wenn mein Freund dann rein geht, dann bleibe ich alleine draußen, gucke mir die Umgebung in Ruhe an oder setze mich auf eine Bank, gönne mir eine kleine Pause.

Das ist bei Beerdigungen auch immer ganz schlimm. Auch bei Personen, die mir nicht so nah standen. Sobald ich die Kirche betrete bin ich total am Heulen, während der ganzen Zeremonie, bis wir endlich wieder draußen sind. Das ist meinem Freund immer schon peinlich. Natürlich kommen den Anderen auch ein paar Tränen, aber ich weine da drin durchgehend wie ein Schlosshund.

Bei Hochzeiten warte ich deswegen auch immer draußen (anders hätte es keinen Zweck). Und bei schönen Hochzeiten von Promis, die im Fernsehen übertragen werde, gucke ich mir nur die Zusammenfassung in den Nachrichten an. Selbst zu Hause vor dem Fernseher bin ich, sobald ich diese Atmosphäre sehe, die Orgel höre, den Tränen nahe.

Ja, wenn ein Auslöser passiert, wenn mir die Tränen kommen (dafür gibt es noch weitere Gründe), dann ist es aus. Das kann ich auch nicht steuern. Dann hilft nur positive Ablenkung, wobei das auch nicht sofort hilft (zuerst muss ich mich innerlich dann wieder beruhigen, mich dann wieder auf ein anderes Thema einlassen). Ja, aber so war ich seelisch halt immer schon, das kenne ich gar nicht anders.

Auslöser können auch Situationen sein, an die ich erinnert werde. Das ist mir so ja auch beim Telefonseminar (vor rund 2 Jahren) passiert. Dort ging es ja gerade darum, den Umgang mit schwierigen Anrufern zu lernen. Ja, aber dann kam eine Situation und ich wurde an ein früheres Telefonat erinnert, mit dem ich nicht klar gekommen bin. Ja, und dann kamen mir die Tränen. Immer und immer wieder. Vor der ganzen Gruppe und ich konnte es nicht steuern, konnte nicht aufhören zu weinen. Es ging abends weiter, als ich alleine im Hotelzimmer saß und ebenfalls am ganzen nächsten Tag (während des Seminares und auch noch auf der Rückfahrt). Mein Kollege hat mich zwar schon gut abgelenkt, hat mit mir über die verschiedenstens Themen gesprochen, mich immer wieder auf andere Gedanken gebracht, aber völlig konnte er meine Tränen auch nicht stoppen.

Das hielt noch ein paar Tage an. Ich wurde seelisch zwar nach und nach wieder etwas ruhiger, aber auch im Büro kamen mir noch ein paar Tage lang aus kleinen Anlässen immer mal wieder die Tränen, bis ich das endlich wieder im Griff hatte.

Meine Mutter kann das bis heute nicht verstehen. Sie weint sowieso so gut wie nie, nur wenn sie alleine ist. Sogar auf der Beerdigung meines Vaters blieb sie ruhig (keine einzige Träne, wobei ich auch dort geheult habe ohne Ende). Für mich war es klar, dass ein neuer Lebensabschnitt (ohne meinen Vater) für mich beginnt und ich wusste noch nicht, wie es laufen würde, was auf mich zukommen würde, wie jetzt alles ohne ihn laufen würde. Ich brauchte lange (einschließlich ein paar Wochen Krankenschein wegen Depressionen) um mit dieser neuen Situation klar zu kommen.

Meine Mutter meinte letztens noch zu mir, dass sie im Grunde damit gerechnet hat, dass ich irgendwann Depressionen bekommen würde. Ich sei halt charakterlich immer schon so labil gewesen, immer schon so nah am Wasser gebaut gewesen. Es kamen dann ja immer weitere Situationen dazu (einschließlich vieler Todesfälle, aber auch Situationen in meinem Leben, einschließlich meiner damaligen Dauerschmerzen usw.), die ich halt seelisch nicht so richtig verkraften bzw. verarbeiten konnte.

Aber sie ist natürlich trotzdem froh, dass ich immer wieder positiv bin, auch immer wieder so viele schöne Momente habe, auch immer wieder positiv in die Zukunft gucke, mich auf schöne Sachen freue.

Ja, und deswegen fand ich es wirklich schön, dass ich nach dem "blöden" Abschied von meiner Kollegin (als ich so geweint habe) nochmals locker mit ihr ein paar Worte reden konnte.

Nachmittags sind dann noch mehrere Kolleginnen mit ihr zusammen Eis essen gegangen. In dem Moment bekam ich dann auch Hunger auf Eis.

Abends war ich dann noch mit meinem Freund zusammen Einkaufen. Ich war drauf und dran mir Vanille-Eis mit Schoko zu holen (davon gibt es ja verschiedene Variaten, Lagnese Eiskonfekt, Big Sandwich usw.), aber mein Freund meinte direkt zu mir, wann wir (also mein Trainer und ich) eigentlich die nächste "Kontrolle" durchführen würden. Äh ja, Anfang Juli. Dann meinte er, denk dran, wie viele Kalorien im Eis sind. Willst du das wirklich? Äh nein, darauf habe ich dann doch lieber verzichtet.

Stattdessen habe ich mir dann aber noch Pommes gegönnt, also aus dem Tiefkühler bzw. aus dem Backofen, dazu ein ganzes Hähnchen. Das war wieder total lecker.

So, wie gesagt, jetzt will bzw. muss ich hier mit dem Haushalt noch etwas weiter kommen und "nebenbei" noch "Trinken, Trinken, Trinken" (und heute Nachmittag dann noch den Sport durchziehen, die geplanten 10 Einheiten bzw. 100 Kilometer habe ich weiterhin im Kopf, die will ich trotz der "Flaute" dennoch schaffen).

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