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Tagebuch PetraM
2015-04-03 16:43
Donnerstag, 02. April 2015

Heute mal wieder ein "übergreifender" Eintrag (Donnerstag und Freitag, also "Osterfreitag" bzw. Karfreitag). 

Heute geht es mir so richtig gut. Ich fühle mich so richtig gut (die Kopfschmerzen sind endlich wieder weg!!), bin auch voller Tatendrang. Heute steht der Haushalt an erster Stelle und die Waschmaschine läuft bereits (zur Zeit mit der zweiten Wäsche, es folgen gleich noch weitere). 

Heute morgen bekam ich von dem Hotel an der Nordsee eine Absage (per Mail). Im Internet hat es leider eine Überbuchung, also eine Doppelbuchung gegeben. Sie könnten uns Mitte September (wenn wir längst wieder Arbeiten) das Doppelzimmer anbieten. Im ersten Moment waren wir beide darüber sehr enttäuscht. Wir dachten, dass diese Urlaubswoche "in trockenen Tüchern" sei. Aber dann meinte mein Freund, egal, wer weiß, wozu das gut sei. Wir machten uns dann auf die Suche und fanden ein weiteres Hotel, das uns dann spontan sogar noch besser gefiel als dieses erste Hotel. Schön zentral gelegen (Einkaufsstraße und Hafen). Wir haben sie vorhin angeschrieben und sind jetzt beide total nervös (vor Vorfreude), ob es dort jetzt endlich verbindlich klappt.

 

Am Donnerstag fand ich es sehr schön,

- dass mein Freund mich morgens zum Bahnhof gefahren hat. Es hat hier morgens "geschüttet wie aus Eimern". Als ich mich fertig gemacht habe (gewaschen und gefrühstückt), da wurde mein Freund (der frei hatte) wach, weil der Regen so heftig gegen sein Fenster geklatscht ist. Er stand dann spontan auf und fuhr mich, damit ich auf dem Weg zum Bahnhof nicht so nass werde, in die Stadt. Damit habe ich echt nicht gerechnet (normalerweise schläft er an den freien Tagen gerne lang) und habe mich sehr darüber gefreut.

- dass es auf der Arbeit so gut geklappt hat. Ich habe zwar nicht alles geschafft, was ich geplant hatte (ich hatte wohl mal wieder zu viel für einen Arbeitstag geplant), aber dennoch einiges. Von jedem Arbeitsbereich habe ich einen Schwung weg bekommen. "Nebenbei" die Telefonzentrale, den Monatsabschluss (bei der Buchhaltung), Diktate und "sonstige" Aufgaben. 

- dass mir meine Kollegen sofort helfen, wenn ich mit Anrufern Probleme habe. Manche Personen bekommen von uns halt Post, die ihnen inhaltlich nicht "gefällt" (z. B. Absagen bei bestimmten Anträgen). Auch wenn ich keine Sachbearbeiterin bin, trotzdem bekomme ich dann natürlich an der Telefonzentrale den "ersten warmen Segen" von den Anrufern ab. Grundsätzlich macht mir das inzwischen gar nichts mehr aus. Diesbezüglich habe ich mir inzwischen ein "dickes Fell" zugelegt und nehme es natürlich auch nicht persönlich. Aber da ich halt keine Sachbearbeiterin bin, kann ich die Anrufer sachlich auch nicht wirklich beruhigen. Ich kann zwar "Empathie" zeigen, dass ich ihre Aufregung verstehe (dass sie sich verstanden fühlen), aber ich kann sie nicht wirklich beruhigen (da ich sie fachlich halt nicht konkret bezüglich des Problems beraten kann). Dann finde ich es immer gut, wenn meine Kollegen mir dabei helfen. Sie kennen sich mit den Abläufen halt besser aus und können viel besser und gezielter auf das Problem eingehen. Mit ihrem Fachwissen können sie die Anrufer dann auch viel besser und schneller wieder beruhigen. Ja, ich finde es dann immer gut, wenn ich solche "heftigen" Gespräche (die nicht allzu oft vorkommen) relativ schnell an (kompetente) Kollegen weitergeben kann. 

- dass es mir wieder deutlich besser ging. Ich hatte nur noch zeitweise leichte Kopfschmerzen und auch mein Kreislauf war schon wieder deutlich stabiler. Keine Ahnung, woher das jetzt genau gekommen ist (mehrere Möglichkeiten kommen als Auslöser in Frage).

- dass auch die Schmerzen in meinen Beinen, in den Oberschenkeln wieder deutlich weniger waren, dass ich sie kaum noch gemerkt habe (gut, dass ich am Mittwoch das Training trotz der leichten Kopfschmerzen und Kreislaufprobleme so durchgezogen habe!!). 

- dass ich das erste Buch aus der Krimi-Reihe aus Ostfriesland ("Ostfriesenkiller") zu Ende gelesen habe. Ich fand es wirklich sehr spannend. Ich habe dann direkt mit dem zweiten Buch aus dieser Reihe ("Ostfriesenblut") angefangen. 

Mit dem Buch von Steve Kroeger bin ich auch ein Stück weiter gekommen. Inzwischen sind sie von ihrer Bergbesteigung (Kilimandscharo) zurück und jetzt lese ich die Berichte der einzelnen Teilnehmer, wie sie diese Tour von sich aus erlebt haben (jeder Mensch empfindet die verschiedenen Situationen nunmal anders).

- dass wir abends die Carmen Nebel-Show geguckt haben. Das fand ich wieder total klasse. Neben vielen tollen Sängern und Liedern fand ich den Block mit Boney M. total klasse. Schöne Erinnerungen an meine Kindheit. Damals habe ich mir mehrere Platten (Schallplatten) von ihnen gekauft. Meine Favoriten waren "Rivers of Babylon" und "Sunny", aber im Grunde fand ich fast alle Lieder von ihnen schön. Nach dieser Show haben wir noch die Nachrichten geguckt und dann habe ich "abgebaut", wurde total müde und bin schließlich auf der Couch eingeschlafen. 

Ich finde es schade, dass ich dieses Jahr (auch durch die blöden Kopfschmerzen) gar keine Osterkarten geschrieben bzw. verschickt habe. Aber wie mein Freund schon gesagt hat, zur Zeit streikt ja auch die Post. Wer weiß, wann die Karten überhaupt angekommen wäre. Dann lieber nach und nach mit den Empfängern telefonieren (oder auch per Mail schreiben), davon haben sie letztendlich auch mehr, als wenn ich ihnen eine Osterkarte geschickt hätte, die dann früher oder später auch im Abfall gelandet wäre..... 

 

Da ich über dieses Tagebuch ja auch frühere Erlebnisse verarbeite, wollte ich auch über eine Situation schreiben, die mir vor 10 Jahren passiert ist (die am Dienstag bei meinen "Weinanfall", bei der Angst vor dem Sturm wieder wach geworden ist). Die Depressionen wurden bei mir 2010 diagnostiziert, ja, aber diese Situation war vor 10 Jahren, also bereits 2005.

Wir waren zum ersten Mal in London. Es war ein sehr schöner Urlaub. Wir haben alles Wichtige besichtigt, hatten Tag für Tag eine super gute Stimmung (ich bin auf allen Fotos am Lachen, sehr schöne Erinnerungsfotos).

Natürlich waren wir auch im Wachsfigurenkabinett von Madame Tussauds. Total klasse. Wir kannten fast alle Figuren. Sänger, Schauspieler und Sportler (nur ein paar Wenige konnten wir nicht zuordnen bzw. "erkennen"). Wir haben alle fotografiert, uns auch oft daneben gestellt (auf den Fotos). Die Stimmung war total gut. Dann gingen wir in den Keller. Der ist aufgeteilt in 2 Bereiche. Ich wusste noch nicht, was uns dort erwarten würde. Der erste Bereich war sehr interessant. Mein Freund guckt ja immer schon gerne "Gruselfilme". Mir macht das nichts aus, wir gucken sie immer zusammen (damit hatte ich noch nie Probleme oder "Angst" davor). In diesem ersten Bereich waren einige Situationen ("Folter" usw.) aus verschiedenen Filmen mit Wachsfiguren dargestellt. 

Ja, aber dann "ging es los". Im zweiten Bereich wurden ebenfalls solche Situationen dargestellt, allerdings mit lebenden Menschen. Der Maskenbildner war sehr gut. Diese Menschen (also Schauspieler) wurden wie die Darsteller aus den Filmen geschminkt, Massenmörder (mit Axt, Kettensäge usw.), Monster, Leichen usw. Darin ist der Gast (also wir) plötzlich im Mittelpunkt und wird von den Schauspielern (mit Axt und Kettensäge) gejagt. 

Ja, und in dem Moment war es bei mir aus. Mein Freund fand es total lustig, war von den Verkleidungen total begeistert. Aber ich bekam totale Panik. Ich konnte plötzlich nicht mehr zwischen Fiktion und Wirklichkeit unterscheiden. Ich habe wirklich gedacht, dass sie mich jeden Moment töten würden. Dass mein letztes Stündchen geschlagen hätte. Ich fing total an zu schreien, wie am Spieß. Die Schauspieler fanden das gut und rannten mit Axt usw. auf mich zu. Ich bekam jedoch die Panik meines Lebens. Ich fing an zu weinen, kriegte mich nicht mehr ein, ließ mich nur noch auf den Boden fallen und wartete darauf, dass ich sterben würde....

Mein Freund bekam aufgrund meiner Reaktion ebenfalls totale Angst. Mit einer solchen heftigen Reaktion hatte er bei mir auch nicht gerechnet. Er wusste zwar, dass ich ein ängstlicher Mensch bin, aber damit hatte er nicht gerechnet. Er kam sofort zu mir, hob mich hoch, gab den Schauspielern ein Zeichen, die sich auch sofort wieder etwas zurück zogen und zog mich nach draußen. Ich war die ganze Zeit über total heftig am weinen, konnte mich nicht mehr beruhigen. 

Wir gingen danach in verschiedene Geschäfte, suchten Ablenkung ohne Ende. Wie ich dabei aussah (vom Weinen), das hat mich in diesem Moment überhaupt nicht interessiert (was andere über mich denken könnten). Nach und nach habe ich mich dann wieder beruhigt. Am späten Nachmittag (und auch abends) war ich wieder am Lachen, als wenn nichts gewesen wäre. Dieses Jahr werden wir ganz bestimmt nicht mehr dort rein gehen (wozu auch, wir kennen die meisten Figuren ja eh schon). Schon alleine bei dem Gedanken, nochmals da durch gehen zu müssen, bekomme ich direkt wieder etwas Herzrasen. Schwangere dürfen diesen Bereich übrigens gar nicht betreten, darauf weist schon ein großes Schild am Eingang zu diesem Bereich hin. 

Ich kann bis heute nicht erklären, was da genau in mir vorgegangen ist. Aber ich hatte in diesem Moment wirklich eine panische Angst, wirklich Angst um mein Leben. Ja, und so ähnlich erging es mir am Dienstag morgen. Ich wollte eigentlich nur gucken, ob die Züge fahren, was nicht der Fall war. Die meisten Züge fuhren Dienstag morgen schon nicht mehr. Dann sah ich die Fotos von Bäumen, die bereits umgefallen waren, Autos drunter lagen. Die Bäume vor unserem Haus schwankten schon gefährlich (auf dem Bürgersteig lagen am Mittwochmorgen auch unzählige Äste in den verschiedenen Größen, so dass ich slalom laufen musste). Ich hatte dann total große Angst, dass ich auf dem Weg zum Bahnhof von einem abfallenden Ast getroffen werden könnte. Ja, und als mir vor Angst dann die Tränen gekommen sind, da fiel mir die Situation (die Angst) von vor 10 Jahren auch wieder ein. 

Seit damals, seit diesem Erlebnis habe ich auch etwas Angst vor diesem blöden "Halloween", habe immer wieder Angst davor, dass jemand mit einer Axt hinter mir her laufen könnte. Diese blöde Situation in dem Keller hat sich total in meinen Kopf gebrannt. Ich kann mir so etwas zwar ohne Probleme in Filmen angucken, bekomme davon auch keine Alpträume, aber selber live dabei zu sein, dabei selber im Mittelpunkt zu stehen, das schaffe ich seelisch nicht (auch nicht, bevor die Depressionen bei mir los gingen).

 

Ernährung am Donnerstag:
7 Uhr 1 Scheibe Brot mit Wurst.
12 Uh 1 Scheibe Brot mit Ei, 1 Erdbeer-Quark, 1 Apfel.
16 Uhr 1 kleiner Schokohase (den hat meine Kollegin zu Ostern spendiert), 1 Erdbeer-Quark.
20 Uhr 1 Schale Lasagne (500 gr.), Gurkensalat (Essig/Öl mit Kräutern).

Bewegung: Keine.

 

Kommentare

02:28 04.04.2015
"wer weiß, wozu das gut ist" = immer wieder eine gute Sentenz!
Und ich finde es prima, dass Du so viele positive Erlebnisse auflistest!
Good luck !
Soll der Kommentar wirklich gelöscht werden?
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