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Tagebuch PetraM
2019-01-11 04:56
Do. 10. Jan. 2019
H A T S C H I   -   Grins.

Ja, so ging es heute unzählige Male. Ich habe heute wahrscheinlich einen "Rekord im Niesen" aufgestellt - Grins.

Am Donnerstag fand ich es schön, dass ich immerhin kein Fieber bekommen habe. Die Temperatur schwankte zwischen 36,5 und 37 Grad. 

Des Weiteren fand ich es schön, dass bei mir auch immer die "kleinen Natursachen" helfen, ich, im Gegensatz zu meinem Freund, nicht immer "Hammersachen" (Medikamente) brauche.

Zum einen tut mir Erkältungstee mit Fenchelhonig immer gut. Davon habe ich im Laufe des Tages ein paar Tassen getrunken. Immerhin habe ich damit, auch ohne Aspirin, die nervenden Kopfschmerzen wieder weg bzw. in den Griff bekommen.

Und dass Fenchelhonig schleimlösend wirkt, das kann ich (zumindest bei mir) voll und ganz bestätigen. 

Diese Nase lief heute schlimmer als ein "Wasserfall". Ich konnte mehrmals nicht schnell genug zum Tempo greifen. Total ätzend. Entsprechend rot sieht sie heute Abend auch aus (und tut auch ziemlich weh). 

Des Weiteren habe ich Hustensaft von Spitzwegerich genommen. Auch das hilft bei mir immer gut. 

Mein Kreislauf ist mächtig unten. Im Laufe des Tages habe ich etwas gespült, habe zwischendurch aber immer Pausen machen müssen (und entsprechend immer wieder Wasser heiß machen müssen). Mein Kreislauf sackte immer wieder ab. Aber das Spülen war für mich halt Motivation, immer wieder aufzustehen, ein paar Minuten auf zu bleiben, bevor der Kreislauf völlig zusammen bricht. 

Letztendlich habe ich zu etwa 90 % nur gelegen. Ich habe zwar auch viel geschlafen, bin aber immer wieder (auch dank des Hustenreizes) wach geworden.

Morgen gehe ich zu meiner Ärztin. Ich kam erst heute Mittag so einigermaßen in die Gänge, habe dort angerufen. 

Sie machen nur noch Vormittags eine "normale" Sprechstunde, also auch für Notfälle. Sie ist ja eine Allgemeinmedizinerin und Psychotherapeutin (mit ihr habe ich ja das erste längere Gespräch bezüglich des Asperger-Autismus geführt). Nachmittags werden dort nur noch Gesprächstherapien geführt. Dann ist dort keine Behandlung im Rahmen der Allgemeinmedizin.

Deswegen habe ich für morgen Vormittag einen Termin bekommen, soll aber (auch wegen der Grippewelle) etwas Wartezeit mitbringen.

Dieser Termin ist mir aber wichtig. Zum einen wegen der Nebenhöhlen. Mit einer Nebenhöhlen-Entzündung bzw. Vereiterung habe ich bei bzw. nach heftigen Erkältungen ja immer Last. Da kann sie mir besser helfen, mir auch direkt entsprechende Medikamente verordnen. Alle Medikamente sind nunmal nicht frei käuflich.

Dann die Sache mit dem Eisen (Eisenmangel). Letztes Jahr im April war mein Eisen ja bei "Null", da bekam ich ja die Medikamente. Ende Mai, bei der Blutabnahme, war ich diesbezüglich gerade eben wieder im "grünen Bereich". 

Ich weiß jetzt halt nicht, wie oft ich weiterhin das Eisen nehmen soll. Ich habe dort mehrmals angerufen, konnte die Ärztin (während der Spruchstunde) aber nie erreichen. Die Sprechstundenhilfe sagte jedes Mal, dass die Ärztin zurück rufen würde, was aber nie passiert ist (darauf werde ich sie morgen mal ansprechen). Und wenn man dort vorbei geht, muss man halt immer Zeit mitbringen. Unter einer Stunde Wartezeit kommt man dort selten wieder raus.

Über Monate nahm ich das Eisenmittel dann täglich ein. Dann habe ich es etwas "schleifen" lassen, nehme es jetzt nur noch etwa jeden zweiten Tag ein. 

Ganz weg lassen möchte ich es nicht, ich habe Angst, dass es dann wieder zu tief runter rutschen könnte. Gerade jetzt im Rahmen der Wechseljahre, wo bei mir alles total durcheinander ist, bin ich diesbezüglich halt auch wieder "gefährdet". 

Deswegen ist es im Grunde auch positiv, dass ich mal wieder krank bin, zu meiner Ärztin gehen kann, mit ihr darüber mal persönlich reden kann (wie oft ich es demnächst einnehmen soll).

An Sport ist aktuell natürlich nicht zu denken. Ich hoffe, dass ich in der nächsten Woche langsam wieder ein kleines Training aufnehmen kann. Ich habe halt auch vor einer längeren Pause Angst, dass meine Muskulatur wieder schwach wird, ich wieder Schmerzen bekomme (deswegen nicht Laufen kann). Ja, ich hoffe, dass ich in der nächsten Woche wieder mit einem leichten Training starten kann (natürlich zunächst ohne Power). 

Diesbezüglich muss ich gerade an das letzte Training denken. Wir führen dabei ja immer wieder sehr interessante und auch für mich motivierende Gespräche. Das finde ich ja immer gut. 

Nur bei einer Übung hatten wir dann leider kein Gespräch. Mit den Gesprächen kann ich mich halt auch immer gut bei schweren Übungen "ablenken", sie dann besser "nebenbei" machen. Ja, aber bei einer Übung waren wir leider gerade "still" (Grins). In dem Moment war ich drauf und dran zu sagen, erzähl mir mal irgendwas, damit ich mich nicht zu sehr auf die Übung versteife, bessere Leistungen bringen kann. Aber das war mir in dem Moment dann auch zu doof. Das habe ich mir auch nicht getraut zu sagen. Wenn dann die Frage gekommen wäre, was soll ich dir denn erzählen - Tja, dann hätte ich spontan halt auch keine Antwort gewusst. 

Deswegen finde ich es immer wieder gut, wenn sich beim Training aus dem Alltag heraus gute Gespräche von alleine ergeben. 

Im Moment werden bei mir wieder viele Erinnerungen an früher wach (vielleicht war ich deswegen auch so anfällig für diese Erkältung, weil ich seelisch etwas labil bin). Bei mir jährt sich jetzt alles zum 30. Mal.

Viele werden jetzt sagen, 30 Jahre ist eine sehr lange Zeit. Ja klar ist das eine lange Zeit. Aber in meinem Kopf ist alles noch sehr lebendig. So als wenn es gestern erst gewesen wäre. Und durch die Jahresdaten wird alles wieder aktuell und sehr aktiv in meinem Kopf abgerufen.

Am 07.01.1989 (also am Montag vor 30 Jahren) war die goldene Hochzeit von meinen Großeltern (den Eltern von meiner Mutter) und damit gleichzeitig unsere Verlobung. Das wollten wir ja im Grunde gar nicht, aber meine Mutter hatte ja darauf bestanden (und sie konnte sehr hartnäckig sein, wenn sie sich was in den Kopf gesetzt hatte). 

Bei der Silbernen Hochzeit hatte sie sich mit meinem Vater verlobt und bei der Goldenen sollten wir uns verloben. Wir waren ein Jahr zusammen, das wäre doch dafür die ideale Zeit. 

Außerdem war mein Vater schon schwer krank. Wir wussten, dass er nur noch wenige Monate leben würde (das sah man ihm schon an). Die "Organisation" hat meine Mutter ja komplett übernommen. Es wurde eine "kleine" Hochzeit, worüber mein Vater damals dann auch wirklich total stolz war. 

Ja, dieser Abend ist noch so aktiv in meinem Kopf, als wenn es gestern gewesen wäre (von diesem Abend haben wir noch ein komplettes Fotoalbum). 

Einen Monat später, am 07.02., am Geburtstag meiner Mutter, ist abends dann ihre Mutter, also meine Oma gestorben.

Das war die Zeit, als meine Mutter darauf bestand, dass ich bei Geburtstagen dabei sitzen bleibe. Abends rief mein Opa an, dass es meiner Oma so schlecht gehen würde. Sie hatte Lungenkrebs bzw. eine "Asbest"-Lunge (hat früher in einer Asbest-Firma gearbeitet).

Wir fuhren direkt zu fünft los. Meine Mutter, ihre Schwester, deren beiden Töchter (also meine Cousinen) und ich.

Meine Oma war nur noch am röcheln. Wir riefen den Notarzt. Etwa eine halbe Stunde später war sie tot. 

Das war auch das letzte Mal, dass meine Mutter ihren Geburtstag so groß mit einer Fete gefeiert hat. In allen Folgejahren hat sie nur noch eine kleine Kaffeerunde daraus gemacht. Der Todestag ihrer Mutter stand für immer im Vordergrund. 

Nachdem meine Oma gestorben war, rief meine Mutter meinen Vater an, hat ihm Bescheid gesagt. Bei uns zu Hause wurde zu diesem Zeitpunkt noch kräftig gefeiert. Sofort wurde die Feier natürlich abgebrochen. Alle haben zusammen aufgeräumt. Als wir später nach Hause kamen, war dort von einer Geburtstagsfete nichts mehr zu sehen.

Für mich war der Verlust meiner Oma sehr schwer. Noch heute denke ich oft an sie. Sie war für mich wie eine zweite Mutter.

Anfang der 80er Jahre hat meine Mutter sich ja im Urlaub einen Virus in der Bauchspeicheldrüse eingefangen, lag damit mehrere Wochen im Krankenhaus und war noch einige Wochen in Kur. Mit diesem Virus fing ihre schwere Krankheitsgeschichte (mit dauerhaften Medikamenten) im Grunde ja auch an (auch dass sie zum Ende den Krebs an der Bauchspeicheldrüse bekam, das war laut Ärzten wohl auch mit eine Folge vom damaligen Virus, der die Bauchspeicheldrüse mächtig angegriffen und geschwächt hatte).

Mein Vater musste damals ja Arbeiten (er war gerade bei der neuen Firma, konnte keinen Urlaub nehmen). Ich habe mehrere Monate bei meiner Oma gelebt, im ehemaligen Kinderzimmer von meiner Mutter gewohnt. Dadurch habe ich ein sehr enges Verhältnis zu meiner Oma aufgebaut. 

Auch diese Monate bei ihr sind in meinem Kopf noch sehr aktiv (in der Erinnerung). Ich habe noch viele Situationen im Kopf, als wenn es gestern erst gewesen wäre. 

Heftig war für mich, dass die Beiden (Oma und Opa) so "altmodisch" waren, im Kopf noch fast im Krieg gelebt haben. Nach dem Motto "entweder Trinken oder Essen". Wer vor dem Essen trinkt, sich also "satt trinkt", der bekam danach nichts mehr zu Essen. Auch beim Essen durfte nichts getrunken werden. Damit sich der Magen nicht mit Wasser füllt, man darin genug Platz fürs Essen hat, auch wirklich den Teller leer isst.

In den Monaten habe ich, um Essen zu bekommen, so wenig getrunken, so dass ich danach das Trinken (was ich eh immer schon zu wenig gemacht habe) "verlernt" hatte. Ich hatte totale Bauchschmerzen, die Blase war total zusammen geschrumpft. Meine Mutter musste mit mir deswegen zu Ärzten und ich lag mehrmals am Tropfer, weil mein Körper viel zu wenig Wasser hatte. 

Ja, der 07.02.1989, bald jährt sich also der Todestag von meiner Oma zum 30. Mal.

Ende März 1989 kam mein Vater zur Kur. Er hatte schon so abgebaut, sollte dort eigentlich wieder aufgebaut werden. Stattdessen ging es dann steil bergab. Nach zwei Wochen musste er die Kur abbrechen, kam von dort aus direkt ins Krankenhaus. 

Seinen 47. Geburtstag (am 15. April 1989) bekam er im Koma schon nicht mehr mit. Am 19. April 1989 ist er dann frühmorgens gestorben. Ja, auch das ist 30 Jahre her. Aber für mich so lebhaft wie gestern (als der Anruf aus der Klinik kam). 

Das war für mich vor zwei Jahren auch so hart. Als meine Mutter im Krankenhaus lag (sie ist ja am 25. April gestorben) und zu mir sagte, sie hätte am 19. April, an dem Todestag, mit meinem Vater "gesprochen", dass sie noch nicht zu ihm möchte, dass er ihr doch bitte noch ein paar Jahre auf der Erde schenken soll. Meine Güte, was habe ich da losgeheult. Nein, dieses "Geschenk" hat er ihr sozusagen nicht gemacht. Am 24. April ist sie dann ja ins Koma gefallen, rund 24 Stunden später gestorben.

Ja, 30 Jahre. Für manche eine super lange Zeit, aber für mich nur ein "Katzensprung", verbunden mit sehr vielen lebhaften Erinnerungen, als wenn es gestern erst gewesen wäre. 

Es gibt ein Buch, das heißt "Die Frau, die nichts vergessen kann: Leben mit einem einzigartigen Gedächtnis". Als ich davon gehört habe, musste ich sofort an mich, an mein Gedächtnis denken.

Nun gut, ich sage jetzt nicht, dass ich genauso bin wie sie. Wahrscheinlich ist sie diesbezüglich noch viel extremer als ich. 

Es gibt bei mir durchaus Sachen, die ich völlig vergesse. Insbesondere Sachen, die mich überhaupt nicht interessieren. Zum Beispiel Thema Schule. Gerade die Fächer, in denen ich alles nur auswendig gelernt habe, den Stoff an sich nicht in mir "aufgenommen" habe, es nur pur auswenig gelernt habe, das habe ich dann ruck-zuck wieder vergessen. 

Aber alles, was mich interessiert, was ich ganz bewusst aufgenommen habe (wie ja z. B. auch die Tänze beim Jazz-Tanz Mitte der 80er Jahre), das kann ich "für immer und ewig" abrufen, sobald ein Stichwort kommt (sobald ich die Musik höre). 

Bis zu meinem 6. Lebensjahr, als ich im Vorschul-Kindergarten war, reichen meine diesbezüglichen Erinnerungen zurück. Ein Stichwort, eine kleine ähnliche Situation und schon ist alles wieder lebhaft in meinem Kopf. Anders kenne ich es nicht, das ist für mich völlig normal.

Ja, vielleicht ist es deswegen mit der Erkältung passiert, also dass ich dafür anfälliger war, weil ich seelisch jetzt etwas durch den Wind bin (zum 30. Jahrestag der verschiedenen Ereignisse). 

Kommentare

03:28 12.01.2019

Good luck!
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03:16 12.01.2019
Im Grunde sind es "alle" bzw. sehr viele Erinnerungen, aus den verschiedensten Bereichen. Ja, auch sehr viele schöne und positive Erinnerungen. Alles sozusagen bunt gemischt in meinem Kopf.
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02:18 12.01.2019
Erinnerungen - hoffentlich sind‘s in der Mehrzahl nicht die traurigen und schlechten?
Ich neige mehr zur Lebenserleichterung gemäß der alten Volksweisheit
„Mach es wie die Sonnenuhr, zähl die heit‘ren Stunden nur“
Good luck!
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