Do. 09. März 2017 (Zwischeneintrag)
Ich habe mir für heute kurzfristig einen Tag Urlaub genommen. Das ist sonst gar nicht meine Art, aber heute wusste ich nicht weiter.

Zum einen ja die Bombenentschärfung, wofür auch die A 52 (Richtung Düsseldorf) schon seit gestern Abend komplett gesperrt ist. Auch mein Bus ist betroffen, fährt heute nur die halbe Strecke. Damit wäre ich heute weder zur Arbeit noch nach Hause gekommen.

Und ab heute ist ja auch der "Baustellen-Beginn", also das beginnende Chaos bei den Zügen, dass viele Züge ganz ausfallen.

Wer weiß, ob und wann ich heute im Büro angekommen wäre.

Ich habe ja eh schon so einige Minus-Stunden. Und heute Abend ist mein Termin zur Fußpflege. Mein Zeh tut so weh, der Nagel ist wieder ordentlich eingewachsen. Der letzte Termin ist ja aus Krankheitsgründen meiner Fußpflegerin abgesagt worden. Diesen heutigen Termin kann ich keinesfalls absagen.

Also nicht nur mit Verspätung zur Arbeit, sondern auch früh nach Hause. Die Bombenentschärfung soll erst Nachmittags durchgeführt werden. So etwas verschiebt sich zeitlich ja oft genug. Aber dieser Termin ist für mich (weil der Zeh weh tut) sehr wichtig. Also wie soll ich, wenn alles gesperrt ist, pünktlich dorthin kommen.

Ja, und ich hätte dann (spät kommen und sehr früh gehen) totales Minus gemacht (wobei ich ja jetzt schon an der "erlaubten" Grenze bin, die ich dann total "geknackt" hätte).

Vor lauter Aufregung, wie ich diesen heutigen Tag (Hin- und Rückfahrt sowie die Minusstunden im Hinterkopf, dazu merke ich den Zeh ständig) schaffen soll, fing ich heute morgen dann schon an zu weinen.

Mein Freund meinte direkt, dass es gar keinen Zweck hätte. Ich habe doch noch genug Resturlaub. Er hat mich dann "gedrängt" (womit er ja recht hatte), mich mit meinem Kollegen in Verbindung zu setzen und für heute einen Tag Urlaub einzureichen. Das ist halt höhere Gewalt (wenn mein Bus heute gefahren wäre, dann wäre ich auf jeden Fall arbeiten gegangen, aber bei diesen ganzen Sperrungen ist das einfach zu viel für mich).

Das ist heute viel zu viel Aufregung für mich.

Nun gut, ich schrieb dann einen Kollegen per SMS an und bat ihn um einen Tag Urlaub, was er zum Glück dann auch sofort genehmigt hat (was bei mir ja auch wirklich nur super selten vorkommt). Vor lauter Erleichterung kamen mir dann sofort wieder die Tränen geschossen.

So, jetzt lege ich mich wieder hin, noch etwas schlafen, den freien Tag etwas ausnutzen.

Und dann lenke ich mich etwas bis zum Nachmittag, bis zu dem Termin ab. Nicht immer auf den Zeh konzentrieren, sondern an andere Sachen denken.

So gerne ich meine Fußpflegerin mag, das ist eine ganz liebe, nette, total drollige Frau (wir sind auf der gleichen Wellenlänge), vor diesem Termin, gerade auch wenn ich Schmerzen habe, habe ich halt trotzdem (ähnlich wie bei Arztterminen) immer wieder Angst. Aber das weiß sie auch und lenkt mich mit Gesprächen immer sehr gut ab.

Der nächste Eintrag kommt dann heute Abend. Mal sehen, wie mein Tag jetzt so verläuft (auf jeden Fall halt anders, als geplant). Inzwischen habe ich mich wieder beruhigt (habe die Tränen wieder im Griff) und mache es mir jetzt halt wieder bequem. Wie heißt es immer so schön, "unverhofft kommt oft", ja so ein spontaner Urlaubstag kann auch mal schön sein. Ich habe im Büro zwar einiges zu tun, aber auf diese Aufgaben werde ich mich morgen dann wieder "stürzen".