My tears dry on their own.. oder?
Endlich komme ich wieder zum Schreiben.
Die letzte Zeit war sehr stressi, weil ich bald 5 Klausuren innerhalb von 9 Tagen schreibe und so dauernd lernen muss, gleichzeitig muss ich ja noch arbeiten gehn.
Aber davon will ich jetzt garnicht reden.
Ich habe eben mit meinem Freund Schluss gemacht.
Das hat sich vorher nicht so angebahnt, im Gegenteil, ich war meistens sehr glücklich mit ihm und wir kamen uns immer näher, verbrachten viel Zeit miteinander... wir arbeiten ja im selben Betrieb(neben dem Studium) und momentan muss ich ein Projekt machen, welches ich hasse, deren Arbeit mich anekelt und absolut unglücklich macht.
Das weiß er auch, hab gestern am Telefon sogar deswegen heulen müssen. Er sagte mir er wolle mir helfen und ich könne mich immer auf ihn verlassen... das machte mich glücklich, diese paar Worte.
Heute musste ich diese Arbeit wieder machen und hatte sogar ein sehr unangenehmes Gespräch mit dem Chef, hatte den ganzen Tag bis jetzt Bauchschmerzen und war total am Ende, bin mir jetzt auch ziemlich sicher dass ich kündigen werde... das Ganze belastet mich sehr, nicht erst seit Neustem, aber in den letzten Tagen is es durch das neue Projekt viel schlimmer geworden.
Nach der Arbeit bin ich mit meinem Freund nach Hause gefahren und habe ihm davon erzählt, wie unglücklich mich das macht, wie unfair ich dort behandelt werde und dass ich immer die Arbeit machen muss, für die andere sich zu schade sind, ja, jedes Mal und das es dem Chef scheissegal ist, ich bin immer der Buhmann.
Habe ihm gesagt dass ich wahrscheinlich kündigen will... er beachtete mich nicht sonderlich, nahm mich auch nicht in den Arm, stand nur neben mir in der Straßenbahn und sagte genervt "Is gut jetzt, ich weiss es jetzt"... das hat mich hart getroffen, diese paar Worte.
Er hat einfach drauf geschissen wies mir geht, ihm war es egal.
Bin dann ein paar Schritte von ihm weggegangen und hab mich hingesetzt... als wir ausgestiegen sind, habe ich wortlos nachgesehen, wann meine Bahn nach Hause fährt... bin dann auch schon auf die Rolltreppe. Er sah mich nur an und sagte "Was machst du?", ohne groß verwirrt oder erstaunt oder sonstiges auszusehen.
Ich: "Ich fahre nach Hause." Er stand kurz da, sah mich an, dann drehte er sich um und ging. Ging einfach!!!
Er sah wie verletzt ich war, ich war den Tränen nahe, war völlig fertig von der Arbeit und ihm und er ging einfach, rief auch nicht an oder schrieb ne SMS. Er ging einfach.
Da kam alles in mir hoch, ich hasste ihn in dem Augenblick so sehr, dass ich ihn hätte erwürgen können.
Dieses Desinteresse, diese Ignoranz in seinen Augen, wie er mich da einfach in der Dunkelheit stehen ließ, während er mich vorher noch verletzt hatte.
In mir kam hoch, dass das nicht das 1.Mal gewesen war, schon einige Male vorher wenn er mir mit irgendas wehgetan hatte und ich gehen wollte, versuchte er nicht einmal mich auzuhalten, er ließ mich immer einfach gehen und meldete sich auch nicht was los wär, von einer Entschuldigung mal ganz zu schweigen.
Und obwohl er oft sagt wie sehr er mich liebt und obwohl unsere Beziehung ansonsten meist glücklich ist hat er mir in dem Moment irgendwie gezeigt, wie e eigentlich zu mir steht.
Wenn ich glücklich bin, ist er auch gut zu mir, betont besonders wie sehr er mich liebt.
Wenn ich sauer oder unglücklich bin, wendet er sich mistens twas von mir ab, lässt mich allein mit meinem Schmerz. Er streitet das natürlich ab.
Vielleicht ist das auch so, weil er diese Gefühle nicht kennt.
Für ihn gibt es kein "Unglücklich sein" oder "Hilfe brauchen"... ich habe ihn noch nie wirklich traurig oder wütend erlebt, auch hat er mich noch nie um Hilfe gebeten. Naja.
Zumindest hat mir das heute so wehgetan, auch dass er weggelaufen ist und sein Pseodu-Stolz ihm wichiger war als ich, dass ich nicht anders konnte- es hat mich so verletzt.
Wenn ich an seiner Stelle gewesen wäre, ich wäre doch hinter ihm her gelaufen, hätte ihn gefragt was los ist, mich entschuldigt, ihn getröstet, wäre nicht abgehauen- aber er will mit alledem ja nichts zu tun haben, er denkt ich reagiere dauernd über, alles ist meine Schuld und er tue einen Teufel sich zu entschuldigen- was ich auch an ihm hasse... er kann sich nie entschuldigen, fühlt sich immer und überall im Recht, egal worums geht.
Und trotzdem liebe ich ihn so sehr, dass ich mir ein Leben ohne ihn kaum vorstellen kann, ich muss weinen und kann nicht mehr aufhören, ich bin verzweifelt.
Aber jetzt habe ich Schluss gemacht und ich zweifle ob das die richtige Entscheidung war, aber mein Herz hat es mir gesagt, ich bin eben ein verdammter Gefühlsmensch.
Ich denke er nimmt das nicht sonderlich ernst.
Er hat sich jetzt auch garnicht mehr gemeldet um das mal zu bequatschen, ist das normal? Naja, er denkt vielleicht dass ich mich doch eh wieder einkriege- das denkt er immer. Es ist nie seine Schuld, immer bin ich die Schuldige.
Egal. Wie heißt es so schön in Amy Winehouses Lied... "my tears dry on their own..." und das hoffe ich.
Ich muss mir einreden dass ich ihn nicht mehr liebe, bis ich es irgendwan glauben kann.
Und jetzt muss ich aufhören zu schreiben, weil ich diesen Schmerz nicht ertrage.