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Tagebuch paranoid
2007-04-08 22:10
Meine "Eltern".
Mal wieder ist alles beschissen.
Ich plane ja schon ewig, nach meinem Abi diesen Sommer 2-3 Monate ins Ausland zu gehen, für nen Sprachkurs zB.
Ich bin zwar nicht pleite, jobbe ja auch, aber natürlich hab ich nicht genug Geld um sowas zu bezahlen.
Hab ja auch schon vorher geahnt dass meine Eltern mir das auch nicht zahlen wollen.
Ich find das ziemlich unfair.
Erstens sind meine Eltern nicht grad arm.
Zweitens haben sie meinem faulen, nichtsnutzigen Bruder vor wenigen Jahren einen über 1000Euro-Aufenthalt auf La Réunion plus 2 Kursfahren bezahlt.
Ich dagegen war letztes Jahr nichtmal im Urlaub und habe ein tolles Abi, ich hätte wenigstens erwartet dass ich dafür etwas bekomme- aber nichts, garnichts.
Stufenkameraden waren entweder schon im Ausland oder gehen jetzt nachm Abi... ihnen wird es bezahlt.
Ich hab dann auch eingesehen, dass mir wieder einmal nix bezahlt wird, da hab ich durch Zufall erfahren, dass ein Freund meiner Mutter gute Freunde hat, die in L.A. leben und ihn schon oft bei sich wohnen gelassen haben.
L.A. find ich toll, also achte ich mir wieso nicht, da sparen meine Eltern sogar Geld.
Ich hab meine Mutter also gefragt, ob sie ihren Freund nichtmal fragen kann ob seine Freunde mich im Sommer gegen etwass Entgeld aufnehmen könnten.
Aber meine Mutter tut nichtmal das für mich und ich kann das einfach nicht fassen.
Ich mein, wo ist bitte das Problem mal zu FRAGEN?
Ich verlange doch nicht viel, aber fragen kostet doch nix... doch sie will auf garkeinen Fall mal fragen, warum auch immer.
"Die würden mich ja eh nicht aufnehmen" sagt sie, aber woher will sie das wissen? Meine Güte, fragen kostet doch nix.
Das sie nichtmal das für mich tut, obwohl ich sie mehrmals drum gebeten habe, tut weh.
In letzter Zeit komme ich mir eher wie die Mutter vor als andersrum.
Ich hab immer soviel für sie getan, u.a. hab ich auch letztens erst bei verschiedenen Agenturen für sie angerufen weil ich weiß dass sie gerne mal 2 Monate in Kanada sein will, also hab ich versucht die besten Angebote für sie reinzuholen.
Das ist auch nur ein Beispiel.
Und sie ist nichtmal in der Lage mir einen kleinen Gefallen zu tun.
Ich hab ihr dann auch gezeigt, dass ich verletzt darüber bin, und was tut sie?
Setzzt sich woanders hin, tut so als merke sie nix und ignoriert mich.
Das tut nochmal mehr weh.
In solchen Situationen wird mir wieder bewusst, was ich für meine Eltern immer war und immernoch bin.
Einfach nur ein kleines, dummes Mädchen, was längst erwachsen ist, was sie aber nicht einsehen wollen.
Ein kleines Mädchen, was einfach nur Leistung zu bringen hat, mehr nicht.
Das tat mir immer schon weh dass sie nicht mehr als das in mir sehen, aber die meiste Zeit denke ich nicht daran.
Wenn sie mit mir reden und redeten, dann nur um mich über meine Schulleistungen und Studienpläne auszuquetschen.
Andere Themen mir gegenüber kennen sie garnicht.
Wenn ich versucht habe, mit ihnen über Träume oder außersschulische Pläne zu sprechen, war die Reaktion entweder nur ein Auslachen oder ein kurzer "Jaja" mit anschließender Ignoranz.
Ich weiß nicht womit ich das mein Leben lang verdient habe.
Immer nur beschissene Leistung bringen, mehr nicht.
Wenn ich das nicht tat, wurde mir mein Leben zur Hölle gemacht.
Vor 3 Jahren hatte ich schwere Depressionen, einen Selbstmordversuch, habe mir die Arme und Beine aufgeschnitten und bin sogar kriminell geworden.
Nichts davon haben sie gesehen, nichts davon hat sie interessiert.
Das Einzige was sie daran interessiert hat war, dass meine schulischen Leistungen zu dem Zeitpunkt natürlich nachgelassen haben.
Ihre Reaktion?
Ich wurde als "verrücktes, asoziales Weibsbild" beschimpft und rausgeschmissen, fand mich beim Jugendamt wieder.
Irgendwann haben sie sich dann "erbarmt" und mich wieder aufgenommen.
Von den blauen Flecken und seelischen Wunden die sie mir jahrelang zugefügt haben will ich garnicht erst anfangen.
Es tut weh, darüber nachzudenken.
Aber an Tagen wie diesen wird mir einfach bewusst, was ich immer für sie war, bin und sein werde.
Ich frage mich nur, warum mein älterer Bruder das nie für sie war.
Er war immer ihr Kind, ihr geliebtes Kind.
Das liebe Kind, dem alles auf der Welt gegeben wurde, der alles auf der Welt tun durfte ohne je Konsequenzen dafür tragen zu müssen.
Meine Eltern haben ihn immer bedingungslos geliebt, haben ihm einen Haufen Geld in den Arsch gesteckt und ihm alles, ja alles durchgehen lassen, bis heute.
Und was ist aus ihm geworden?
Er ist 3x sitzen geblieben, hat jetzt mit fast 23 grade mal eine schlchte Fachhochschulreife, hat ein ziemliches Alkoholproblem, sitzt den ganzen Tag vorm PC, ist arbeitslos, ihn interessiert nix anderes als Party, ist verlogen, egoistisch, geistig zurückgeblieben, agressiv.
Und Mami und Papi finden das völlig okay, er darf so sein.
Warum? Ich versteh es nicht.
Warum bekommt ein Kind bedingungslose Liebe und darf tun was es will und warum kämpft das andere Kind jahrelang um die Liebe der Eltern und bekommt niemals welche?
Jetzt will ich sie nicht mehr, aber als Kind und Teenager hätte ich es oft gebraucht.
Jetzt sitze ich nur da und weine und weine und verstehe nicht, warum ich nicht auch mal Anerkennung verdient habe.
Es tut weh, es tut weh, Träume aufgeben zu müssen und immer wieder zur Leistung angetrieben zu werden.
Dass erste Mal seit längerer Zeit würde ich mir jetzt am Liebsten ein Teppichmesser nehmen und mir tief in den Arm schneiden.

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leben 

Kommentare

23:44 08.04.2007
@leon: Nein, ich greife nicht zum Messer, natürlich wär das falsch.
Aber an solchen Tagen kommt wieder das alte Verlangen danach hoch.
Sie werden niemals sehen, wie ihr Sohn geworden ist.
Er wird bald 23 und hat in seinem Leben nichts erreicht.
Er ist faul, dauernd betrunken und schläft täglich bis mittags.
Sie sehen das, aber sie sind fest davon überzeugt dass er ja bald eine Ausbildung hat.
Vielleicht werde ich etwas erreichen, aber das kann niemals das ersetzen, was ich all die Jahre nie bekommen habe...

@Baby: Ich will auch keine Liebe und Anerkennung mehr von ihnen, das habe ich längst aufgegeben.
Trotzdem tut es immer von Neuem weh.

Eben kam meine Mutter sogar rein, sah mein verheultes Gesicht und sagte nur ganz sachlich "Mach aber gleich den PC aus, gute Nacht".. aber das war ja ebenfalls immer dasselbe.
Sie nimmt mich nicht Ernst.
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unbekannt
23:05 08.04.2007
Bei mir ists ähnlich, nur ist mein bruder der jüngere. Darf aber auch alles machen was er will und bekommt auch alles in den Arsch geschoben und egal was ich mach, es ist uninteressant. Hab mich aber mittlerweile davon gelöst auch nur die geringste Anerkennung von denen zu erhalten.Nimm sie nicht so ernst...wenn du ein Erfolgserlebnis hast, dann freu DU dich,scheiss drauf,was sie sagen.Irgendwann sehen sies, wies wirklich ist.

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22:51 08.04.2007
greif nicht zum messer. dein verstand weiss, dass das falsch wäre.
deine eltern sind unglaublich! ein solches verhalten ist für mich immer wahnsinnig unverständlich. wenn sie aber eines tages sehen, wie ihr sohn wirklich ist, wird das eine genugtuung für dich sein. ein sohn kann nicht ewig -nichts- tun und sich nicht um sein leben kümmern. irgendwann wird es so weit sein, und dann bist du diejenige, die etwas erreicht hat. halte dir das vor augen und bleib stark!
liebe grüsse, leon
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2007-04-08 22:10