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Tagebuch Otherside
2013-05-22 15:39
Schmiddel


Schmiddel geht mir gerade nicht aus dem Kopf. In zwei Stunden kommt mein Freund nachhause, mit ihm darüber reden wäre unmöglich...

ich sah ihn das erste mal mit 14 jahren. Nachdem wir nach Epfenbach gezogen sind. ich bezog ein Zimmer mit dem Fenster zur Straße an dem ein bett stand . also am Fenster, nicht an der straße .
Eines Abends sah ich ihn an der Straße stehen, scheinbar mit dem Versuch zu trampen. Er hatte schwarze Haare. ich sah nur einen schatten aber ich schaute über eine stunde zu , ob er glück hat . irgendwan schlief ich ein. Über meinen Freund Ramon damals, lernte ich ihn irgendwan kennen. Damals war mir bekannt das er viel Alkohol konsumierte, war etwas älter als ich und sah umwerfend aus.
Ich habe mit ihm damals viel geredet, wir hatten den gleichen Musikgeschmack und den gleichen Sinn für das schöne. Irgendwan gab es ein Straßenfest in epfenbach und ramon nahm mich mit zu ihm. dort lernte ich eine bekannte von ihm kennen, und ihre vorliebe für das verbotene. schmiddels zimmer, in dem wir saßen, war komplett schwarz angestrichen. an den wänden waren mit bleistift gezeichnete figuren und skizzen. ein anderer würde sagen das es sehr frustrierend seinj musste , dort zu schlafen. ich fand es klasse. es hing ein riesiges auf leinwand gezeichnetes portrait von einer frau an der wand. mir gefiel es. schmiddel war vom charakter sehr lässig, er lebte von einem in den anderen tag. machte aus allem geld und schmiss es für alkohol und drogen raus. aussichtslos schien mir seine situation. damals sah er auch gut aus und ich habe immer nur das bild im kopf wie ich ihn kennen lernte. denn der spätere verlauf mit ihm, seinem körper und seinem charakter war drastisch, tragisch . ein drama. er war nicht dumm, viele meinen das drogenabhängige dumm sind. sie sind aber nur dumm in dem was sie tun nicht was/wie sie denken. schwer zu erklären und würde sowieso niemand verstehen.
ich sah damals schmiddel und seine bekannte Jenny öfters. vorallem weil mein freund auch anfing regelmäßig zu kiffen . das war alles nach der vergewaltigung. schmiddel wusste bescheid und behandelte mich sehr rücksichtsvoll, ich bekam von ihm immer mein lieblings alcopop. Orangen-irgendwas. Wir saßen immer auf dem vergammelten mit heroin und unbeschreiblichen flecken auf dem sofa. schmiddel dicht,ramon dicht, jenny dicht und am rummachen , ich am grübeln und orangen-alc süffeln. damals verzichtete ich noch auf das gras und sah zu wie schmiddel sich kaputt machte.
Nach der schule begegnete ich ihn einmal im Bus. er saß am fenster und schaute mich an, als ob er überlegen müsste wer ich nochmal war. ich setzte mich neben ihn . er war schon am nachmittag stoned. Ich ging mit zu ihm und wir hörten Musik und redeten. er hatte irgendwan nur noch sehr lichtes haar, sein gesicht war eingefallen und ausdruckslos. als ob er nicht nur mich sondern jegliche mimik vergessen hätte. Er konnte über seine emotionen reden, sie aber nicht mehr ausdrücken. An einem abend , ich war nicht dabei, gab es anscheinen einen knall und die eltern beförderten schmiddel in die Klinik zum entzug. In der Zeit machte ich mit Ramon schluss. Jenny, seine bekannte , wie ich erfuhr, hatte ein kind und aids bekommen. sie mochte ich nicht wirklich, war dennoch ein schock. sie war wunderschön, aber das schien sie letzendlich auch nicht mehr zu retten.
Schmiddel traf ich dann mit Dominik und sam in einem Club wieder. er ar abgemagert, noch mehr als ich ihn in erinnerung hatte. Es gab ein freudiges wiedersehen. er gab mir nen becks aus un wir tanzten viel zusammen. dominik,schmiddel ,sam und ich waren oft bei dominik und zelebrierten die pillenpartys. heute denke ich selbst wie unglaublich dämlich ich war. natürlich war ich selbst auch stoned, es hielte sich, wenn ich einen vergleich ziehen würde, in grenzen. Ich hatte angst das mal ein abend eskaliert oder irgendwas passiert. Mit schmiddel schlief ich dann immer auf dem sofa. ich habe ihn sehr gern gehabt. und mit dominik hatte ich sex, der mir auch spaß machte. aber es brachte mich oft zur verzweiflung. vorallem wenn man abends von einem club heimgeht und drei völlig verwirrte Kerle dabei hat. sam war sowieso immer an meiner seite, um ihn machte ich mir selten sorgen da ers wie ich hielt. aber dominik und schmiddel waren kaum zu zügeln. entweder wear schmiddel weg oder dominik. und wenn sie da waren dann haben sie einen blöd angegraben. aber sie beteuerten mir immer wieder wie wichtig ich wäre. das hat mich wohl da gehalten.
Schmiddel und ich haben uns an einem abend geküsst, da waren alle schon am schlafen. un es war schön. Alles war still. als ob die welt ausgeschlatet wurde. Dominik lag erschöpft in seinem verratzten bett. sam saß auf dem boden (ob er jemals wirklich geschlafen hat in meinem beisein bleibt für immer offen ) . Schmiddel und ich schauten einen film, aber wir waren beide so stoned das es völlig uninteressant war. und dann passierte es. er schmeckte nach alkohol und Tabak. Und schliefen nebeneinander ein. er nahm mich dabei ganz arg in den arm , als ob er sich an mir fest hielt. Es war nicht romantisch, aber vertraut. als ob man es klar war das es passiert ist. wir waren danach nicht zusammen, aber es wurde sehr eng. ich besuchte ihn oft , hörten musik und er zerstörte sich. Später ging er anschaffen. er hat es mir irgendwan gebeichtet als ichs sowieso schon erahnen konnte. es gab nie streit deswegen, oft gab es streit wenn ich es nicht mehr mit ansehen konnte. einmal bin ich zu ihm und er wollte sich vor mir einen schuss setzen. dabei bin ich so ausgerastets, aber wie. Ich habe gesagt das er es machen kann, aber nicht wenn ich dabei bin, das es respektlos wäre. weil er mir ja was bedeutet hat und mir das weh tut. das ich für ihn stark bin aber ihn nicht unterstützen werde. er hat angefangen zu weinen, er hat oft geweint. ich habe auch viel geweint. um ihn, um mich, was mir passiert ist und das es anscheinent nie aufhören würde. Ich habe ihn schon längst verloren gehabt, obwohl er neben mir saß und schwor einen entug zu machen. Eingehalten hat er es natürlich nie. Allerdings habe ich ihm saubere Nadeln gebracht.
Meine Therapeutin meint, das es gut war. in der szene sind saubere nadeln nciht gerade oft. und meine mutter hatte immer welche gehabt (sie ist zuckerkrank) .
Mit schmiddel habe ich mich so leer un doch so gehalten gefühlt. ich habe ihn gekannt. ich kannte sein parfüm, was immer nur zwei minuten gerochen hat bevor der alkohol wieder alles an geruch an ihm übertüntschte. Ich wusste das er noch nie hasch geraucht hat aber dafür heroin zwei mal und später fünf mal am tag nahm. das er asthma hatte . das er durch die trennung seiner eltern zu diesem unheilkam . das er den neuen freund von seiner mutter mehr mochte als seinen leiblichen vater. das er zwei eingewachsene zehen hatte. und das er ein selbstgestochenes tattoo hjatte. ich wusste so gut wie alles. Das er sterben wollte, das wusste ich auch. Ich wollte es genauso, aber das es so bald geschehen sollte, hat niemand geahnt.
Er war irgendwan nur noch knochen. und ich besuchte ihn nur noch selten.
ich habe etwas vergessen. einen ganz wichtigen abschnitt. aber der ist mir sehr unangenehm, deswegen überspringe ich ihn gerne.
Wir haben zu zweit einen kalten entzug gemacht. von sozusagen 100 auf 0. Ich war damals nicht wirklich drogenabhängig. ich kiffte einmal in der woche mein gras und süffelte am alk vor mich hin. aber alles in maßen. schmiddel das genaue gegenteil. irgendwan stellte ich ihn vor die wahö. die drogen oder ich. also machten wir einen kalten entzug. ich besorgte von meiner hausärztin verschiedene pillen für die beruhigung. und dann vergingen vier tage. sinnlose tage. völlig verschwendet. ich schloss mich mit schmiddel ein in sein schwarzes zimmer. es war schon fast schlimmer als filme als versuchen zu zeigen. Er kriegte krampfanfälle. hustete ununterbrochen. bekam fieber und schüttelfrost. wie eine ganz heftige grippewelle , die nur er bekam. er wurde sehr ruhelos. ich bekam zwei tage keinen schlaf. er schrie richtig. es war furchtbar. er konnte nicht einmal richtig auf die toilette. ich half ihm wo es ging. ich üpackte ihn immer in berge von decken un bettete ihn auf dem boden, weil ich angst hatte das er aus dem bett fällt und sich irgendwo blöd stoßt. ich versuchte ihm tee zu geben, was er ne minute später auskotzte. essen gab es nur für mich. Es wurde nicht besser sondern schlimmer. am dritten tag kam der hausarzt vorbnei und gab ihm eine spritze. da konnte er dann wieder schlafen und es schien ok. Er hat wirklich unglaubliche schmerzen gehabt anscheinend. am vierten tag gingen wir spazieren. Und er brach ab.

Vielleicht war er auch nur müde vom Leben. Er starb alleine in seinem schwarzen Zimmer . Auf der beerdigung waren nur zwanzig leute, von denen ich die meisten noch nie gesehen habe. Und ich glaube auch nur eine handvoll werden heute noch merken das Jemand fehlt

 

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2013-05-22 15:39