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Tagebuch nonamenow
2003-01-24 11:29
Rückblick
Eine unglaublich wahre Geschichte

sie war seine erste beziehung. die erste, die länger als 2 wochen gehalten hat und nicht gleich wieder von ihm beendet wurde, weil er keine verpflichtungen eingehen wollte. zum ersten mal hat er sich bei ihr fallen lassen und schon damals wusste er, daß sie die richtige ist. er wollte wegen ihr in der stadt bleiben, die er bis dahin nicht mochte. er war überwältigt und überglücklich von seinen gefühlen. nach 4 wochen bekam sie kalte füße und machte schluß. damals schon war er am boden zerstört, daß sie „jemanden gefunden hat, der besser zu ihr passt“.

fast ein jahr verging ohne kontakt und aufgrund einer geburtstagskarte, die er ihr schrieb, fanden sie wieder zusammen. am anfang war es schwer, weil er angst hatte, wieder verletzt zu werden. aber sie hatte ihm gezeigt, wie schön das sein kann, wenn man dem anderen blind vertraut und sich fallen lässt. sie hat ihn zu einem offenen menschen „erzogen“ und sie haben schon viele tief´s bravourös gemeistert.

sie waren der fels in der brandung. ringsrum gingen beziehungen kaputt oder gingen freunde ihren partnern fremd. beide konnten darüber nur schmunzeln, denn zusammen waren sie eine einheit, die alles überstand. sie ergänzten sich bei fast allem. musik, essen, urlaub, gedanken, sport und und und. nur bei lakritz schieden sich die geister. aber damit konnten sie beide gut leben. alles war perfekt. für viele jahre. es war ein wahrgewordener traum.

um so schwerer ist es jetzt zu verstehen, daß 2 menschen, die über 8 jahre zusammen glücklich waren, innerhalb eines so kurzen zeitraums so unterschiedlich werden können. es hat mit ihrem misstrauen angefangen, daß sie nicht mehr voll an seinem leben teilhaben soll. was für ihn nicht nachvollziehbar war, da er für sie alles gemacht hätte und sie der mittelpunkt und die kraft seines lebens war. am anfang hat er es als eine ihrer macken angesehen, die immer mal wieder hochkamen. sie haben sich darüber auch unterhalten und er hat versucht, ihr zu erklären, daß diesem gefühle jegliche grundlage fehlt. und nach jedem gespräch hat sie ihm gesagt, daß alles wieder gut wird oder ist. und er hat sich darauf verlassen.

er war im frühjahr für einen monat beruflich für seine firma im ausland. er hat nette leute getroffen und trotz der arbeit viel spaß gehabt. er hat in kneipen getanzt, was eigentlich gar nicht sein ding ist. er war jeden abend unterwegs, ziemlich ungewöhnlich für ihn, daheim hatte er dazu nie lust. zuhause war er zufrieden, wenn er nach der arbeit seine ruhe hatte und sich in der traumhaften altbauwohnung mit ihr „einzuigeln“ konnte. aber in dieser stadt und mit den leuten zusammen war alles anders. für ihn war es eine schöne zeit, aber kein ansatz für eine neue zukunft im ausland. denn er war glücklich mit ihr in ihrer beider eigenen kleinen welt.

wochen später fährt sie übers wochenende weg und eröffnet ihm kurz danach, daß sich dieses ungute gefühl verstärkt hat und sie ihm irgendwie nicht mehr vertrauen kann. einen grund hat sie auch keinen. eins der vielen fragezeichen, die er überall sah. sie empfand ihn abwesend und hatte das gefühl, daß er etwas mit sich selbst ausmachte und sie nicht teilhaben lassen wollte. der versuch, ihr diesen gedanken auszureden, scheiterte. vielleicht drückte er sich falsch aus, vielleicht wollte sie sich nicht überzeugen lassen, da sie zu überzeugt davon war, daß sie recht hatte. dann war da dieses grillen bei einer kollegin, die auch im ausland dabei war. sie waren beide da und im laufe des abends wurde auch über den spaß geredet, den sie hatten. und wieder bekam sie mit, daß er sich die 4 wochen so ganz anders verhalten hatte, wie sie ihn seit jahren kannte.

auf der heimfahrt gingen die gespräche weiter, die sie zu diesem thema schon öfter hatten und er konnte sie nicht davon überzeugen, daß sein verhalten ausschließlich mit der magie der stadt zu tun hatte und er sich durch sie nicht ausgebremst fühlte, daheim auch so zu sein, wie er in diesem zeitraum gewesen war. sie konnte ihm nicht glauben und er konnte es nicht nachvollziehen. später am abend war er so von ihren ansichten entgeistert, daß er aus dem moment heraus meinte, daß diese beziehung mit dieser grundlage nicht mehr lange halten würde. eine mehr als hilflose aussage, denn er wusste ihren argumenten nichts entgegenzusetzen, da er da, wo sie ein problem zu haben schien, keins sah. er konnte sie verstehen, daß man sich so fühlt, wenn es tatsächlich einen grund dafür gab, aber der war nicht gegeben. er war offen und ehrlich zu ihr, aber das hat nicht ausgereicht. er konnte ihre zweifel nicht aus der welt schaffen, daß alles immer noch in ordnung war. und so hat sich das langsam aber sicher hochgeschaukelt.

dann fahren die beiden in den urlaub. auch im urlaub gibt’s tiefgehende gespräche und er merkt, daß alles, was sie gesagt hat in bezug auf ihre schlechten vorahnungen, immer noch da ist. und sie nicht davon abkam, sondern sich immer mehr darauf versteifte. daß er sich viel freier verhalten würde und mehr spaß am feiern haben würde, wenn sie nicht dabei sei. da er aber noch nie der feiertyp war, war er von seiner begeisterung in dieser fremden und doch irgendwie vertrauten stadt selber überrascht. sie fing immer wieder damit an, daß er vielleicht glücklicher wäre, wenn er ins ausland ginge. das hat ihm mehr und mehr das gefühl gegeben, daß sie sich langsam von ihm abwendet. es hat ihn mehr und mehr verletzt, daß ihm misstraut wurde. er verstand ihren ansatz nicht. er wollte schon verstehen, aber ihre worte kamen bei ihm nicht da an, wo sie hinsollten. auch hier hat er die drohende gefahr nicht erkannt. er fühlte sich unschuldig angegriffen und unbewusst hat er sich dann auch etwas von ihr entfernt. er konnte das real immer noch nicht verstehen, denn er fühle sich bei ihr trotzdem noch mehr als wohl und versuchte, ihr zu zeigen, daß von ihm aus immer noch alles in ordnung war. er kam sich hilflos vor. sie war sein lebensinhalt, sie gab ihm die kraft, über den dingen zu stehen und sie gab ihm die power, in vielen dingen über sich hinauszuwachsen. er sah sie beide als unschlagbares team, daß er sie mit seinem verhalten aber selber niederschlug, fiel ihm nicht auf.

irgendwann hat er dann angefangen, ein wenig zu resignieren. ständig musste er sich für dinge rechtfertigen, die für ihn haltlos waren. er verstand sie nicht mehr richtig. immer wieder kam das thema: du solltest ins ausland gehen, für ein jahr bekommen wir das auch über die distanz hin. meine unterstützung hast du. aber er wollte doch gar nicht weg. er wollte bei ihr sein.

die anspielungen, daß er fremdgehen würde, kamen schon jahre vorher immer wieder, über dieses misstrauen konnte er immer nur lachen, denn nichts lag ihm ferner, als sich mit jemanden anders einzulassen. die chancen dazu hatte er. aber es war nie ein thema für ihn. nicht mal ansatzweise. dennoch hat es ihm jedes mal weh getan, daß sie ihm so etwas zutraute. denn dafür gab es keinen grund, genauso wie für das gefühl, daß er sie nicht mehr an seinem leben teilhaben lässt.

dann stand ein termin zu einer party an, die im frühjahr bei seinem auslandsaufenthalt beschlossen wurde. ein BBQ im dezember. als er das erste mal zurückkam, wollte er mit ihr zusammen dorthin fliegen, damit sie seine freunde dort auch kennenlernen konnte. aber so wie sich die dinge inzwischen entwickelt hatten, wollte er, wegen den spannungen zwischen ihnen, alleine fliegen. das beschloss er für sich und hat sie bis kurz vorher nicht darüber in kenntnis gesetzt. nachdem er ende des jahres noch resturlaub an ein beliebiges wochenende dranhängte und kurz danach die info kam, daß genau an diesem wochende diese party stattfinden sollte, hat sie ihm gar nicht mehr geglaubt. daß es zufall mit diesen terminen war, hat sie ihm nicht geglaubt, obwohl es wahr war. daß er mit dieser entscheidung anfing, sein eigenes grab zu schaufeln, war ihm nicht bewusst.

er war zu sehr überzeugt, daß sie ihn genauso liebte und deshalb solche „kleinigkeiten“ ihrer beziehung nicht schaden konnten. er hat vieles einfach nicht kapiert. er war schon immer der einzelgänger gewesen, vor ihr noch viel extremer als zu dem zeitpunkt. vielleicht war er sich ihrer zu sicher. nicht überheblich gesehen, sondern einfach weil er nicht so weit dachte, sie damit verletzen zu können. da er das niemals vorhatte, verschwendete er keinen gedanken daran, obwohl er ihr damit genau diese gefühl gab. den trip zu der party sah er als kurze zeit zum aufatmen und war selber erschrocken, daß er so etwas wirklich wollte. aber es kam anders.

er bekam ein zweites jobangebot, wieder für 4 wochen. weihnachten und sylvester. auf der einen seite wollte er das auf jeden fall machen, beruflich gesehen war das eine super chance. auf der anderen seite war da die beziehung, in der es inzwischen so viele probleme gab und er nicht wusste, wie er ihr noch bei ihrem problem weiterhelfen konnte oder besser gesagt, wie sie es beide zusammen lösen konnten. denn sein problem beruhte größtenteils auf ihrem misstrauen, das seiner ansicht nach nicht gerechtfertigt war. er verstand ihre argumente nicht. oder sie konnte sie ihm nicht so erklären, daß er sie verstand. sie sagte zwar immer wieder, sein verhalten ließe darauf schließen, aber was genau, konnte sie ihm nicht genau sagen. also war er jedes Mal so schlau wie vorher. wo war sein feingefühl geblieben, von dem er überzeugt war, daß es immer noch da war? kurz vor seiner abreise schreckte sie nachts aus dem schlaf hoch und hatte einen alptraum. sie schluchzte und weinte im schlaf, daß er dachte, sie hätte einen nervenzusammenbruch. spätesten da hätte er den job als trainer absagen sollen. hat er aber nicht.

sein flug ging so früh, daß er mitte in der nacht mit dem zug losmusste. sie bot ihm mehrmals an, ihn zum flughafen zu bringen. er lehnte ab, weil er nicht wollte, daß sie mit ihm mitten in der nacht aufstehen musste. sie schlief eh nicht allzu gut und er machte sich einfach sorgen um ihr wohlbefinden. ohne hintergedanken. also fuhr er allein los. daß sie so lange wie möglich mit ihm zusammen sein wollte, hatte er nicht verstanden, da es eh nur 2 stunden fahrt waren und sie sich genauso gut abends schon verabschieden konnten. er hat damit ihr misstrauen geschürt, er habe was zu verheimlichen. er war sich ihrer trotz der probleme so sicher. sie hat das so ausgelegt, daß er mit einer anderen woanders hinfliegt und nicht will, daß sie das mitbekommt. als er das einen monat später gehört hat, war er sprachlos. er kommt also an und wird mehr als herzlich aufgenommen. wie auch schon im frühjahr. man fragt ihn mehrmals die woche, warum er denn nicht für immer da bleibe wolle und er antwortete immer und immer wieder, daß er das nicht will, da ihm seine beziehung wichtiger sei als alles andere.

die neue welt bricht wieder über ihn herein und er geht fast jeden abend aus. er findet keine ruhe. er versucht seine probleme für eine kurze zeit zur seite zu schieben, aber das funktioniert nicht. er hatte sich einfach nur ablenken wollen, um nachzudenken. nicht mit anderen frauen, das wollte er noch nie. er war fast jeden abend mit dem freund, bei dem er wohnte, etwas trinken. er war allein in einer feiernden masse. oder er saß alleine abends in der kneipe und versuchte rauszufinden, warum seine beziehung so dermaßen schief lief. er fühlte sich nicht gut, aber er konnte die stille auch nicht ertragen.

und trotzdem meldet er sich erst nach einer woche bei ihr, nachdem er von ihr auch nichts gehört hat. er will nur kurz hallo sagen. aber schon an ihrer stimme merkt er, daß etwas ganz böse schief läuft. der klang ihrer stimme zieht ihn runter, denn er weiß, daß es ihr wegen ihm nicht gut geht. und er kann das nicht aus der welt schaffen, schon gar nicht am telefon. das gespräch war sehr deprimierend und kurz. da bereute er zum ersten mal, nicht zuhause geblieben zu sein. auf der anderen seite vertraut und baut er auf die basis der letzten 8 jahre, daß diese 4 wochen eine beziehung nicht beenden können.

dann kommt sylvester. sie wollte hinterherfliegen. er hat sich von anfang an darauf gefreut, es war für ihn klar, daß sie kommt. als ungeschriebenes gesetz sozusagen. mit der flugbuchung läuft nicht alles so, wie er sich das gedacht hat und für sie war die option, nur für eine nacht hinzufliegen, nicht annehmbar. er gibt ihr unbewusst das gefühl, sie nicht da haben zu wollte. er führt sich auf wie der könig der narren. treibt durch sein „nicht“ handeln den keil, der sie beide auseinander bringt, immer tiefer in ihre beziehung. die telefonate waren allesamt ziemlich kontraproduktiv für eine beziehung. er lag nächtelang wach und dache an sie und versuchte sich zu überlegen, was er machen könne, um die beziehung wieder richtung grünen bereich zu bekommen. er hatte keine ahnung wie, aber je länger sie getrennt waren, desto klarer wurde ihm, daß er alles dran setzen wollte, diese frau zu halten. sie war trotz allem, was vorher passiert ist, seine erfüllung. ein leben ohne sie war keine option für ihn. daß er ihr das gefühl gab, kein interesse mehr an der beziehung zu haben, war ihm fremd. er sehnte sich nach ihr, ließ sie das aber leider nicht wissen. zu sehr baute er auf ihre seelenverwandschaft, daß alles wieder gut wird, nachdem sie beide zeit hatten, ohne den anderen über die eigenen gefühle nachzudenken.

sie schrieb ihm, daß sie mit ihm gerne neu angfangen wolle und alle ihre türen für ihn offen wären. und mit diesem gefühl, daß alles möglich ist, flog er wieder nach hause.

daheim allerdings hatte sich alles verändert. er kommt heim und findet jemanden vor, den er nicht mehr kennt. sie sagt ihm, das neue jahr wird ganz anders. sie wird mehr darauf achten, was ihr gut tut. sie will offen und ehrlich sein und immer gleich alles sagen, was sie denkt. auf der anderen seite ist sie ihm gegenüber so reserviert, daß er sich von anfang an nicht mehr willkommen fühlt. ein fremder in der eigenen wohnung. nicht mal jetzt merkt er, daß sich ihr verhalten ausschließlich von seinem eigenen ableitet. die zeit, in der er sich nicht gemeldet hat, hat ihr mehr weh getan, als er sich vorstellen wollte. aber er ist überzeugt, daß alles wieder gut wird. er hat noch ein paar tage frei und freut sich auf die gemeinsame zeit.

in der zeit, in der er nicht da war, hat sie einen freund ihrer schwester näher kennengelernt. mit dem geht sie spazieren und vergisst die zeit, kommt spät nach hause. er wartet zuhause auf sie und ist gekränkt, daß sie die kostbare zeit, die sie solage nicht zusammen hatten, mit jemanden anders verbringt. er sitzt da und weiß nicht, was plan ist. er fühlt sich von jemanden ersetzt, den er nicht mal kennt. die liebevolle erwartung und hoffnung auf den neuen anfang fängt an zu bröckeln. sie würde sich bei dem anderen einfach nur wohlfühlen, sie könne lachen und schöne gepräche führen. sie fühle sich so frei und ungezwungen in der nähe des neuen freundes. böser schlag in den magen, für ihn ein herber niederschlag.
sie führen viele gespräche, aber seine liebe wird von ihr nicht mehr erwidert. glaubt er zumindest. sie schaut ihn nur mit traurigen augen an und bleibt auf abstand. nichts war mehr vertraut, er sitzt jemanden gegenüber, der einen schutzwall um sich gezogen hatte, der lückenlos schien. was war in der zeit hier passiert? als hätte man in ihrem kopf einen schalter umgelegt, der alles zwischenmenschliche ausknipst. daß er dieses verhalten zu verantworten hat, will er sich nicht eingestehen.

er fühlt sich, als würde er vor mauern laufen. seine gefühle schienen luft für sie zu sein, sie gab sich nach aussen so ungeheur abgeklärt. er war nicht mehr in der lage, in ihr inneres zu schauen. zu sehr hatte er sie vor den kopf gestoßen. wenn sie abends im bett lagen, fühlte er sich wie ein mieser grabscher, wenn er dennoch versucht, sie in den arm zu nehmen. solange hatte er sich nach ihrer nähe und geborgenheit gesehnt. er verstand die welt nicht mehr und konnte nicht verstehen, womit er sie so verletzt hatte. warum sie sich so verhielt. er war sich zwar bewusst, das sein verhalten nicht ganz in ordnung war, aber daß er so in die kacke gehauen hatte, konnte er nicht nachvollziehen. was war mit dem neuen anfang und den offenen türen?

sie trifft den neuen freund immer wieder und er findet das ok, denn nur wenn es ihr gut geht, geht’s ihm auch gut. sie haben sich immer vertraut und das machte er immer noch. dennoch macht er sich gedanken, warum sie lieber bei dem anderen sein will. für ihn stürzt eine welt zusammen. er ist völlig überfordert mit der situation. er sagt ihr, daß er nicht mehr weiterwüsste und fragt, warum sie ihm nicht etwas entgegen kommen könne. aber sie bleibt auf abstand, sie hätte einfach keine gefühle für ihn, die sie mit ihm teilen könne. er sagt ihr, er würde gern an der beziehung weiter festhalten. und macht den fehler, ihr die pistole auf die brust zu setzen, indem er ihr sagt, daß es jetzt an ihr läge, ob es mit ihnen beiden weitergehe oder nicht.

er fühlt sich mit seinem latain am ende und in richtung einer entscheidung gedrängt, die er für sich niemals wahrhaben wollte. für ihn steuerte sie direkt auf eine trennung hin. er stellt auf stur. daß er mit seiner blauäugikeit die gravierenden probleme einfach nicht wahrgenommen hat, wird ihm mehr und mehr bewusst. er wirft ihr vor, ihm nie reinen wein eingeschenkt zu haben. daß er das, was sie schon immer gesagt hat, nicht richtig verstanden hat, will er nicht wahrhaben. denn er sie wirklich nicht verstanden. obwohl er nichts mehr wollte, als das alles wieder so wird, wie es einmal war. er versteht ihre verletztheit als ablehnung ihm gegenüber.

er ist auf eine feier eingeladen, das büro, in dem er schon 2x war, feiert ein jubiläum. er beschließt aus trotz und gekränkten gefühlen, weil sie ihn aus seiner sicht in jeglicher weise abblitzen lässt, für eine nacht hinzufliegen. noch ein fehler, den er erst später versteht, noch eine kränkung mehr für sie. alles was sie sagt oder macht, wird von ihm missgedeutet. bockig wie ein dummes kleines kind riskiert er ihre zukunft und will alleine dorthin. die situation zwischen beiden wird immer komplizierter. er wollte eigentlich niemals weg von ihr, aber er fühlte, daß die trennung unmittelbar bevor stand. es war ihm erst ein paar tage vorher klar geworden, daß es nie mehr so werden würde, wie es einmal war. er beschließt nach langem hin und her, doch zu fliegen. viele male hat der den gedanken fallen lassen und ihn dann wieder aufgegriffen. auf dieser party bekommt er ein jobangebot. mit dem gedanken hatte er noch nie gespielt und ist völlig überrascht. bewirbt sich.

den tag darauf sitzen beide mal wieder zusammen und unterhalten sich. sie stimmung ist auf dem tiefpunkt. er erzählt von seinem angebot. sie sagt, sie würde sich freuen. und beide wissen, daß es aus ist. die frage, „kann es sein, daß wir eben schluß gemacht haben“, wird bejaht. dennoch ist es noch nicht vorbei. nicht für ihn. kann es nicht, nach der langen zeit. trennung war für ihn bis fast zuletzt nie ein thema gewesen. sie hat sich mit den grundlegenden problemen der beziehung schon seit monaten auseinandergesetzt, er wurde davon überrascht. zu sicher war er sich, daß sie füreinander bestimmt sind und nichts in der welt sie trennen könnte. sie dachte das auch, war aber im gegensatz zu ihm realistischer in ihrer einschätzung.

was hat er gemacht? oder besser, was hat er nicht gemacht? wie konnte das passieren? er hat ihre probleme zwar ernst genommen, konnte ihr aber nie helfen, diese für ihn kranken gedanken aus ihrem kopf rauszubekommen. und fing an, verletzt wie er war, die fehler bei anderen zu suchen.

2 tage nach der trennung geht sie abends weg. sie ist bei diesem neuen freund und schläft mit ihm. es hat sich so ergeben. ihre gefühle und bedürfnisse sieht er nicht mehr. er fühl sich einfach nur missverstanden und verletzt. damit tötet sie sein herz und alle gefühle vollkommen ab. er sieht nur noch sich und wird verletzend. belästigt sie, wenn sie nachts weg ist, mit sms nachrichten. die inhalte sind zum teil unter der gürtellinie und weil sie darauf nicht reagiert, steigert er sich immer mehr in den gedanken, daß sie nur wegen dem anderen schluß gemacht hat. will seine fehler nicht eingestehen und macht ihn dafür verantwortlich, daß alles so gekommen ist, wie es jetzt ist. sie verbringt in den nächsten wochen immer wieder die nacht nicht daheim. er sitzt da in den trümmern seiner beziehung und sieht zu, wie sie sich trost und beistand bei anderen sucht. kann nicht verstehen, wie man, wenn man angeblich um die beziehung bemüht ist, sich so schnell einem anderen hingeben kann. was war mit ihm? war er plötzlich niemand mehr? er fühlt sich durch den anderen ersetzt, ist gedemütigt, daß er es nicht wert ist, daß sie sich weiter um ein gutes verhältnis mit ihm bemüht. waren die 8 jahre denn nichts? sie bräuchte den austausch mit anderen, muss man aber deswegen die ganze nacht wegbleiben? er versteht sie noch weniger als vorher und kann nicht akzeptieren, daß es wirklich aus ist. ihre seite sieht er nicht, ihre schmerzen sind für ihn nicht sichtbar.

sie wohnen in der gemeinsamen wohnung wie fremde. zwei menschen, die aneinander vorbei gehen und sich manchmal traurig anschauen. er ist gelähmt vor schmerz und dreht sich im kreis. er fühlt sich als schmarotzer in der eigenen wohnung. und bekommt den schritt, auszuziehen nicht auf die reihe. zu viele verletzte gefühle sind noch da. mit der trennung hat sie ihm die kraft genommen, die ihn vorher immer so stark gemacht hat. er kommt sich vor wie auf einem bahnsteig, auf dem er dem abfahrenden zug hinterher schaut und weiß, daß es der letzte war.

dann bekommt er die absage. er wollte direkt ins ausland „flüchten“, alles, was mit ihr und dem gemeinsamen leben zusammenhängt, hinter sich zu lassen. er dachte, das wäre das beste für ihn. aber auch dieser wunschtraum platzt. er versteht immer noch nicht, wie alles so kommen konnte. er wirft ihr vor, ihm keine chance gegeben zu haben. sie wirft ihm vor, keine chance genutzt zu haben. aber er hat die chancen einfach nicht gesehen. jetzt, im nachhinein, kann er das puzzle seines fehlverhaltens zusammensetzen. aber es ist zu spät. zurück können beide nicht mehr.

jetzt steht er da und kann es sich schwer vorstellen, ohne sie zu sein. der jetzige zustand ist wahrlich kaum zu ertragen, aber alles, was sein leben bis dahin lebenswert gemacht hat, ist weg. er hat endlich eine eigene wohnung gefunden. er hat jetzt schlafprobleme, die mit schlaftabletten korrigiert werden und ein pfeifen im ohr, gegen das er infusionen bekommt. er hat sich durch ihr verhalten die wochen seit der trennung selber zu viel seelischen schmerz zugefügt. the body strikes back.

und er hofft, endlich zur ruhe zu kommen. sie nicht mehr zu sehen, wird anfangs wahrscheinlich erst mal einfach sein. für ihn jedenfalls. er zieht um und fängt von vorne an. sie bleibt in einer verwaisten wohnung. zusammen haben sie unzählige stunden investiert, um aus der alten dachwohnung ein prachtstück zu machen. hat funktioniert. überall erinnerungen.

sie bietet ihm hilfe an. beim umzug, bei diversen möbeln, bei so vielen sachen. und er will diese hilfe nicht. zu verletzt und enttäuscht ist er von ihr. es wird ein ziemlich klarer schnitt gezogen werden. er ist wieder unterwegs.

und dennoch nimmt er ihre hilfe an. nicht nur, weil er hilfe braucht, auch weil er möchte, daß sie sieht, wohin er zieht. eigentlich wollte er sie nicht in die neue wohnung lassen. wollte einfach verschwunden sein. die letzten tage in der alten wohnung haben bei ihm sehr viel verändert. seinen teil aus der gemeinsamen wohnung zu entfernen war nicht leicht.

plötzlich sieht er sie wieder als menschen. als menschen mit problemen. sie scheint nicht mehr länger das unantasbare betthäschen des anderen zu sein. die letzte gemeinsame nacht verbringen sie wie die anderen seit der trennung auch. ohne körperlichen kontakt. sie berühren sich nur leicht mit den köpfen, als sie im dunkeln beide auf dem rücken liegend leise vor schmerz vor sich hinweinen.

am umzugsabend sitzen sie noch zusammen. als er gehen will, wird die situation richtig hart. wenn er jetzt zur tür hinausgeht, ist die trennung zu 100% abgeschlossen. er steht im flur und schaut sich nochmal um, sie steht genauso ratlos daneben. ihre umarmung beendet er nach wenigen sekunden und mit tränen in den augen geht er, ohne sich auch nur einmal noch umzudrehen.

einen tag nach dem umzug ist er nochmal bei ihr. hat mit einem kloß im hals den schlüssel zurückgegeben. er erinnert sich an den morgen ganz zu anfang. wie sie ihm den schlüssel einfach so auf den tisch gelegt hatte und nicht wusste, ob er ihn nehmen würde oder nicht. so viele jahre später sitzen sie jetzt zusammen und jeder hat eine eigene wohnung. nichts verbindet sie noch, bis auf erinnerungen.

und so endet diese geschichte vorläufig…

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2003-01-24 11:29