Was ist denn jetzt los?
Eine Woche ist es jetzt her, dass sie sich getrennt haben. Heute Nacht hat er bei mir geschlafen. Gut geht es ihm nicht, aber immerhin hat er aufgehört zu weinen. Er vermisst sie. Ich habe ihn davon abhalten können, sie anzurufen. Und sie meldet sich auch nicht bei ihm. Vielleicht hat sie ja schon wieder einen neuen.
Heute Nacht lagen wir in meinem Bett. Wir haben geredet. Eines dieser Gespräche, in denen er mir alles von sich offenbart, seine Gefühle, seine Gedanken, alles. Wirklich alles. Er vertraut mir sehr. Es wäre schlimm, wenn es nicht so wäre. Ich kann ihm auch alles erzählen. Und egal was auch ist, er steht immer hinter mir und hilft mir, wo er kann.
Ich bin so froh, ihn zu haben. In letzter Zeit bin ich oft einsam. Ich wäre gern in einer Beziehung, aber irgendwie werde ich im Moment auch nur verarscht. Und wenn es mir dann mal schlecht geht, ist Phil sofort für mich da.
Manchmal frage ich mich, was gewesen wäre, wenn ich mich damals auch in ihn verliebt hätte. Wären wir dann noch genauso gut befreundet wie wir es jetzt sind? Wären wir vielleicht sogar noch zusammen? Ich kann die Fragen nicht beantworten, keiner kann das.
Egal. Irgendwann heute Nacht ist er dann in meinen Armen eingeschlafen. Ich mag es, ihm so nah zu sein. Und ich liebe es, selbst in seinen Armen einzuschlafen. Dann fühle ich mich nicht so einsam und bin einfach glücklich. Ich weiß sowieso nicht, wie er das macht. Immer wenn er bei mir ist, geht es mir gut.
Ich habe ihn heute Nacht noch eine Weile beobachtet.
Er ist schön.
Seine schwarzen Haare sind etwas länger und sein Pony fällt ihm immer ins Gesicht. Er hat blaue Augen und dunkle lange Wimpern. Seine Augen sind so schön. Er hasst seine große Nase, aber ich liebe sie. Und seine Lippen sind sowieso ein Traum. Er ist wirklich schön.
Na ja. Irgendwann bin ich dann auch mal eingeschlafen.
Als ich dann heute morgen aufgewacht bin, lag ich eng an ihn gekuschelt, mein Kopf auf seiner Brust, meine Hand auf seinem Bauch. Ich spürte, wie er mir durchs Haar strich. Ich schaute zu ihm hoch, er beobachtete mich. „Guten Morgen, Kleine“, hat er gesagt. Ich schaute ihn nur an. Ich weiß nicht wieso, aber irgendwie konnte ich meinen Blick nicht von ihm abwenden. Er erwiderte meinen Blick die ganze Zeit. Als ich merkte, dass ich ihn immer noch anschaute, stand ich schnell auf und ging ins Bad. Irgendwie war mir das peinlich. Was war denn mit mir los? Ich fühlte mich so komisch.
Ich wusch mir mein Gesicht und ging wieder in mein Zimmer. Phil zog sich gerade sein Shirt an. Er sagte, er müsse nach Hause, gab mir einen Kuss auf die Wange und ging.
Was war das denn jetzt? Egal.

Ich freue mich jetzt erst mal auf heute Abend. Phil und ich gehen mit ein paar Freunden feiern. Das wird toll!